Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht

Titel: Ewiglich die Sehnsucht - Ashton, B: Ewiglich die Sehnsucht
Autoren: Brodi Ashton
Vom Netzwerk:
in ihm schlägt. Ich hab sogar mal an seiner Brust gehorcht. Da ist nichts.«
    »Wenn das stimmt, dann muss es irgendwo in seiner Nähe sein. Wir müssen bloß rausfinden, wo. Professor Spears hatte recht mit dem, was er über die Lebenskraft gesagt hat. Also können wir wohl davon ausgehen, dass das, was er über das Herz gesagt hat, ebenfalls stimmt, was bedeutet, es muss wertvoll für Cole sein. So wertvoll, dass er es mit aller Macht beschützen würde.«
    »Vielleicht ist es irgendwo in einer Gruft verwahrt? Zum Beispiel in einer Urne.« Ich konnte mir nur ein geschrumpftes menschliches Herz vorstellen, doch vielleicht war ich zu phantasielos.
    »Aber die Band ist doch ständig auf Tour«, entgegnete Jack. »Ich vermute, es steckt in irgendwas Tragbarem. In etwas, das nicht so zerbrechlich ist wie eine Urne.«
    »Moment mal«, sagte ich. Etwas Tragbares. Etwas Wertvolles. Etwas, das er behütete und immer bei sich hatte. Etwas, das so wichtig für ihn war wie meine Hände für mich. »Seine Gitarre.« Allein schon der Gedanke versetzte mich in helle Aufregung.
    »Seine Gitarre.« Jack wiederholte die Worte, als würde er sie ausprobieren.
    »Er nimmt sie überall mit hin. Und als ich sie einmal berührt hab, ist er richtig ausgetickt.« Ich musste an den Tag denken, in meinem Zimmer, als ich über die Saiten geschrappt hatte. »Da hätte ich wirklich früher draufkommen können. Er benutzt Musik, um Emotionen zu schüren und die Lebenskraft des Publikums strömen zu lassen, kurz bevor er sie stiehlt. Wie ein richtiges Herz; das Zentrum des Blutkreislaufs. Das Nahrung pumpt. Ich hab gesehen, wie er es macht. Mit seiner Gitarre …« Ich verstummte. Jack starrte mit weit aufgerissenen Augen auf meinen Arm.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Die Finger. Ich kann sehen, wie sie sich bewegen.«
    Ich blickte auf das Mal, das durch den dünnen Baumwollstoff meines Shirts zu sehen war. Es war auf halber Höhe zwischen Ellbogen und Handgelenk. Zuerst sah ich es nicht, doch als ich länger hinschaute, bemerkte ich, wie die Finger weiterkrochen.
    »Meredith hat gesagt, es würde schneller werden«, sagte ich.
    Jack schwieg einen Moment, die Augen noch immer auf das Mal gerichtet. Dann waren seine Arme um mich, und er zog mich heftig an sich. »Ich kann dich nicht noch einmal verlieren, Becks.«
    »Das wirst du auch nicht.«
    Und diesmal glaubte ich wirklich, dass es noch eine Möglichkeit gab.
    Wir fuhren zum Grounds & Ink . Jacks linkes Bein wippte unaufhörlich. Als wir einen Tisch gefunden hatten, bestellten wir zwei Kaffee.
    »Koffeinfrei, bitte«, sagte ich zu der Kellnerin.
    Jack nickte. Als die Bedienung gegangen war, sagte er: »Wir müssen eine Möglichkeit finden, wie wir Cole von seiner Gitarre trennen können.« Er redete so schnell, dass die Worte ineinander übergingen.
    »Meinst du, es genügt, ihm die Gitarre wegzunehmen?«, fragte ich.
    »Wir finden sie, klauen sie, und dann schlagen wir sie kurz und klein.«
    Ich lachte, verzweifelt. »Ach so, ganz einfach. Wir müssen bloß Cole ausfindig machen, nahe an ihn rankommen, ihm die Gitarre wegnehmen – ohne dass er was merkt – und sie dann zertrümmern. Und wir haben noch ganze vierundzwanzig Stunden.« Ich legte den Kopf in den Nacken und starrte an die Decke.
    »Ich weiß, wie wir nah genug an ihn rankommen«, sagte Jack leise.
    »Wie?«
    »Wir geben ihm das Einzige, was er will.« Er blickte auf meine Hand, schnippte dabei mit dem Ringfinger gegen den Daumen.
    »Mich.«
    Er nickte, noch immer, ohne mich anzusehen. »Und ich glaube, dann wüsste ich jemanden, der liebend gern mal eine Gitarre zertrümmern würde.«
    Wir verließen das Café, und Jack fuhr mich nach Hause. Wir hatten beschlossen, erst am nächsten Morgen zu Cole zu fahren. Es war meine Idee, für den Fall, dass unser Plan scheiterte. Ich konnte die Vorstellung nicht ertragen, dann die letzten paar Stunden auf die Tunnel zu warten. Falls unser Plan misslang, sollten die Tunnel mich auf der Stelle holen.
    Jack hielt vor unserem Haus. Der Wagen meines Dads stand in der Einfahrt. Er und Tommy waren vom Silver Lodge zurück.
    »Ähm … wo willst du …« Ich biss mir auf die Lippe.
    »Ich komm in dein Zimmer. Durchs Fenster.« Er berührte seine Lippen und dann meine Hand.
    Ich nickte und stieg aus dem Wagen. Mein Vater, Tommy und ich aßen an dem Abend etwas Einfaches. French Toast. Frühstück als Abendessen. Genau das Richtige für den Bürgermeister nach einer so anstrengenden Kampagne. In der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher