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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor
Autoren: Frank Rehfeld
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    Um sich abzulenken, begann er auf Thalinuels Bitte hin davon zu berichten, wie sich ihre Welt seit ihrer Zeit verändert hatte. Damals waren die Elben noch ein großes Volk gewesen, vor allem aber das mächtigste. Seither jedoch hatte es einen unrühmlichen Niedergang erlebt, sich in ein Tal in den unwirtlichen Einöden des Nordens zurückgezogen und kümmerte sich kaum noch um irgendwelche weltlichen Belange. Stattdessen trauerte es nur noch verbittert seiner großen Vergangenheit nach und wartete auf sein Ende. Das vorherrschende Volk waren ausgerechnet die oberflächlichen, kurzlebigen Menschen geworden.
    Es war ein für Thalinuel schockierender und überaus schmerzvoller Bericht, wie er ihrem gequälten Gesicht ansehen konnte, doch teilweise fiel auch ihm das Erzählen nicht leicht. Auch sein eigenes Volk, das zu Thalinuels Zeit noch zu den aufstrebenden jüngeren Rassen gehört hatte, hatte seinen Zenit längst überschritten. Die einstigen Reichtümer der Zwerge waren nur noch Geschichte, und vor der Rückeroberung Zarkhaduls war Elan-Dhor für lange Zeit die einzige noch existierende Zwergenmine gewesen.
    Dennoch wünschte er sich nichts sehnlicher, als dorthin zurückkehren zu können, auch wenn jegliche Hoffnung darauf wohl vergebens war.
    Eine Quelle oder gar einen Bach fanden sie zwar nicht, dafür aber genügend Mulden, in denen sich Regenwasser gesammelt hatte, an dem sie ihren Durst stillen konnten. Es schmeckte schal und irgendwie metallisch, war aber trinkbar. Die Gefahr des Verdurstens drohte ihnen also nicht.
    Nachdem sie gut zwei Stunden unterwegs waren, verbreiterte sich der Weg, und sie gelangten auf einen Abschnitt, wo er auf der linken Seite fast ununterbrochen von hohen Felsen gesäumt wurde, die den Blick auf die Ebene versperrten, ihr weiteres Vordringen aber auch erheblich erschwerten.
    Im Laufe der Zeit von oben herabgestürzte Gesteinsbrocken hatten nicht mehr über die Kante weiter in die Tiefe rollen können, sondern waren an Ort und Stelle liegen geblieben. Die meisten waren kaum mehr als kopfgroß und konnten leicht umgangen werden, aber es gab auch einige größere Felsen, an denen sie sich nicht vorbeizwängen konnten. Über diese mussten sie dann hinwegklettern, was sich bei den zumeist von Wind und Regen glatt geschliffenen Brocken einige Male als gar nicht so einfach erwies.
    Aber wenigstens konnten sie trotz der Hindernisse ihren Weg stets fortsetzen. Barloks Befürchtung, dass der Pfad durch einen größeren Steinschlag komplett verschüttet sein könnte oder der Sims einfach im Nichts endete, erfüllte sich nicht. Auch führte der Weg weiterhin beständig bergab, wenn auch nur mit so sanftem Gefälle, dass der Höhenunterschied, den sie bislang bewältigt hatten, sicherlich nicht groß war. Selbst wenn er bis hinab zum Fuß des Berges führen sollte, würden sie vermutlich mehrere Tage benötigen; Zeit, die ihnen nicht blieb. Schon jetzt begann sich Barloks Hunger zu melden, doch nirgendwo gab es etwas Essbares. Lediglich an einigen geschützten Stellen zwischen den Felsen wuchs ein wenig karges Moos.
    »Es beginnt bereits zu dämmern«, sagte Thalinuel nach einer Weile.
    Auch Barlok hatte festgestellt, dass die Schatten länger wurden und der ohnehin graue Himmel sich langsam, aber beständig dunkler zu färben begann.
    »Wir brauchen einen Unterschlupf. Ich würde nur ungern hier auf diesem Pfad übernachten, nur wenn es gar nicht anders geht. Wer weiß, welche Kreaturen nachts in den Bergen umherschleichen, und hier gibt es keine Möglichkeit, ihnen auszuweichen.«
    »Aber wie sollen wir hier einen Unterschlupf finden? Hier gibt es nichts als kahle Felswände.«
    »Gehen wir einfach so lange weiter, wie wir noch etwas sehen können, und warten ab, was sich ergibt.«
    Bereits mehrfach während ihrer bisherigen Wanderung hatte Barlok nicht weit vom Weg entfernt Öffnungen im Fels entdeckt, hinter denen sich möglicherweise Höhlen verbargen oder zumindest Risse, die ein Stück weit in den Berg hineinführten. Jetzt betrachtete er ihre Umgebung noch aufmerksamer, auch wenn dies in der hereinbrechenden Dunkelheit von Minute zu Minute schwieriger wurde.
    Schließlich jedoch blieb er stehen. Sein geschulter Blick hatte etwas entdeckt, und einige Sekunden lang starrte er angestrengt im schwindenden Licht an dem Berghang zu ihrer Rechten hinauf, ehe er auf einen dunklen Fleck etwa fünf Meter über ihnen deutete.
    »Das dort könnte eine Höhle sein, wenn meine Augen
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