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Ellas geheime Träume – Ein riskantes Spiel (German Edition)

Ellas geheime Träume – Ein riskantes Spiel (German Edition)

Titel: Ellas geheime Träume – Ein riskantes Spiel (German Edition)
Autoren: Aurelia Oscuro
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entspannte sich Ellas Körper; sie wischte sich über die Augen, schob sich die Locken aus dem Gesicht und sah Simi an. „Danke“, sagte sie dann mit leiser, aber fester Stimme. „Seit ich hier arbeite, war noch niemand so freundlich zu mir wie du!“
    „Du vergisst mio caro fratello “, lachte Simi, „meinen lieben Bruder - und dass, obwohl er ständig so begeistert von dir spricht! Rico hat mir gestern Abend übrigens erzählt, für wie begabt er dich hält!“
    „Wirklich?“ In Ellas Kopf schien sich alles zu drehen. Mit noch immer feuchten Augen, aber dennoch geschmeichelt vom Lob des besten Designers der Firma, barg sie ihre glühenden Wangen in den Handflächen und sah dessen Schwester über den Tisch hinweg an.
    Ella wollte protestieren, wollte einräumen, dass sie selbst schuld gewesen sei, weil sie sich so ungeschickt angestellt hatte – aber Simi schnitt ihr das unausgesprochene Wort ab, als hätte sie es vorausgeahnt.
    In diesem Moment tauchte Federico in der Tür zur Kantine auf. Von dort, wo sie saß, sah Simi ihn als Erste. „DAS hätte ich ihm allerdings nicht zugetraut!“ sagte sie und blickte entgeistert zu einer der offenen Türen der Kantine.
    Mit dem riesigen Strauß roter Rosen im Arm kam Federico sich vor wie ein Vollidiot.
    Als der Blumenbote mit suchendem Blick sein Büro durchquert und nach Ella Wilkens gefragt hatte, war ihm nichts Besseres eingefallen, als den Strauß an sich zu nehmen. Der Anblick der Rosenpracht hatte ihn völlig aus dem Konzept gebracht. Statt einfach nach einer Vase zu suchen und die Blumen darin auf Ellas Schreibtisch zu drapieren, war er mit dem Strauß in die Kantine gelaufen, wo er seine hübsche Kollegin vermutete. Ihn hatte die vage Hoffnung angetrieben, vielleicht etwas über den Absender des Geschenks zu erfahren. Nun, da er vor Ella und seiner Schwester Simonetta stand, wurde ihm jedoch klar, wie sein Anblick auf die beiden Frauen wirken musste. Das breite Grinsen seiner kleinen Schwester bestätigte diese Ahnung. Wenn sie nur wüsste , dachte er, dass sie fast richtig liegt!
    Tatsächlich war es Federicos Absicht gewesen, Ella Blumen zu schenken; auf dem Weg ins Büro war er an einem kleinen Blumenladen vorbeigekommen, wo ihm ein Strauß aus kleinen, violetten Blumen ins Auge gefallen war. Sie hätten zu Ellas Augen gepasst, zu ihrem Elfenbein-Teint und ihren dunklen Locken. Gegen diesen pompösen, stolzen Strauß wirkten sie allerdings wie das Geschenk eines Bettlers. Ich hätte mich damit vollkommen lächerlich gemacht, dachte Federico. Und jetzt mache ich mich auch noch zum Lakaien eines unbekannten Verehrers…
    „Die hier wurden für dich abgegeben“, sagte er zu Ella, wobei er sich bemühte, seine Stimme desinteressiert klingen zu lassen. Unter dem augenscheinlich enttäuschten Blick seiner Schwester überreichte er seiner Kollegin den Strauß, an dem ein kleines Briefkuvert befestigt war.
    Ellas Augen weiteten sich vor Überraschung; sie schniefte ein wenig, als sie nach dem Strauß griff. Sie hat geweint, dachte Federico, und nun fiel ihm auch die Beule an ihrer Stirn auf.
    „Ist… ist etwas passiert?“ fragte er vorsichtig, wobei er sich linkisch zu ihr hinabbeugte.
    „Nein!“ Ellas Stimme klang ungewohnt laut, fast genervt. Als sie Federicos erschrecktes Gesicht sah, wiederholte sie in etwas sanfterem Ton: „Nein. Danke, dass du fragst.“
    Nun galt ihre Aufmerksamkeit dem Strauß, der in ihren kleinen Händen noch überdimensionierter wirkte, als er tatsächlich war. Langsam öffnete sie das Kuvert und zog eine glänzende, schwarze Klappkarte heraus. Sie öffnete sie und las.
    „Von wem sind sie?“ brach Simi das Schweigen. Federico kannte Simis ständige Neugierde, die sie ihrem lebhaften Temperament verdankte und die er meist als übertrieben und aufdringlich empfand; heute ging es ihm jedoch ähnlich wie seiner Schwester.
    Ella ließ die Karte sinken; sah verwirrt aus. „Ich … ich weiß es nicht“, sagte sie und erhob sich. „Nehmt es mir nicht übel, aber ich glaube, ich gehe jetzt nach Hause. Federico, bitte sag dem Chef Bescheid, ja?“
    Wie sie da vor den beiden Geschwistern stand – elend und abgespannt – wagte keiner von beiden, noch weiter nachzufragen. Federico nickte, und Simi sagte: „Ich begleite dich noch nach draußen. Ruh dich mal richtig aus, ja?“
    Ella nickte schwach und griff nach Simis Arm; Simi nahm Ella den Strauß samt Karte ab und führte sie hinaus.
    In Federicos Herz tobte ein Orkan; er
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