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Eternal Riders: Ares (German Edition)

Eternal Riders: Ares (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Ares (German Edition)
Autoren: Larissa Ione
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trennte dem Hund den Kopf von den Schultern. Das Ding fiel zu Boden, wo es zuckend liegen blieb, während Dampf aus dem aufklaffenden Hals strömte. Der Boden saugte das Blut gierig auf, noch ehe es sich zu einer Pfütze sammeln konnte, und aus dem Schlamm sprossen Hunderte schwärzlicher Zähne, die sich in die Leiche verbissen und zu kauen begannen.
    Battle wieherte belustigt. Dieses Pferd hatte einen Sinn für Humor, der mitten unter Krähen auf einem Galgen hockte.
    Noch ehe die Erde die Bestie verschlingen konnte, wischte Ares seine Klinge an deren Fell sauber. Mehrfach dankte er demjenigen, der seine Bitten erhört hatte: Der Höllenhund hatte ihn nicht gebissen. Ein solcher Biss bedeutete nicht enden wollendes Grauen: Die Lähmung verhinderte weder den Schmerz noch die Fähigkeit zu schreien, wie Ares aus erster Hand wusste.
    Er runzelte die Stirn. Diese scheußlichen Köter waren Raubtiere, Killer, aber für gewöhnlich jagten sie im Rudel … Warum war dieser hier allein unterwegs gewesen?
    Was ging da vor sich?
    Ares warf einen Blick zur Tür der Taverne. Die Sora war verschwunden; vermutlich war sie gerade dabei, sich ein paar Gläschen Dämonenfeuer an der Bar hinter die Binde zu gießen. Hey, war es nicht wundervoll, dass sich nicht ein einziger der illustren Gäste die Mühe gemacht hatte, herauszukommen und zu helfen? Andererseits nahm es wohl kein Dämon, der noch alle Zangen in der Folterkammer hatte, freiwillig mit einem Höllenhund auf, ganz gleich, wie sehr er Gemetzel liebte – und die meisten Dämonen liebten es sehr.
    Ein Licht blitzte auf, und keine zwanzig Meter entfernt tauchte in einem Hain schwarzer, knorriger Bäume ein schimmerndes Höllentor auf. Normalerweise waren Höllentore dauerhafte Portale, durch die Geschöpfe der Unterwelt von einem Ort zum anderen reisen konnten, aber die Reiter besaßen die Fähigkeit, sie jederzeit und überall zu erschaffen, was Überraschungsangriffe erleichterte und überaus nützlich war, wenn es einmal galt, schleunigst die Flucht zu ergreifen.
    Als Thanatos auftauchte, der bedrohliche Schatten warf, wo keine hätten sein sollen, schob Ares sein Schwert in die Scheide zurück. Sowohl Thanatos als auch sein falbes Ross Styx trieften vor Blut, und in den Nüstern des Hengstes blähten sich Blutblasen.
    Dies war durchaus nicht ungewöhnlich, doch das Timing konnte wohl kaum Zufall sein, und Ares schwang sich fluchend auf Battle. »Was ist passiert?«
    Thanatos’ Miene verfinsterte sich, während er das tote Tier musterte. »Offensichtlich dasselbe wie bei dir.«
    »Hast du von Reseph oder Limos gehört?«
    Thanatos’ gelbe Augen blitzten. »Ich hatte gehofft, sie wären hier.«
    Ares erschuf mit einer hastigen Geste ein Höllentor. »Ich werde Reseph aufsuchen. Sieh du nach Limos.« Gleich darauf trieb er sein Pferd an, ohne auf die Antwort seines Bruders zu warten. Das Schlachtross durchquerte das Tor mit einem mächtigen Satz, und seine Hufe kamen auf einem Felsvorsprung auf, den Jahrhunderte rauer Winde und eisiger Stürme glatt geschmirgelt hatten.
    Dies war Resephs Zufluchtsort im Himalaja; ein gigantisches Labyrinth aus Höhlen und Gängen, die tief in die Berge reichten und für menschliche Augen unsichtbar waren. Ares stieg geschmeidig ab, sodass seine Stiefel dumpf krachend auf dem Stein aufkamen. Der Laut schien endlos durch die dünne Luft zu hallen.
    »Zu mir.«
    Augenblicklich löste sich das Schlachtross in eine Rauchwolke auf, die herumwirbelte, bis sie sich in eine dünne Säule verwandelt hatte, die sich um Ares’ Hand legte und schließlich in der braungrauen Gestalt eines Pferde-Tattoos auf seinem Unterarm niederließ.
    Ares stürmte durch den Eingang zur Höhle, doch er war kaum ein Dutzend Schritte weit gekommen, als eine Warnung in Form eines zehntausend Volt starken Stromschlags durch sein Rückgrat jagte.
    Es war so weit.
    Er befand sich bereits in vollem Lauf, als er sein Schwert zog; das metallische Geräusch der Klinge, die aus ihrer Scheide glitt, war wie das Flüstern eines Liebhabers während des Vorspiels. Es spielte keine Rolle, dass er eben erst gegen einen tödlichen Feind gekämpft hatte – er liebte einen guten Kampf, gierte nach der Entspannung, dem Gefühl der Erlösung, das ihn jedes Mal mit der Wucht eines ausgewachsenen Orgasmus traf. Er hatte schon vor langer Zeit entschieden, dass er lieber kämpfte als fickte.
    Obwohl er zugeben musste, dass es nach einer anständigen Prügelei nichts Besseres gab, als sich
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