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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie
Autoren: David Eddings
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als Diamant. Annias ließ fünf Tage lang Männer mit Hammer und Meißel daran arbeiten, doch sie brachten nicht einmal einen Kratzer zuwege!« Kurik blickte scharf Sperber an. »Könntest du es schaffen?«
    »Ich? Kurik, ich wüßte nicht einmal, wie ich es anfangen müßte. Wir hatten zwar eine Grundausbildung bei Sephrenia, aber mehr auch nicht. Verglichen mit ihr sind wir unwissend.«
    »Nun, was immer Sephrenia auch getan hat, es hält die Königin am Leben. Man kann ihr Herz schlagen hören – wie eine Trommel hallt es durch den Thronsaal. Während der ersten Wochen kamen die Leute in Scharen herbei, nur um es zu hören. Man sprach sogar von einem Wunder und daß der Thronsaal zur heiligen Stätte erklärt werden sollte. Annias verschloß jedoch die Tür, berief den Bastard Lycheas nach Cimmura und ernannte ihn zum Prinzregenten. Das war vor etwa zwei Wochen. Dann ließ er alle seine Feinde verhaften. Die Verliese unter dem Dom quellen schier über von ihnen. So stehen momentan die Dinge. Du hast dir für die Rückkehr die richtige Zeit ausgesucht!« Er machte eine Pause und blickte seinen Schutzherrn an. »Was ist in Cippria passiert, Sperber? Die Nachrichten, die hier ankamen, waren nicht sehr ergiebig.«
    Sperber zuckte die Schultern. »Nichts Besonderes. Erinnerst du dich an Martel?«
    »Der Renegat, dem Vanion die Ritterschaft absprach? Der mit dem weißen Haar?«
    Sperber nickte. »Er kam mit zwei Knechten nach Cippria, wo sie zur Verstärkung fünfzehn oder zwanzig Meuchler anheuerten. In einer dunklen Straße stellten sie mir einen Hinterhalt.«
    »Daher deine Narben?«
    »Ja.«
    »Aber du bist entkommen.«
    »Wie du siehst. Rendorische Halunken sind ein bißchen empfindlich, wenn das Blut auf dem Pflaster und an den Wänden ihr eigenes ist. Nachdem ich etwa ein Dutzend Angreifer niedergestreckt hatte, verlor der Rest den Mut. Ich entkam ihnen und gelangte zum Stadtrand. Ich zog mich in ein Kloster zurück, bis meine Wunden verheilt waren. Dann nahm ich Faran und schloß mich einer Karawane nach Jiroch an.«
    Kurik blickte ihn nachdenklich an. »Wäre es möglich, daß Annias etwas mit dem Überfall zu tun hatte? Er haßt deine Familie, weißt du? Und es ist ziemlich sicher, daß er es war, der Aldreas überredete, dich zu verbannen.«
    »Mir kam hin und wieder der gleiche Gedanke. Annias und Martel standen schon früher in Verbindung. Jedenfalls finde ich, daß der teure Primas und ich über so allerlei reden müssen!«
    Die Betonung ließ Kurik aufblicken. »Du bringst dich in Schwierigkeiten!« warnte er.
    »Sie werden nicht so schlimm sein wie die, die Annias erwarten, falls ich herausfinde, daß er hinter dem Überfall steckte.« Sperber richtete sich auf. »Ich muß mit Vanion reden. Ist er noch hier in Cimmura?«
    Kurik nickte. »Im Ordenshaus am Ostrand der Stadt, aber dorthin kannst du jetzt nicht, sie schließen das Osttor bei Sonnenuntergang. Jedenfalls solltest du gleich morgen früh deine Aufwartung im Schloß machen. Annias wird nämlich bestimmt nicht lange zögern, dich zum Gesetzlosen zu erklären, weil du unerlaubt aus der Verbannung zurückgekehrt bist. Es ist ratsamer, du tust selbst den ersten Schritt, ehe sie dich wie einen gewöhnlichen Verbrecher vorführen lassen. Du wirst dir etwasÜberzeugendes einfallen lassen müssen, um nicht ebenfalls in den Verliesen zu enden!«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Sperber. »Ich habe ein Dokument mit dem Siegel der Königin, in dem meine Rückkehr genehmigt wird.« Er schob seinen Teller zur Seite. »Die Schrift ist zwar etwas kindlich und von Tränen verwischt, aber gültig dürfte es trotzdem sein.«
    »Sie weinte? Das habe ich ihr gar nicht zugetraut!«
    »Sie war damals erst acht, Kurik, und aus irgendeinem Grund mochte sie mich sehr.«
    »Du hast diese Wirkung auf so manche Menschen.« Kurik blickte auf Sperbers Teller. »Bist du satt?«
    Sperber nickte.
    »Dann sieh zu, daß du ins Bett kommst. Du hast einen an strengenden Tag vor dir!«
    Es war viel später in dieser Nacht. Die Stube war schwach von den orange glühenden Kohlen im Kamin beleuchtet, und von der Pritsche an der anderen Wand drang der regelmäßige Atem Kuriks an Sperbers Ohren. Das hartnäckige Schlagen eines losen Fensterladens ein paar Straßen entfernt reizte irgendeinen dummen Hund zum Bellen, und Sperber wartete schlaftrunken, daß der Köter naß oder seiner ruhestörenden Beschäftigung müde genug wurde, sich in seine Hütte zurückzuziehen.
    Daß Sperber
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