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Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten.

Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten.

Titel: Fantastische Jungs. Gay Fantasy Geschichten.
Autoren: Tilman Janus
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vergewaltigen?«
    Ánil überhörte das ‘euch Zwerge’ geflissentlich.
    »Leider wissen wir es nicht genau, weil noch niemand zurückgekommen ist … Aber wir nehmen an, dass er die gefangenen Roslilianer missbraucht. Was sollte er sonst von ihnen wollen? Er ist eine schreckliche Bedrohung für unser ganzes Land.«
    Ánils wunderschöne, blaue Augensonnen strahlten mich an. Ich überlegte fieberhaft, wie ich Ánil für mich gewinnen und gleichzeitig den Riesen erledigen könnte. Denn beides gab es nur im Kombipack, das war mir klar.
    Da trug der Diener das Essen auf, eine große Platte mit erlesenen Bratenstücken und allerlei Beilagen. Es war gefällig angerichtet und außerordentlich wohlschmeckend. Seltsamerweise aß ich mit großem Appetit, obwohl ich nicht sicher war, ob ich morgen noch am Leben sein würde. Nur beim Wein hielt ich mich ganz zurück und bevorzugte das kühle Quellwasser. Eine sichere, ruhige Hand und ein klarer Kopf erschienen mir lebenswichtig.
    »Ánil«, sagte ich leise nach dem Essen. »Wenn ich diesen Riesen tatsächlich besiegen sollte, wenn ich wirklich gesund wiederkomme – erfüllst du mir dann einen Wunsch?«
    Ánil lächelte.
    »Das gehört nicht zur offiziellen Belohnung.«
    »Nicht als Belohnung – einfach so?«
    »Wie lebst du eigentlich bei dir zu Hause?«, lenkte der Schöne ab. »Hast du Verwandte und Freunde?«
    »Ja, sicher. Ich habe einen griesgrämigen Vater und einen tyrannischen Bruder und eine halbwegs nette Schwester, ganz normale Familie. Und ich habe Freunde, mit denen ich dies und das unternehme, auch ins Bett gehe. Das schwule Leben in Menschenland, wie du es nennst, ist aber nicht immer einfach. Hier in eurem Roslílien könntest du dir jeden zum Partner wählen, den du siehst. In unserer Welt musst du erst die vielen Hetero-Männer aussortieren.«
    »Gibt es tatsächlich so viele davon bei euch?«, erkundigte sich Ánil ungläubig.
    »Ja, sie sind weit in der Überzahl.«
    »Wie hält man das aus?«
    »Man ist daran gewöhnt. Aber es ist einfach zwanzig Mal so schwierig, den richtigen Partner zu finden.« Ich blickte sehnsüchtig in die blauen Augen.
    »Du siehst doch hübsch aus und bist sehr nett«, gab Ánil zurück.
    »Findest du?« Mein Herz schlug schneller. Oder war es nur eine Schmeichelei, um mich herumzukriegen? Ánil sagte nichts, aber seine schönen Augen leuchteten besonders intensiv.
    »Tja«, seufzte ich. »Ich werde aufbrechen. Je eher ich es hinter mich bringe, desto eher bin ich wieder hier.« Desto eher kann ich dich vielleicht in die Arme schließen, schöner, süßer Ánil!, setzte ich den Satz in Gedanken fort. Du willst keinen Feigling, du willst einen Volkshelden im Bett. Also werde ich ein Volksheld. Tot oder lebendig. »Du musst mir noch sagen, wie ich den Riesen finden kann.«
    Ánil griff in seine Brusttasche und zog ein schwarzes und ein weißes Stoffbeutelchen heraus.
    »Hier ist das Pulver. Aber benutze es mit Verstand! Jede Berührung bringt schon eine Wirkung hervor. Fass es also nur mit Handschuhen an! Andere Möglichkeiten hast du nicht, denn die Haut des Riesen ist wahrscheinlich so hart, dass man sie mit keiner Waffe durchdringen kann. Ich zeige dir jetzt den Weg. Leider darf ich selbst nicht mit dir gehen. Der Prinz hat strengstens verboten, dass sein engerer Hofstab auf Riesenjagd geht. Er fürchtet, dass er dann bald niemanden mehr hätte.«
    Er stand auf. Ich nahm die beiden Beutel und folgte ihm schweren Herzens hinaus.
     
    ***
    Vor der Stadtmauer deutete Ánil auf einen Pfad, der zum höchsten Gipfel des ringförmigen Gebirges hinführte, das das Tal einschloss.
    »Geh immer hier hinauf. Wenn du an eine Weggabelung kommst, lauf immer dahin, wo es dir düsterer erscheint. Und wenn dich der Mut verlassen sollte, dann …«
    »Dann?« Ich sah ihn verlangend an.
    »Dann – denk an mich!«, sagte Ánil leise.
    Da umschlang ich ihn so fest, dass ich selbst kaum atmen konnte. Ich spürte die sanfte Wange an meinem Gesicht, den wunderbaren, schlanken Körper, spürte eine feste Wölbung auf meinem Schwanz und dazwischen nur zwei Lagen dünner Seide.
    »Leb wohl!« Ánil schob mich sacht ein wenig fort.
    »Leb wohl!«, gab ich mit einem tiefen Seufzer zurück.
     
    ***
    Tatsächlich wurde der Wald, durch den ich bergan stieg, immer düsterer. Ich überlegte, ob ich mich gleich vergrößern sollte, um den Weg bequemer bewältigen zu können, doch da ich nicht wusste, wann und wo mir der Riese begegnen würde, wollte ich mich
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