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Es geschah in einer Sommernacht

Es geschah in einer Sommernacht

Titel: Es geschah in einer Sommernacht
Autoren: Annie West
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gerade jetzt gehen wollte, wo sein Plan seinem Ziel zulief und die feindliche Übernahme mehrer Wakefield-Firmen beschlossene Sache war.
    Als sie erwähnte, dass sie beim Arzt gewesen war, hatte es ihn umgehauen. Sofort hatte er sich vorgestellt, wie sie ihm mit ihrem bezaubernden Lächeln sagte, dass sie schwanger sei. Dass sie ein Kind erwartete. Auch jetzt noch stieg sein Puls, wenn er daran dachte.
    Marina, die sein Kind in sich trug.
    Er hatte sich nie Kinder gewünscht. Das hatte er immer seinen Freunden überlassen, die heirateten und Familien gründeten, einer nach dem anderen. Er hatte sie nie beneidet.
    Aber jetzt … Es erschreckte ihn, wie sehr ihn der Gedanke aufwühlte.
    Ronan ballte die Hände zu Fäusten, als er erneut das verlangende Gefühl in sich aufsteigen spürte. Seit er Marina kannte, wurde er nur noch von seinen Instinkten beherrscht. Sie waren stärker als sein Verstand, als seine mühsam ausgefeilten Pläne.
    Die Situation geriet außer Kontrolle.
    Aber jetzt wusste er genau, was dagegen zu tun war.
    „Ms Lucchesi? Da ist ein Anruf für Sie.“
    Marina blickte vom Frühstückstisch auf.
    Mrs. Sinclair streckte ihr das Telefon entgegen. „Es ist Mr. Wakefield.“ Die ältere Dame sagte es in einem Tonfall, der verriet, dass sie ebenso schlecht über diesen Mann dachte wie Marina.
    Wakefield. Sie erschauderte. Beinahe war es, als wolle diese Schlange ins Paradies eindringen. Aber das war natürlich dumm. Wakefield konnte ihr nichts mehr anhaben. Ronan hatte es ihr versprochen, und was er versprach, das hielt er auch.
    „Danke.“ Marina nahm das Telefon entgegen und nickte Mrs. Sinclair zu.
    „Marina Lucchesi“, meldete sie sich vorsichtig. Den Frühstücksteller schob sie beiseite.
    „Das wird aber auch Zeit“, ertönte Wakefields Stimme. „Ich habe etwas für Sie. Wir müssen uns treffen.“
    Ihnen auch einen Guten Morgen. Er war der unhöflichste Mann, densie je getroffen hatte. Aber wenn er glaubte, dass sie nach seiner Pfeife tanzte, dann irrte er sich. Sie würde ihn nicht wieder treffen. Einmal reichte.
    „Es tut mir leid, Mr. Wakefield, aber wir haben nichts mehr zu besprechen.“
    „Irrtum, Kleines.“ Sein süßliches Gewäsch verbarg kaum das Unangenehme in seiner Stimme. „Es geht um ihre Firma. Ich habe den Verkaufsvertrag für Marina Enterprises bei mir.“
    Marina erstarrte. Das konnte doch nicht sein. Wollte er ihr etwa wirklich die Firma zurückgeben?
    Sie wusste, dass Ronan vorankam. Aber er hätte es ihr doch gesagt, wenn sie so kurz vor dem Ziel standen!
    „Haben Siemich verstanden?“,bellteWakefield. Er klang nicht wie jemand, der besonders zufrieden war.
    „Ja.“
    „Gut. Dann sagen Sie an der Pforte Bescheid, dass ich in ein paar Minuten da bin. Ich bin ganz in der Nähe.“
    Sie sollte ihn ins Haus lassen? Der Gedanke ekelte sie an. Und Ronan würde außer sich sein, wenn er es erfuhr.
    Aber was sollte sie machen? Wenn Wakefield ihr wirklich die Firma wiedergeben wollte, dann konnte sie ihn nicht abweisen. Wer wusste schon, was er sich sonst wieder einfallen ließ.
    „Oder haben Sie kein Interesse mehr?“, fragte die verhasste Stimme.
    Marina straffte die Schultern. „Ich gebe am Tor Bescheid, dass man Sie einlässt“, erklärte sie kühl und genoss es, aufzulegen, bevor er es tat.
    Sie wollte ihn nicht sehen. Bei dem Gedanken stellten sich ihr die Nackenhaare auf. Oh, wie sehr sie wünschte, dass Ronan da wäre! Aber er hatte einen wichtigen Geschäftstermin. Mrs. Sinclair hatte ihr gesagt, dass er den ganzenVormittag nicht erreichbar sein würde.
    Sie musste selbst mit dem Feind fertig werden.
    Der Typ sieht immer noch unverschämt selbstgerecht aus, dachte sie zehn Minuten später, als sie einander im Wohnzimmer gegenüber saßen. Wakefield war der Prototyp eines modernen Geschäftsmannes, in seinem italienischen Anzug, den polierten Lederschuhen und mit seinen strahlend weißen Zähnen. Aber irgendetwas war anders, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte.
    Von Nahem sah sie, dass seine Stirnfalten tiefer geworden waren und sich unter seinen Augen dunkle Ringe bildeten. Auch seine solariumgebräunte Haut konnte den Stress nicht verbergen.
    Er war nicht mehr der selbstsichere Firmenboss, der er noch vor ein paar Wochen gewesen war.
    Jetzt ließ er seinen Blick von Kopf bis Fuß über sie gleiten, als ob er eine Ware begutachtete. Marina erstarrte. Aber sie wandte den Blick nicht ab und bemerkte zufrieden, wie Wakefield unruhig in seinem Stuhl hin
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