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E.M. Remarque

E.M. Remarque

Titel: E.M. Remarque
Autoren: Der schwarze Obelisk
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Isa­bel­le.
Auch das ist ty­pisch le­bens­phi­lo­so­phisch:Die Er­kennt­nis wird durch die
In­tui­ti­on er­setzt. 47
    Isa­bel­le
hat den wah­ren Zu­gang zum Sein. Dies ist der Traum von Lud­wig Bod­mer und die
wah­re Ge­schich­te der »ver­spä­te­ten Ju­gend«. Re­mar­que al­ler­dings weiß, daß dies
ei­ne «ver­spä­te­te» Re­ak­ti­on auf die Ge­schich­te ist. Er lebt in der Jetzt­zeit,
und er will als po­li­ti­scher Schrift­stel­ler‹ et­was be­wir­ken. Da­her ver­knüpft er
die Rückenn­ne­rung an die Ju­gend­zeit zu­gleich mit ei­ner Ab­sa­ge, die auf
raf­fi­nier­te Wei­se die Wirk­lich­keit der fünf­zi­ger Jah­re im­mer wie­der
durch­bre­chen läßt. Der durch die zahl­rei­chen zu über­brin­gen­den To­des­bot­schaf­ten
ir­re­ge­wor­de­ne Brief­trä­ger Roth ver­kün­det, »die Tot­ge­glaub­ten sei­en noch am
Le­ben …Bald kämen sie heim«. 48
    Aber
wenn er dann sagt: »Sie kom­men jetzt bald heim aus Ruß­land, un­se­re Sol­da­ten«,
so weist Re­mar­que auf die Rea­li­tät der Jah­re 1955-56 hin: Ade­nau­ers Mos­kau­rei­se
und die Ent­las­sung der letz­ten Ge­fan­ge­nen aus rus­si­scher Kriegs­ge­fan­gen­schaft
im Jah­re 1956. In die­ser Ver­flech­tung und In­te­gra­ti­on der un­ter­schied­lichs­ten
Mo­ti­ve ist Der schwar­ze Obe­lisk, al­les in al­lem, ei­nes der bes­ten Bü­cher
Re­mar­ques, ein »Meis­ter­werk der Zeit­ge­schich­te«, das die»dump­fe En­ge deut­scher
Me­ta­phy­sik und Teu­to­nen­haf­tig­keit« mit der Hof­fung auf ei­ne an­de­re Le­bens­form
ver­knüpft. 49
    Re­mar­que
be­en­det sein Buch mit ei­nem Hin­weis »auf die Ir­ren­an­stalt und die Ge­bär­an­stalt«,
die bei­de im Krieg un­zer­stört ge­blie­ben sind (es ist die Ge­bär­an­stalt, in der
Re­mar­que sel­ber ge­bo­ren wur­de):
    Sie
wa­ren so­fort wie­der voll be­legt und sind es noch. Sie muß­ten so­gar noch
be­trächt­lich er­wei­tert wer­den.
    Dies
ist der letz­te Satz des Ro­mans, den ich mit ei­nem Aus­spruch Va­len­tins, des
Le­bens­ret­ters von Eduard Kno­b­loch und jet­zi­gem stän­di­gen Gast für Es­sen und
Trin­ken im »Wal­hal­la«, kon­tras­tie­ren möch­te:Führt man auch mehr Krie­ge, weil
mehr Men­schen ge­bo­ren wer­den? 50
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