Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eiskalt Wie Die Suende

Eiskalt Wie Die Suende

Titel: Eiskalt Wie Die Suende
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
sie, was?“, fragte Nell mitfühlend. „Mary, meine ich.“
    Der Junge nickte traurig. „Jetzt wird es hier nie wieder so sein wie früher. Weil sie weg ist, und Detective Cook auch …“
    â€žCook ist übrigens wieder aufgetaucht“, sagte Will.
    â€žEr ist wieder da?“, fragte Denny freudig, doch sein Strahlen schwand jäh dahin, als er ihrer beider düstere Mienen sah. „Die glauben wohl, dass er es war, was?“
    â€žEr ist verhaftet worden“, bestätigte Will. „Gestern Nachmittag ist er angeklagt worden, was bedeutet, dass er vor Gericht gestellt wird. Man hat ihn des Mordes beschuldigt, er beteuert aber weiter seine Unschuld. Doch weil der Richter seine Freilassung auf Kaution abgelehnt hat, muss er bis zur Verhandlung in Haft bleiben.“
    â€žUnd dann?“, fragte Denny.
    â€žDann hoffen wir, dass er freigesprochen wird“, erwiderte Will.
    â€žWeil er nicht schuldig ist“, bekräftigte Nell.
    â€žGlauben Sie denn, dass er freikommt?“, fragte der Junge, als Nell und Will sich schon zur Treppe umgewandt hatten.
    Sie blieben stehen und sahen sich fragend an.
    Schließlich meinte Nell: „Ich verspreche dir, dass wir wirklich alles tun werden, was in unserer Macht liegt, damit er freikommt.“
    Nachdem sie wieder oben waren, befragten Nell und Will erneut alle, mit denen sie bereits zuvor gesprochen hatten. Vielleicht war ja irgendjemandem in der Mordnacht eine zusammengefaltete Zeitung aufgefallen. Verständlicherweise brachte ihnen diese Frage einige höchst befremdete Blicke ein, denn wen kümmerte schon eine vier Tage alte Zeitung?
    â€žIst wahrscheinlich mit dem Müll rausgeflogen“, meinte Mutter Nabby.
    Eintausend Dollar, dachte Nell, einfach so im Müll gelandet. Der Gedanke war ihr schier unerträglich.
    Finn Cassidy kam ins Hinterzimmer gepoltert, noch immer in seiner schweißfleckigen Boxerhose, die nackte Brust von Blutspritzern gesprenkelt. Pru eilte hinter ihm her und trug ein rot verschmiertes Handtuch so triumphierend in der Hand, als wäre es eine Trophäe.
    â€žIch hab gehört, dass Sie nach mir gesucht haben – vorhin, als ich im Ring war“, sagte Finn. „Riley hat gemeint, Sie hätten nach dem Krüppel gefragt, den Johnny am Montagabend vor die Tür gesetzt hat. Ich hab den Typen vorher noch nie geseh’n und seitdem auch nicht mehr. Ist das ein Freund von Ihnen?“
    â€žIch dachte, es könnte vielleicht dieser eine Bursche sein, den ich damals während des Krieges kannte“, sagte Will, „aber wahrscheinlich …“
    â€žDa bist du ja, du kleines Miststück“, knurrte Mutter.
    Als sie sich umdrehten, sahen sie Denny an der Tür stehen und Finn argwöhnisch beäugen. Sein Gesicht und seine Kleider waren voller schwarzer Rußflecken, und er hatte etwas unter den Arm geklemmt.
    â€žWurde ja auch langsam Zeit, dass du dich mal wieder hier oben blicken lässt“, fand Mutter. „Was hast du denn da?“
    Denny hielt es kurz hoch, damit sie es sehen konnte, schaute dabei aber Nell und Will an. „Och, nur … nur so’ne Zeitung.“

17. KAPITEL
    Mit einem Satz war Finn bei Denny angelangt und schnappte sich die Zeitung. „Hast du da unten etwa schon wieder gelesen?“
    â€žDas macht er die ganze Zeit“, petzte Pru, während sie Finn andächtig mit dem Handtuch über Schultern und Rücken rieb.
    Der hingegen ballte schon die Faust und meinte: „Ich glaube, dass er mal eine kleine Erinnerung braucht, was er hier eigentlich …“
    â€žDas ist meine Zeitung“, schaltete Will sich ein und zog rasch die Zeitung aus Finns Händen. „Ich hatte schon die ganze Zeit danach gesucht. Danke, Denny. Du bist wirklich ein guter Junge.“
    â€žHa, wenn Sie wüssten“, höhnte Pru. „Eine miese kleine Kanalratte ist das.“
    Ã„rgerlich stieß Finn sie beiseite, als sie ihm auch noch das Gesicht abtupfen wollte. „Willst du wohl endlich damit aufhören? Ich krieg ja kaum noch Luft, wenn du die ganze Zeit so an mir dranhängst.“
    â€žApropos Kanalratte“, meinte Mutter. „Skinner war eben da, um seinen Wochenlohn einzustreichen. Er hat gesagt, sie hätten den miesen Bullen gefasst, der Johnny erschossen hat. Sie wissen schon“, sagte sie an Nell und Will gewandt, „der arme Bursche, der die Wohnung hatte, die Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher