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Engelsfeuer

Engelsfeuer

Titel: Engelsfeuer
Autoren: Jana Oliver
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gewährte.
    Vielleicht wird es Zeit, das zu ändern .

3.
    Kapitel
    Da sie wusste, dass Beck ein Frühaufsteher war, quälte Riley sich um sieben Uhr aus dem Bett und eilte zum Frühstück nach unten. Mrs Ayers, die Haushälterin ihres Gastgebers, füllte sie prompt mit einem Käseomelett, französischem Toast und Schinken ab. Obwohl die Frau sich gewaltige Mühe gegeben hatte, konnte Riley die Mahlzeit nicht so genießen, wie sie es verdient hätte. Sie war zu nervös.
    Beck und sie waren sich ziemlich ähnlich – es gefiel ihnen nicht, gesagt zu bekommen, was sie tun sollten, selbst wenn es zu ihrem eigenen Besten war. Er würde auf die Palme gehen, wenn Stewart ihm die Neuigkeiten mitteilte, und sie wusste, wem er dafür die Schuld geben würde – es würde nicht der Meister sein.
    Sie versuchte, sich mit der Zeitung abzulenken. Der größte Artikel war einem Kerl namens Reverend Lopez vorbehalten, einem Exorzisten, der verkündete, nach Atlanta zu kommen und die Stadt ein für alle Mal von ihrem Dämonenproblem zu erlösen. Soweit sie es sagen konnte, war er ein echter Profi, nicht einer dieser Pseudo-Exorzisten, die im Moment die Straßen unsicher machten. Wenn sie Glück hatte, würde er herkommen und wieder verschwunden sein, ehe sie wieder aus Sadlersville zurück war.
    Kurz vor acht kam Beck und beschwerte sich umgehend bei der Haushälterin, es würde ihm gar nicht passen, dass Stewart darauf bestand, ihn vor seiner Abreise aus der Stadt noch zu sehen. Riley lauschte, wie er in seinen schweren Stiefeln zum Arbeitszimmer polterte, dann begann sie zu zählen. Bei sechzehn ertönte Becks überraschte und empörte Stimme. Der Dorftrottel hatte soeben erfahren, dass er bei seinem Ausflug nach Süd-Georgia nicht allein sein würde.
    Sein Gebrüll hallte durch das große Haus. »Ich kann verdammt nochmal kein kleines Mädchen auf diesem Trip gebrauchen. Sie wird nichts als Ärger machen.«
    Riley zuckte zusammen. Auf geht’s . Sie rannte die Treppe hoch, schnappte sich ihren kleinen Koffer und eilte hinaus ins frühe Morgenlicht. Sein Pick-up hatte einen Aufbau bekommen, doch er schien nicht neu zu sein. Sie hatte gar nicht gewusst, dass er so ein Ding besaß.
    Der Aufbau war abgeschlossen, also stellte sie ihr Gepäck ab und wartete. Kurz darauf stürmte ein Beck mit puterrotem Gesicht aus dem Haus, und einen Moment lang sah es so aus, als wollte er die Eingangstür zuknallen, ehe er es sich anders überlegte. Während er die Vordertreppe herunter und zu seinem Ford hastete, blickte er sie die ganze Zeit finster an.
    Wortlos schloss er den Truckaufbau auf, hob ihren kleinen Koffer auf und schleuderte ihn auf die Ladefläche des Pick-ups, wo er mit einem schrillen Kreischen landete. Sie argwöhnte, dass er dasselbe mit ihr getan hätte, wenn er ungestraft davonkommen würde.
    Riley stieg ein, und los ging’s mit quietschenden Reifen, als er rückwärts aus der Auffahrt setzte, als wären ihm sämtliche Dämonen der Hölle auf den Fersen. Hastig schnallte sie sich an und biss die Zähne zusammen, als sie beim plötzlichen scharfen Beschleunigen in den Sitz gepresst wurde.
    »Spielst du Köder für die Cops, oder was?«, beschwerte sie sich.
    Kurz darauf kam er an einem Stoppschild kreischend zum Stehen, sah sie finster an und bog mit einem Hauch mehr Vernunft um die Ecke.
    »Wie lange dauert die Fahrt?«, fragte Riley.
    Ohrenbetäubendes Schweigen. Sie kannte diese Masche, doch es nervte sie nicht mehr so sehr wie früher. Beck hatte einen seiner Schmollanfälle, aber irgendwann würde er schon wieder drüber hinwegkommen – hoffentlich, bevor es Zeit war, nach Atlanta zurückzukehren.
    Zum Zeitvertreib schrieb Riley ihrem besten Freund Peter eine SMS, erzählte ihm von ihrem Ausflug und stellte ihm die Wann-sind-wir-endlich-da-Frage. Die Antwort kam prompt, denn er saß vor seinem Computer: Sadlersville, dessen Bevölkerung knapp die Zweitausend-Seelen-Marke erreichte, war fünfeinhalb Stunden von Atlanta entfernt. Nur einen Teil der Strecke konnten sie auf der Autobahn zurücklegen.
    WIE GEHT’S?, fragte ihr Freund.
    BECK TUT SO, ALS WÜRDE ICH NICHT EXISTIEREN,
    DAS KÖNNTE EIN SEGEN SEIN
    Sie musste lachen, was ihr prompt einen finsteren Blick des Fahrers einbrachte.
    HEY, ACHTE AUF FEUERAMEISENHÜGEL, BAUMWOLLFELDER UND SÜSSE ZWIEBELN
    Peter war schon wieder am Surfen.
    THKX! WIR REDEN SPÄTER
    VIEL GLÜCK. DU WIRST ES BRAUCHEN
    Sobald sie auf der Dekalb Avenue stadtauswärts Richtung Autobahn
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