Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
wä­re er un­an­ge­nehm auf­ge­fal­len.
    Auch Wotkma­bas Män­ner hiel­ten sich in er­staun­li­cher Dis­zi­plin an die An­ord­nun­gen, den An­tior­tungs­schutz nie­mals ab­zu­le­gen. Ki­ny muß­te da­her noch im­mer im dun­keln tap­pen – und wir eben­falls. Wir konn­ten nie­mand pa­ra­tech­nisch son­die­ren.
    »Wo en­det der Ein­fluß­be­reich des Or­tungs-Ab­sor­ber­schir­mes?« er­kün­dig­te ich mich.
    Wei­ter vorn tauch­ten wie­der Schwer­be­waff­ne­te auf. Sie wur­den von ei­nem hoch­ge­wach­se­nen Afri­ka­ner mit den Rang­ab­zei­chen ei­nes Ma­jors an­ge­führt.
    »Vor­sicht, das ist ›Ti­ger Bo­no­re‹. Mas­sen­mör­der, Sa­dist, längst zum To­de ver­ur­teilt. Ei­ne mensch­li­che Bes­tie. Pas­sen Sie un­be­dingt auf! Der Kerl ist un­be­re­chen­bar. Der An­tior­tungs­schirm reicht nur noch knapp drei­ßig Me­ter tiefer. Die An­la­ge ist vor­dring­lich für Brei­ten- und Hö­hen­wir­kung be­stimmt. Das wur­de mir von den Bar­stru­lern er­klärt.«
    »Bar­stru­lern?«
    »So nen­nen sich un­se­re Freun­de aus dem All. Sie kom­men vom Pla­ne­ten Bar­strul. Wo die­se Welt zu fin­den ist, wis­sen wir nicht. Sie sind zu­rück­hal­tend, bei­na­he de­vot und fle­hen um Hil­fe, die ich ih­nen nicht ge­wäh­ren konn­te. Aber Sie, Ge­ne­ral – Sie wer­den das schaf­fen. Sir, ehe ich viel­leicht von Ti­ger Bo­no­re ge­tö­tet wer­de: sind Sie der GWA-Schat­ten, der den gi­gan­ti­schen Zau­ber auf dem Mars ar­ran­gier­te?«
    Als ich be­ja­hend nick­te, lä­chel­te er so ru­hig und zu­frie­den, als wür­de nicht der Tod in Ge­stalt ei­nes Un­menschen vor ihm ste­hen.
    Un­ser Wa­gen hielt. Wir blick­ten in die Mün­dung von ei­ni­gen Ma­schi­nen­waf­fen.
    »Eh, Glatz­lo­cke per­sön­lich«, höhn­te der fast zwei Me­ter große Gue­ril­la-Ma­jor. »Hast du mir nicht quer­kant durch den Un­ter­kie­fer ge­schos­sen? Oder soll ich das ver­ges­sen?«
    Ich hat­te mit Han­ni­bal ab­ge­spro­chen, un­se­re Schutz­schir­me wäh­rend der Fahrt nicht ein­zu­schal­ten. Sie wä­ren hin­der­lich und für un­se­re Be­glei­ter ge­fähr­lich ge­we­sen.
    Ich stieg aus. Der mar­sia­ni­sche Hoch­ener­gie­strah­ler lag in mei­ner rech­ten Arm­beu­ge. Den nor­ma­len Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner hat­te ich über die lin­ke Schul­ter ge­hängt.
    »Dr. Nang-Tai«, stell­te ich mich vor. »Das ist Dr. Rob­bens. Sie wer­den Mr. May­koft un­be­scha­det zu­rück­fah­ren las­sen. Die­se Ab­spra­che ist mit Ih­rem Ge­ne­ral ge­trof­fen wor­den. Ich brau­che den Mann noch.«
    Er mus­ter­te mich tückisch und kam mit lan­gen, ge­schmei­di­gen Schrit­ten auf mich zu.
    Er war noch et­was grö­ßer als ich, aber nicht so breit ge­baut. Sein Blick schi­en sich an mei­nem Schutz­schir­mak­ti­va­tor fest­zusau­gen.
    »Ist das der Ap­pa­rat, mit dem man durch MG-Sal­ven hin­durch­lau­fen kann?« er­kun­dig­te er sich in­ter­es­siert.
    »Ja, das ist er.«
    Ti­ger Bo­no­re han­del­te ge­nau­so, wie ich es auf Grund sei­nes Psy­cho­gramms er­war­tet hat­te.
    Er griff mit ei­ner un­glaub­lich schnel­len Hand­be­we­gung nach mei­nem Ge­rät und woll­te es mir vom Hal­se rei­ßen.
    Einen Se­kun­den­bruch­teil spä­ter um­loh­te ihn ei­ne weiß­blaue Flam­men­säu­le, in der er auf­schrei­end zu­sam­men­brach und oh­ne er­kenn­ba­re Rest­spu­ren auf­ge­löst wur­de.
    Im glei­chen Au­gen­blick be­merk­te ich einen über­aus bul­lig ge­bau­ten Mann. Er war fast so hoch wie breit. Sein eben­holz­schwar­zes Ge­sicht war schweiß­über­strömt. Er starr­te ent­setzt auf die Stel­le, wo sein bes­ter Hand­lan­ger vor we­ni­gen Mi­nu­ten noch ge­stan­den hät­te.
    Ich gab mich be­tont bru­tal.
    »Das un­ter­las­sen Sie in Zu­kunft, Wotkma­ba! Ha­ben Sie mich ver­stan­den! Ab so­fort bin ich hier der Chef. Ha­ben Sie et­was da­ge­gen?«
    Han­ni­bal han­del­te nach ei­ge­nem Er­mes­sen. Er muß­te es vor sich selbst ver­ant­wor­ten.
    Ein to­sen­der, son­nen­hel­ler Ener­gie­strahl schoß aus dem Trich­ter­lauf sei­ner mar­sia­ni­schen Waf­fe. Fünf­zig Me­ter ent­fernt wur­den sechs Män­ner da­von er­grif­fen, die nur ei­ne Se­kun­de zu­vor einen um Gna­de
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher