Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Es geschah in einer sternenklaren Nacht - Baccara Bd 1599

Es geschah in einer sternenklaren Nacht - Baccara Bd 1599

Titel: Es geschah in einer sternenklaren Nacht - Baccara Bd 1599
Autoren: Maya Banks
Vom Netzwerk:
bloß?
    „Ich verstehe kein Wort. Warum bist du so wütend, und warum auf mich? Ich habe das schließlich nicht zu verantworten.“
    Ungläubig funkelte er sie an. „Du hast mich also nicht angelogen? Du hast nicht versucht, mir das Kind eines Anderen unterzuschieben? Unglaublich, wie du es immer noch schaffst, als Opfer dazustehen, Jewel. Das einzige Opfer hier bin ich und das Kind in deinem Bauch.“
    Jewel versuchte sich gegen den Schmerz zu wappnen, den seine Worte in ihr auslösten.
    „Du hasst mich“, flüsterte sie entsetzt.
    „Glaubst du etwa, ich könnte jemanden wie dich lieben?“, fragte er höhnisch.
    Zornig streckte er ihr den zerknüllten Brief entgegen. „Hier ist die Wahrheit, Jewel. Die Wahrheit, die du mir die ganze Zeit vorenthalten hast. Die ich verdient habe!“
    Mit zitternden Fingern griff Jewel nach dem Papier. Trä nen verschleierten ihr die Sicht, und sie musste den Text dreimal lesen um zu begreifen, was dort geschrieben stand. Sie war wie betäubt.
    „Das ist gelogen“, sagte sie kaum hörbar.
    Periklis schnaubte. „Du willst die Scharade also immer noch aufrechterhalten? Es ist vorbei, Jewel. Diese Tests sind sicher. Dort steht, dass ich auf keinen Fall der Vater deines Kindes sein kann.“
    Tränenüberströmt sah sie ihn an. Er wirkte kalt, so eiskalt und hart. Er würde ihr nie verzeihen.
    „Du hast die ganze Zeit nur darauf gewartet“, sagte sie mit erstickter Stimme. „Seit ich dich angerufen habe, hast du auf dieses Ergebnis gewartet. Weil es das einzige Ergebnis ist, mit dem du leben kannst. Jetzt bist du endlich zufrieden. Weil du bewiesen hast, dass ich keinen Deut besser bin als Joanna!“
    „Du hast wirklich einen Hang zur Dramatik.“
    Wütend wischte sich Jewel die Trä nen aus den Augen. Diese Genugtuung wollte sie ihm nicht geben. „Das Ergebnis ist falsch, Periklis. Sie ist unser Kind, dein Kind!“
    Für einen Augenblick schien ihre Überzeugung ihn ins Wan ken zu bringen, doch schon in der nächsten Sekunde war seine Miene verschlossen und abweisend.
    Es war aussichtslos, sie konnte ihn nicht überzeugen. Er hatte sie bereits verurteilt. Jewel war stolz genug, sich nicht vor ihm zu demütigen. Er durfte nicht erfahren, wie hart seine Zurückweisung sie traf. Und wie sehr sie ihn liebte.
    Mit letzter Kraft reckte sie das Kinn in die Höhe und hielt seinem Blick so lange stand, bis der Schmerz verebbte.
    „Eines Tages wirst du es bereuen“, sagte sie leise. „Eines Tages wirst du aufwachen und merken, dass du etwas Wertvolles verspielt hast. Ich hoffe für dich, dass es nicht zu lange dauert und du irgendwann das Glück findest, dass du dir und allen Menschen um dich herum verweigerst.“
    Nach diesen Wor ten drehte sie sich um und verließ das Büro mitsamt den Papieren, die sie Periklis hatte zeigen wollen. Der Schmerz zerriss ihr schier das Herz, aber Periklis machte keinerlei Anstalten, sie aufzuhalten. Wahrscheinlich würde er sich in seinem Zimmer verschanzen, bis sie weg war.
    Wie betäubt lief Jewel die Treppe zum Schlafzimmer hinauf und fing an, ihre Sachen in den Koffer zu packen.
    „Mrs. Anetakis, brauchen Sie Hilfe?“
    Die Hausangestellte stand im Tür rahmen und sah sie mit großen Augen an.
    „Bestellen Sie mir bitte einen Wagen, der mich in die Stadt bringt“, erwiderte Jewel. „Ich werde in fünfzehn Minuten soweit sein.“
    „Natürlich.“
    Jewel konzentrierte sich auf das Kofferpacken und zwang ihre Tränen zurück. Sie würde es überleben, schließlich hatte sie schon viel Schlimmeres überlebt.
    Wahllos schmiss sie ihre Garderobe in den Koffer und legte die Papiere mit den Informationen über Eric obenauf. Selbst wenn sie und Periklis nicht länger zusammenwaren, das Kind durfte nicht darunter leiden.
    Seufzend schloss Jewel die Augen. Das Geld und der Name der Anetakis-Familie hätten ihr vieles erleichtert. Sie trug zwar immer noch Periklis’ Namen, aber an die Abfindung, die Periklis ihr versprochen hatte, kam sie so schnell nicht heran. Sie benötigte das Geld jetzt. Eric konnte nicht länger warten.
    Aus der Kommode nahm sie sich das Diamantenkollier und die Ohrringe, die Periklis ihr zur Hochzeit geschenkt hatte. Beinahe zärtlich strich sie über die glänzenden Steine. Sie konnte sich noch genau daran erinnern, wie er ihr das Kollier umgelegt hatte.
    Mit dem Ver kauf des Ver lo bungsrings und des Schmucks würde sie genug Geld zusammenbekommen, um eine Woh nung in Miami zu mieten. Doch würde das Geld so lange reichen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher