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Ewige Versuchung - 5

Ewige Versuchung - 5

Titel: Ewige Versuchung - 5
Autoren: Kathryn Smith
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aus Wut und Verlangen regte sich in ihr. Ihre Gefühle waren ein Verrat an Rupert, dem sie auf ewig treu ergeben sein wollte. Es war falsch von ihr, Temple zu vermissen, falsch und absurd. Ihr Verstand knüpfte ein Band zwischen ihnen, das einzig auf der Achtung eines Monstrums vor dem anderen gründete – ein Band, das überhaupt nicht existierte.
    Sie war verärgert, dass Temple hatte fliehen können, wobei ihr Ärger nicht bloß ihr selbst galt, weil sie es zugelassen hatte, sondern auch ihm. Was hatte sie erwartet? Dass er dableiben und Rupert gestatten würde, mit ihm zu tun, was immer er vorhatte? Wäre die Situation umgekehrt, hätte Vivian sich nicht anders verhalten als Temple. Auch sie hätte sich die unzulängliche Bewachung zunutze gemacht und die erste Chance zur Flucht ergriffen. Ihr Stolz war verletzt, sonst nichts.
    Nein, sie würde nicht zulassen, dass da mehr war!
    Plötzlich spürte sie einen festen warmen Druck zwischen ihren Brauen. »Du solltest die Stirn nicht runzeln, Süße.«
    Vivian schrak auf. Diese tiefe Stimme kannte sie. Wasser schwappte über den Wannenrand, doch noch bevor sie sich ganz aufrichten konnte, packten starke Hände ihre Schultern, und sie schaute in ein Paar allzu vertraute grüne Augen.
    Temple hockte neben ihrer Wanne.
    »Überlege lieber noch einmal, ob du wirklich aufstehen willst«, murmelte er mit einem Hauch von Belustigung, bei dem Vivians Blut zu kochen begann. Sie war nackt, unbewaffnet und beinahe wehrlos. Verdammt! Wie lange war er schon hier? Hatte er auf sie gewartet?
    »Was willst du?«, fragte sie und hoffte insgeheim, er würde ihr sagen, warum er ihr lieber nachstellte, statt die Distanz zwischen ihnen zu vergrößern. Offensichtlich hatte er sie beobachtet oder sie aufgespürt. Weshalb? Warum floh er nicht schnellstmöglich nach Clare?
    Sein Blick wanderte über ihren Körper, wobei trotz der kühlen Nachtluft auf ihrer feuchten Haut all jene Stellen warm wurden, die er betrachtete. Ihre Brüste waren vollständig entblößt, und die Spitzen, die ohnehin schon erregt waren, verhärteten sich noch mehr. Es war beschämend, so hilflos zu sein – und es zu genießen.
    »Darauf könnte ich dir eine ganze Reihe von Antworten geben.« Seine Hände an ihren Schultern massierten sie sanft, und nahmen jene Anspannung aus ihren Muskeln, die Vivian um jeden Preis bewahren wollte. Sie durfte sich nicht entspannen. Und sie wollte nicht bemerken, dass er sich zwischen ihrem Kuss im Garten und hier frische Kleidung beschafft hatte, die ihm jedoch nicht richtig passte. Nach wie vor war er unrasiert und sein Haar zu lang und fransig, doch dieser verwegene Zug erhöhte jene gefährliche Aura, die ihn so anziehend machte.
    »Such dir eine aus!«, entgegnete sie und sah ihm in die Augen. »Wolltest du mich umbringen, wäre ich vermutlich schon tot.«
    Grinsend enthüllte er faszinierend große weiße Zähne. »Welche Kühnheit! Ich bewundere das bei einer Frau: Trotz im Angesicht der Furcht.«
    Vivian reckte ihr Kinn. »Ich fürchte mich nicht vor dir.«
    »Nein«, stimmte er ihr viel zu ruhig zu, »jedenfalls nicht so, wie du es solltest.«
    Überhaupt nicht, wollte sie protestieren, was allerdings sinnlos war, denn er konnte die Wahrheit riechen. Zweifellos entgingen ihm auch die übrigen Reaktionen ihres Körpers nicht, wie etwa das Pochen zwischen ihren Schenkeln. Warum musste sie von allen Männern auf der Welt ausgerechnet bei ihm so einen wohligen Kitzel verspüren? Wie konnte er es wagen, sie etwas für ihn empfinden zu lassen, das sie dazu brachte, jenen Mann in Frage zu stellen, der wie ein Vater für sie war?
    Sie waren allein, von Angesicht zu Angesicht, ohne Gitter zwischen ihnen oder Wachen, die sie hörten. Vivian war nackt, und Temples Kleidung ließe sich binnen Sekunden ablegen. Bereits jetzt spürte sie seinen festen, starken Leib an ihrem. Sie könnte ihn in die Wanne ziehen und sich von ihm in alle Mysterien der Lust einweihen lassen. Das und mehr, wie zum Beispiel seine Zähne an ihrem Hals, bekäme sie mittels einer simplen Bitte.
    Ihr Stolz sagte ihr, dass der Preis zu hoch wäre. Mit dieser Schuld könnte sie niemals leben. Andererseits hatte Rupert sie angewiesen, alles zu tun, was nötig war, um sein Vertrauen zu gewinnen …
    Gütiger Gott! »Warum bist du inzwischen nicht weit weg von hier?« Irland erwähnte sie absichtlich nicht. Sie wollte ihm nicht erzählen, was Rupert vermutete.
    »Ich musste dich sehen.« Während er sprach, ließ er
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