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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)
Autoren: Simon Rhys Beck
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sogar so alt wie er.
    Und sie konnten soviel erzählen, wenn man sie nur ließ. Alex vernahm die wuselnden Geräusche der kleinen Tiere im Gebüsch. Er lächelte über ihre hektische Betriebsamkeit, aber sie hatten nicht viel Zeit; das Leben war kurz.
    Alex mußte nicht sehr lange warten, trotzdem hatte sich das anfängliche Zittern seiner Hände bereits auf große Teile seines Körpers ausgedehnt. Trotz allem war sein Verstand klar und seine Wahrnehmung geschärft.
    Als Alex die ersten Geräusche vernahm, war sein Opfer noch einige hundert Meter weit entfernt. Er brauchte nicht lange, um die Richtung herauszufinden, und nach kurzer Zeit wußte er auch, daß sie die Richtige war. Seine Nase hatte es ihm verraten, und eigentlich konnte er sich immer auf seinen Geruchssinn verlassen.
    Sie war nervös. Das hörte er an ihren raschen, hastigen Schritten. Um so interessanter...
    Alex vermutete, daß sie in einer der Wohnungen am Ende des Parks wohnte. Aber bis zum Ende des Parks war noch ein langer Weg. Ein verdammt langer Weg.
    Schon von weitem sah Alex ihre leuchtend blonden Haare. Ein Engel, dachte er und lächelte boshaft. Immer wieder sah sie sich ängstlich um, und ihre hohen Absätze klapperten laut auf dem teilweise gepflasterten Weg des Parks.
    Gierig fuhr sich Alex mit der Zunge über die kalten Lippen. Es würde ihm eine ganz besondere Freude bereiten.
    Als die blonde Frau an seiner Bank vorbeihastete, war er plötzlich neben ihr. Ein Schrei wollte sich aus ihrer Kehle lösen, doch Alex war schneller und verschloß mit eiserner Hand ihren Mund.
    Angsterfüllt sah sie ihn an.
    » Ich werde jetzt die Hand von deinem Mund nehmen, und du wirst keinen einzigen Laut von dir geben. Wenn doch, bist du tot. Klar? « Die Frau nickte mit schreckgeweiteten Augen.
    Alex löste seinen schraubstockartigen Griff. Dann musterte er sie von oben bis unten. Sie war überdurchschnittlich groß, sicherlich keine überragende Schönheit, aber darauf kam es Alex auch nicht an.
    » Du wirst mich jetzt zu deiner Wohnung bringen – du wohnst doch hier – und wenn du versuchst, mich auszutricksen, werde ich auch ein paar schöne Tricks mit dir machen. Haben wir uns da verstanden? «
    Wieder nickte sie. Wahrscheinlich hatte sie irgendwann einmal gehört, daß man Psychopathen keinen Widerstand leisten sollte, wenn man mit heiler Haut davonkommen wollte. Alex lachte innerlich über diesen Gedanken; denn ein Psychopath war er sicher nicht.
    Lautlos ging er neben ihr und suhlte sich in ihrer Angst. Er wußte, daß sie alles tun würde, um ihr Leben zu retten. Er  würde auch alles verlangen – aber es gab keine Rettung. Diese Macht war wundervoll und doch beängstigend.
    Er machte keinerlei Geräusche – während er neben ihr ging – und als sie ihn angsterfüllt ansah, schenkte Alex ihr ein wunderbar grausames Lächeln, welches seine schönen Gesichtszüge für kurze Zeit entstellte.
     
     
    Virginia war über ihrem Buch eingeschlafen. Eigentlich hatte sie noch mehr über die undurchsichtigen Vorgänge in ihrem Roman erfahren wollen, aber sie wurde von einer Müdigkeitswelle erfaßt und mitgerissen.
    Virginia träumte. Das Gesicht eines jungen Mannes. Erst unklar, dann deutlicher. Das Gesicht war ausgesprochen attraktiv, nein, es war schön.  Es war so unglaublich schön, als wäre es nicht von dieser Welt. Noch nie zuvor hatte Virginia so vollkommene Schönheit gesehen. Solche Reinheit. Doch irgendetwas ängstigte sie daran. Die Augen... Faszinierend dunkel und beängstigend. Tiefes Meerblau. Tiefe und Ruhe in seinem Blick.
    Das Gesicht verschwand wieder, und Virginia hörte einen langgezogenen Schrei. Er ging ihr durch Mark und Bein. Das Gesicht erschien wieder. Es war so unglaublich schön. Er hielt eine Frau in seinen Armen. So starke Arme. Dann war alles dunkel.
    Virginia erwachte schweißgebadet. Verwirrt sah sie sich um. Sie hatte den Eindruck, als befände sich noch jemand im Zimmer. Aber soweit sie das feststellen konnte, war sie allein.
    Mit wackligen Beinen stand sie auf und ging ins Bad, um ihr Gesicht mit eiskaltem Wasser zu waschen. Sie konnte sich an jede Einzelheit ihres Traumes erinnern, und das war eine verdammte Seltenheit. Und der Traum war so unglaublich real gewesen...
    War ihre Phantasie wegen des spannenden Buchs mit ihr durchgegangen? Sie schüttelte den Kopf. Aber irgendwie fühlte sie sich unsicher. Virginia sah auf ihre Uhr und stellte fest, daß es schon kurz vor zwölf war. Vermutlich war es das Beste,
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