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Entscheidung auf Tortola

Entscheidung auf Tortola

Titel: Entscheidung auf Tortola
Autoren: Emma Darcy
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aber Lacey verscheuchte dieses peinliche Erlebnis aus ihren Gedanken.
    Nach dem Frühstück packte sie ihre Tasche und ging hinunter zum einsamen Strand. Sie breitete ihr Handtuch im Schatten einer großen Palme aus, zog ihr T-Shirt aus und lief ins Wasser. Die Farbe des warmen, kristallklaren Wassers wechselte von hellem Türkis zu tiefem Blau in der Ferne. Der Sand am Strand und auf dem Meeresboden war fein wie Puder und durch die Korallen der Insel zartrosa getönt.
    Hier, auf der Westseite von Barbados, schlug das Meer in kleinen Wellen an den Strand. Die großen Brecher des Atlantiks, die zum Surfen einluden, gab es nur an der Ostküste. Lacey kannte eine solche Brandung aus Kalifornien und von Hawaii, wo sie oft gesurft hatte, aber nun wollte sie die sanften Wogen der Karibik genießen. Die Brandung an der Atlantikküste würde sie an einem anderen Tag ausprobieren.
    Lacey schwamm einige Runden, legte sich anschließend in die Sonne und picknickte im Schatten der Palme. Die Nachmittagshitze veranlasste sie, ihre Sachen einzusammeln und zurück zum Haus zu gehen. Sie freute sich auf eine kühle Dusche und ein Nickerchen.
    Wie immer wollte sie das Haus durch die Hintertür betreten und stellte erschrocken fest, dass sie ihren Schlüssel vergessen hatte. Wahrscheinlich lag er noch auf der Frisierkommode, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte. Wie sollte sie jetzt hineinkommen? Langsam ging Lacey ums Haus, in der Hoffnung, ein geöffnetes Fenster zu finden. Da sie diese aber abends immer verriegelte und erst öffnete, wenn sie vom Strand zurückkam, waren sie jetzt geschlossen. Auch an der Vordertür hatte Lacey keinen Erfolg.
    Sie schaute zu ihren Nachbarn hinüber. Die Danbys waren offenbar weggefahren, denn ihr Auto stand nicht in der Einfahrt.
    Langsam wandte Lacey den Blick zu dem Grundstück ihres anderen Nachbarn. Die Sonne spiegelte sich in den Fenstern von Steve Carmichaels Haus, aber auch diese waren alle verschlossen. Die Limousine stand jedoch noch immer in der Zufahrt, also war Steve vermutlich da. Ob er wohl einen Schlüssel für ihr Haus hatte?
    Lacey war unentschlossen. Steve hatte sich am Vorabend nicht gerade freundlich von ihr verabschiedet, und sie mochte ihn nicht um Hilfe bitten. Aber was sollte sie tun? Sie musste damit rechnen, dass die Danbys erst spätabends zurückkehrten.
    Ich könnte durch ein Fenster einbrechen, überlegte sie, aber es wäre überflüssig, wenn Steve Carmichael einen Schlüssel hat und ich nur danach zu fragen brauche.
    Natürlich konnte sie auch einen Schlosser anrufen, aber dazu brauchte sie ein Telefon. Außerdem würde das Zeit kosten, und es war wirklich einfacher, sich erst einmal bei Steve nach einem Schlüssel zu erkundigen.
    Obwohl es mir lieber wäre, einer Gruppe feindseliger Sponsoren gegenüberzutreten, als ausgerechnet Steve Carmichael um etwas zu bitten,
dachte Lacey, als sie über den Kiesweg zu seinem Haus ging.
    Sie klopfte an die Tür, die gleich darauf von Steve geöffnet wurde. Noch immer trug er nichts weiter als die knappen Shorts, und seine breiten Schultern schienen den Türrahmen auszufüllen. Unwillkürlich befeuchtete Lacey mit der Zunge ihre trockenen Lippen. Steve sah sie schweigend an, dann ließ er den Blick langsam an ihr hinuntergleiten, ihn auf ihren Brüsten verweilen, die nur von dem T-Shirt bedeckt wurden, ihren Hüften und ihren langen gebräunten Beinen.
    Seine eingehende Musterung machte sie verlegen. Lacey hatte ihr langes Haar am Morgen zu einem Zopf geflochten, aber inzwischen hatten sich einige Strähnen gelöst. Das Meersalz war auf ihrer Haut getrocknet, und ihre Nase schälte sich nach einem Sonnenbrand. Während Steve Laceys Beine begutachtete, ärgerte sie sich, dass sie an diesem Morgen nicht ihr hübsches langes Strandkleid angezogen hatte. Leider trug sie das ausgeleierte und viel zu große T-Shirt ihres Bruders, das wie ein Sack an ihr herunterhing.
    Da Steve noch immer nichts sagte, war Lacey gezwungen, mit einer Erklärung für ihren Besuch anzufangen.
    “Tut mir leid, Sie zu stören, aber ich bin in der Klemme.” Lacey zögerte kurz und fuhr dann fort: “Ich habe mich ausgesperrt. Haben Sie zufällig einen Schlüssel für Mrs. Tuttles Haus, oder kann ich von Ihnen aus den Schlosser anrufen?”
    Steve betrachtete sie argwöhnisch, doch dann machte er einen Schritt zur Seite und ließ Lacey eintreten. Sie musste dicht an ihm vorbeigehen und streifte dabei mit dem Arm seine muskulöse Brust. Lacey erkannte bestürzt,
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