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Eternal Riders: Ares (German Edition)

Eternal Riders: Ares (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Ares (German Edition)
Autoren: Larissa Ione
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mit einer üppigen, heißblütigen Frau zu entspannen. Vielleicht würde er gleich noch in die Taverne zurückkehren und sich doch noch eine Kriegstreiberin suchen.
    Durch all das Adrenalin, das so heiß durch seine Adern floss, nahm Ares eine scharfe Kurve so schnell, dass er gezwungen war, mit den Füßen über den Boden zu schlittern, um die Richtung zu ändern. Gleich darauf brach er durch die Tür in den Wohnbereich seines Bruders Reseph hinein.
    Dieser stand mitten im Raum, die Hand fest um eine blutige Axt geschlossen, die soeben einen frischen, blutroten, immer noch tropfenden Anstrich erhalten zu haben schien. Reseph atmete heftig, ansonsten stand er vollkommen regungslos da, als wären seine Muskeln erstarrt; mit gebeugtem Kopf, die Schultern gesenkt. Weißblondes Haar verbarg sein Gesicht. Hinter ihm lag ein toter Höllenhund, während ein überaus lebendiger Vertreter derselben Rasse, dessen weit aufgerissenes Maul zwei Reihen rasiermesserscharfer Zähne sehen ließ, ein grimmiges Knurren ausstieß.
    »Reseph!«
    Ares’ Bruder zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    Scheiße. Er hatte einen Biss abgekriegt.
    Jetzt schwenkte die Bestie den zotteligen Kopf zu Ares herum. Rote Augen leuchteten vor Mordlust, als sie sich auf die Hinterläufe hockte und die Muskeln anspannte. Innerhalb einer Millisekunde berechnete Ares die Entfernung zum Ziel und schleuderte mit einer blitzschnellen Bewegung einen Dolch, der sich tief in das Auge des Höllenhunds bohrte. Ares nutzte seinen Vorteil und schwang sein Schwert in einem horizontalen Bogen; er traf das Tier mitten ins Maul und schlug ihm glatt den Unterkiefer ab. Der Hund heulte vor Wut und Schmerz auf, aber nachdem Ares ihn derartig verwundet hatte, war er geschwächt, torkelte und fiel zu Boden, wodurch er Ares ermöglichte, ihm die Klinge direkt durch sein schwarzes Herz zu jagen.
    »Reseph!« Ohne das Schwert aus dem Kadaver zu ziehen, rannte Ares zu seinem Bruder, dessen blaue, vor Schmerz glasigen Augen ihn wild ansahen. »Wie sind sie reingekommen?«
    »Jemand«, stöhnte Reseph, »muss sie … geschickt haben.«
    So viel war inzwischen klar. Aber nur wenige Lebewesen waren in der Lage, mit einem Höllenhund umzugehen und ihn zu beherrschen. Wenn also jemand diese Bestien ausgeschickt hatte, war es ihm eine Herzensangelegenheit, Ares und seine Brüder – und vielleicht auch Limos – außer Gefecht zu setzen.
    »Du solltest dich geschmeichelt fühlen«, sagte Ares mit einer Leichtigkeit, die er nicht fühlte. »Du hattest zwei Höllenhunde und ich nur einen. Wem bist du auf den Schlips getreten?« Sanft legte Ares die Arme um Resephs Brustkorb und legte ihn auf die Erde.
    Gurgelnd sog Reseph die Luft ein. »Gestern Abend … mein … Siegel.«
    Schlagartig fühlte sich Ares, als bestünde sein ganzer Körper aus Eis. Mit zitternden Händen riss er Resephs T-Shirt beiseite, sodass die Kette um dessen Hals zu sehen war. Das Siegel, das daran hing, war unversehrt, doch als er die goldene Münze in die Hand nahm, schoss ein Vibrieren reiner Bösartigkeit seinen Arm hinauf.
    »Die Wargseuche … « Reseph musste immer wieder rasselnd Atem holen, während er die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorstieß. »Schlimmer. Das ist … nicht … gut.«
    Nicht gut war eine glatte Untertreibung. Noch während Ares das Medaillon in Händen hielt, spaltete ein haarfeiner Riss es genau in der Mitte. Die Höhle um sie herum begann zu beben. Reseph schrie auf, als sein Siegel in zwei Teile zerbrach.
    Der Countdown für Armageddon hatte begonnen.
    »Der erste apokalyptische Reiter ist unterwegs.«
    Sergeant First Class Arik Wagner, einer von zwei Repräsentanten der paranormalen Einheit der U. S. Army, des R- XR , wäre beinahe über die eigenen Füße gestolpert, wie er da so im Konferenzraum des Berliner Hauptquartiers der Aegis auf- und abmarschierte. Die beiden Behörden arbeiteten seit Jahrzehnten unabhängig voneinander, hatten sich allerdings vor Kurzem zusammengeschlossen, um die ständig anwachsende Bedrohung durch die Unterwelt gemeinsam zu bekämpfen. Arik nahm Informationen der Aegis nie auf die leichte Schulter, musste sich Kynans Worte aber trotzdem ein paarmal durch den Kopf gehen lassen, ehe er die Lage begreifen, geschweige denn glauben konnte, dass dies wirklich geschehen war.
    Während er etwas zittrig Luft holte, konzentrierte er sich darauf, weiterzugehen, ohne auf die Nase zu fallen. Dabei warf er Kynan und den anderen elf Ältesten, die um den
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