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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally
Autoren: Lisa Cach
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die Dunkelheit. »Luft?«
    »Vielleicht.« Sie hatten auf ihrem Weg ab und zu einen Luftzug gespürt, was auf Öffnungen zur Außenwelt hindeutete.
    Sie gingen weiter. Caitlyn spitzte die Ohren für den Fall, dass das Geräusch erneut zu hören war. Bald jedoch ertränkte das Rauschen eines weiteren unterirdischen Stroms jede Hoffnung darauf, etwas hören zu können, falls ihnen jemand – oder etwas – folgte.
    Plötzlich blieb Raphael stehen und reichte ihr die Laterne. »Halte sie hinter dich.«
    Sie hantierte damit herum und tat, was er sagte. Sie befanden sich in einem weiteren engen Gang, und Caitlyn konnte kaum sehen, was vor ihnen war. »Was ist los?«, flüsterte sie.
    Er blickte angestrengt nach vorn. »Siehst du Licht?«
    Caitlyn stellte die Laterne auf den Weg hinter sich und schirmte mit den Händen ihre Augen dagegen ab. Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, dass die Dunkelheit schwach erhellt war. Das Helle verschwand, wenn sie direkt hinblickte. »Ja!«
    Sie reichte ihm die Laterne, und sie hasteten vorwärts. Caitlyn spürte eine Veränderung der Luft: Sie war frischer und roch nun mehr nach Vegetation als nach Stein.
    »Dieser Weg führt nicht einfach nur nach draußen, oder?«, fragte sie, plötzlich besorgt, dass sie nur einen Geheimweg aus der Burg gefunden haben könnten.
    Er antwortete nicht. Der Weg führte Richtung Licht und wurde mit jedem Schritt heller. Gerade als Caitlyn sich schon mit der Enttäuschung abfinden wollte, nur auf Bäume und frische Luft zu treffen, führte der Weg sie in eine Höhle, deren Wände mit leicht glitzernden Kristallen überzogen waren. Sie wurde von einem türkisblauen Teich erleuchtet. Er wurde von Wasser gespeist, das unter durchscheinenden Kalksinter-Formationen hervorkam, die eine Seite des Raums einnahmen. Das Sonnenlicht fiel durch den Kalksteinvorhang und wurde vom Wasser reflektiert.
    »Mein Gott«, flüsterte Caitlyn.
    In der Mitte des Raums stand ein runder Altar aus Obsidian. Er war sechzig Zentimeter hoch und auf der Oberseite vergoldet. Um den Altar herum befand sich ein Kreis aus zwölf Obsidian-Obelisken von etwa sechs Metern Durchmesser. Die Obelisken waren ungefähr einen Meter hoch und dreißig Zentimeter dick, ihre Spitzen waren vergoldet. Jede goldene Spitze war mit Juwelen in einer anderen Farbe besetzt.
    »Das Schicksalsrad«, sagte Caitlyn fassungslos, als sie begriff. »Das Gemälde, von dem ich dir erzählt habe, das im Großen Salon hängt. Darauf war Fortunas Rad schwarz, mit edelsteinbesetzten Goldscheiben. Es hat dies hier dargestellt.«
    »Das muss Eshaels Mitgift gewesen sein«, sagte Raphael. »Nicht weil es so viel war, haben sie acht Fuhrwerke gebraucht, um sie aus dem Heiligen Land hierher zu bringen, sondern, weil sie aus Stein war.«
    »Sie muss ein Teil von Eshaels Kult gewesen sein. Hier muss sie ihre Göttin verehrt haben.«
    Raphael hob die Laterne. Das zusätzliche Licht brach sich in den Juwelen und den mit Kristall überzogenen Wänden. »Kein Wunder, dass Simon de Gagéac glaubte, die Mitgift sei verflucht, und Angst hatte, sie sich zunutze zu machen. Ich hätte nicht den Mut, das Gold von diesen Steinen zu kratzen.«
    Caitlyn schüttelte den Kopf. »Ich auch nicht.«
    Raphael ging zum Rand des Teichs. »Ich glaube, das hier ist dein gouffre . Wir hatten also beide recht – « Er brach plötzlich ab und richtete seinen Blick auf etwas, das hinter ihr war. »Was macht ihr denn hier?«
    Caitlyn drehte sich schnell um.
    Ursino und Giovanni standen an der Öffnung des Ganges. Sie hatten ihre Dolche gezückt.

Kapitel 28
    U rsino und Giovanni beachteten die Frage nicht, sondern richteten ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Kreis aus Steinen und Gold.
    »Heilige Mutter Gottes«, sagte Giovanni. »Das reicht, um sich ein Königreich zu kaufen.«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass Gott uns dafür belohnen würde, die Hexe vernichtet zu haben.«
    Langsam zog Raphael seinen eigenen Dolch. Sein Blick war wachsam, seine Knie gebeugt, damit er sich schnell in jede Richtung bewegen konnte.
    Giovanni fuhr mit den Fingerspitzen über die Smaragde auf der Säule, neben der er stand, und kratzte dann mit dem Fingernagel auf einem herum. »Ich hätte nicht gedacht, dass du es so wörtlich meinst.«
    »Ihr beide wart es also, die versucht haben, das Herz zu stehlen und mich zu töten«, sagte Raphael.
    »Leider ohne Erfolg«, sagte Ursino und trat in den Steinkreis. »Alle sorgfältig geplanten Unfälle sind gescheitert. Ich habe schon
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