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Es begann im Grand Hotel

Es begann im Grand Hotel

Titel: Es begann im Grand Hotel
Autoren: Catherine Mann
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schien zu ahnen, was in ihr vorging. „Ich hatte mal eine Angestellte, die ein Kind erwartete. Sie hat einen ganzen Monat lang immer Cheeseburger zu Mittag gegessen. Man konnte es ihr mit nichts anderem recht machen. Weißt du, wir können deinen Korb einfach Korb sein lassen, und ich bestelle uns etwas vom ‚Diablo‘. Für das Baby.“
    Überrascht sah sie ihn an. „Für das Baby?“
    „Natürlich.“
    „Okay.“ Bevor ihr Stolz siegen konnte, zählte Brooke die leckersten Gerichte auf, an die sie sich erinnerte. Mit jedem einzelnen wuchs ihre Vorfreude.
    „Alles klar.“ Sein charmantes Lächeln und sein freundliches Augenzwinkern zogen Brooke förmlich in seinen Bann. Sie ärgerte sich nicht im Geringsten darüber, dass er ihre Pläne durchkreuzte.
    Sobald er bestellt hatte, steckte Jordan das Handy ein und ging ins Schlafzimmer. Er warf seine Jacke auf einen Sessel. Durch den breiten Türspalt erkannte Brooke auch einen Teil des breiten Betts.
    Hastig wandte sie den Blick ab und betrachtete stattdessen die gerahmten Bilder an den Wänden. Es waren Aufnahmen der einzelnen Bauphasen. Neben dem Computer entdeckte Brooke ein kleines Familienfoto. Sie wollte gerade darauf zugehen, als Jordan sich ihr in den Weg stellte.
    Das Glas in der einen Hand, umfasste er ihren Ellbogen. „Auf den Balkon?“
    Sie entschied sich dafür, den Befehlston zu ignorieren, der in seiner Frage deutlich mitschwang. „Okay.“
    Und kurz darauf musste Brooke ihm zugutehalten, dass er sogar daran dachte, ihr einen gusseisernen Hocker zu holen, kaum dass sie sich gesetzt hatte. Seufzend legte sie die Füße darauf, während sie gemeinsam die letzten Sonnenstrahlen des Tages genossen. Eins muss man ihm lassen, dachte Brooke, er zieht wirklich alle Register.
    Zufrieden lehnte sie sich zurück und bewunderte die Aussicht auf den makellosen Privatstrand. „Du besitzt wirklich einen wunderschönen Flecken Erde.“
    „Danke.“
    „Wer braucht schon blutdrucksenkende Medikamente, wenn er diesen Ausblick hat?“
    Er runzelte die Stirn. „Hattest du in letzter Zeit viel Stress?“
    Unwillkürlich legte Brooke eine Hand auf ihren sanft gerundeten Bauch. „Ich freue mich auf das Baby, das darfst du nicht falsch verstehen. Aber es hat mir am Anfang schon ein bisschen Angst eingejagt, als ich erfuhr, dass ich schwanger bin.“
    „Ich wünschte, du hättest es mir gesagt.“
    Betroffen senkte sie den Blick. „Allein der Gedanke daran hat mir Magenschmerzen bereitet.“ Sie zog sich die Nadeln aus der strengen Frisur und schüttelte den Kopf, sodass ihr das Haar locker bis auf die Schultern fiel. Vom Meer wehte eine frische Brise zu ihnen.
    „Bin ich denn so Furcht einflößend?“
    „Vielleicht nicht direkt Furcht einflößend.“ Eher einschüchternd. „Sondern … einnehmend.“ Das klang etwas freundlicher.
    „Du bist genauso diplomatisch wie der Rest deiner Familie“, erwiderte er trocken.
    Tatsächlich galt Brooke als der Friedensstifter in der Familie. „Irgendwie glaube ich nicht, dass das ein Kompliment sein soll.“
    Jordan schwieg einen Moment lang und sah sie nur mit unbewegter Miene an. Mehrere Möwen hockten auf dem weißen Sandstrand und suchten nach Futter.
    „Dann sag mir doch bitte, was ich getan habe, um dieses Misstrauen zu verdienen“, entgegnete Jordan schließlich. „Monatelang verschweigst du mir, dass ich Vater werde. Und obwohl du mich über etwas so Wichtiges im Dunkeln gelassen hast, komme ich direkt zu dir – und zwar sehr ruhig, wie ich betonen möchte.“
    Da hatte er natürlich recht. Nachdenklich betrachtete Brooke ihre Füße. Das schlechte Gewissen quälte sie fast genauso schlimm wie ihre Schuhe. Kurzerhand zog sie die flachen Ballerinas aus und bewegte erleichtert die Zehen. „Es tut mir …“
    „Moment, ich bin noch nicht fertig. Ich habe vernünftig mit dir geredet. Und danach begehe ich das unsagbare Verbrechen, dich heiraten zu wollen. Du lehnst meinen Antrag ab und brichst mir das Herz. Anschließend bitte ich dich um ein Date.“ Er schlug sich vor die Stirn. „Ich bin vielleicht ein Mistkerl.“
    Brooke musste lachen. „Okay, okay, du hast ja recht. Du hast dich mehr als fair verhalten. Und es war falsch von mir, dir nicht früher Bescheid zu sagen. Ich entschuldige mich dafür, und das meine ich wirklich ehrlich. Es ist nur so, dass ich Zeit brauchte, um mich an die neue Situation zu gewöhnen. Und jetzt bin ich ja hier. Was auch immer während dieses sogenannten Dates passiert,
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