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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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Weber nickte: „Wie ich schon sagte, wie es aussieht. Als Todesursache muss die stumpfe, mehrfache Gewalteinwirkung auf das Gehirn angenommen werden. Zum toxikologischen Befund kann ich natürlich jetzt noch gar nichts sagen.“
    „Und wie alt ist das Opfer?“, hakte Asmus nach.
    „Ich schätze 35 – 40 Jahre, aber die radiologische Skelettuntersuchung wird uns Genaueres sagen. Außerdem habe ich vorhin schon den Zahnstatus erhoben, um bei der Identifizierung behilflich zu sein. Oder wissen Sie mittlerweile, wer der Mann war?“
    Asmus schüttelte bedauernd den Kopf: „Nein, die Identität ist noch unklar. Wir haben noch keinerlei Anhaltspunkte. Bitte veranlassen Sie eine präparative Untersuchung des Schädels. Sie können ihn dazu absetzen und asservieren. Und wir benötigen dringend ein DNA-Profil. Lassen Sie das bitte vorrangig erstellen. Herr Westhoven, haben Sie schon ein Ergebnis der Fingerabdrücke?“
    „Bis jetzt nicht, Herr Asmus, das war ja noch nicht möglich, aber ich rufe gleich beim Erkennungsdienst an und bitte um Erledigung. Wir werden uns aber auch mal den Kleidungsstücken widmen, vielleicht wird das unser erster Anhaltspunkt“, hoffte Westhoven.
    Vor dem Verlassen des Sektionsraums notierte sich Dember noch einige Maße und Gewichte: Körperlänge ca. 181 cm, Körpermasse 77 kg, Hirngewicht 1050 g, Herzgewicht 570 g, die der Präparator Pahl nach und nach eingetragen hatte.
    Dr. Doris Weber war gerade dabei, aus dem noch intakten Knochenmark Zellproben zu entnehmen. Bei einer aufgetauten, ehemals tiefgefrorenen und schon in Fäulnis übergehenden Leiche war dies die sicherste Methode, um die molekulargenetische Untersuchung erfolgreich durchführen zu können.

SIEBEN
    Um 17.35 Uhr erreichten Westhoven und Dember das Präsidium und stellten den Dienstwagen in der Tiefgarage unter dem Gebäude ab. Mit dem Aufzug fuhren sie in die 1. Etage.
    Auf dem Weg zum Büro erklärte Westhoven die Ermittlungen für den heutigen Tag für beendet. Er war müde und hatte starke Kopfschmerzen, denn in der letzten Nacht hatte er nach dem Missverständnis mit Anne nicht viel Schlaf bekommen. Er hatte sie nur nicht belasten wollen und war schon wieder in die Falle getappt.
    Dember ging in sein Büro und setzte sich schweigend an seinen Schreibtisch. Jochen Gerber versuchte ihn aufzumuntern. Aber es nützte nichts.Heinz Dember saß nur da und schwieg. Jochen Gerber packte seine Tasche und ging. Als Gerber auch weg und er endlich allein war, wählte er die Rufnummer von Doris Weber.
    „Hallo Doris, ich bin es“, meldete er sich mit bewusst weicher Stimme.
    „Was willst du?“, fragte sie unterkühlt.
    „Schatz, bitte, so kann es doch nicht weitergehen mit uns. Lass uns miteinander reden“, versuchte er ein Gespräch zu beginnen.
    „Du hast es erfasst, es geht nicht weiter, ich will nicht mehr. Du hast doch überhaupt keine Ahnung“, rang sie sichtlich um Fassung.
    „Was meinst du damit, ich hätte keine Ahnung?“
    „Lass gut sein, Heinz. Beschränken wir uns nur noch auf das Dienstliche, okay?“
    „Ich will wissen, was du damit meinst, du verheimlichst mir doch was“, bohrte er vehement nach.
    „Also gut, warum soll ich mich eigentlich allein damit rumschlagen. Du erinnerst dich an unseren letzten…na, du weißt schon.“
    „Ja klar, das war eine tolle Nacht. Es war oberaffengeil, das vergesse ich nie!“ Begeisterung kam in ihm auf.
    „Für dich vielleicht, aber….“ Sie hörte auf zu reden.
    „Was ist denn nun, spann mich nicht so auf die Folter.“
    „Positiv“, sagte sie knapp.
    „Wie, was, positiv? Hast du jetzt Aids oder was?“, klang er beunruhigt.
    „Du bist so ein Idiot. Positiv war der Schwangerschaftstest. Männer sind einfach hirnlos“, schoss es aggressiv aus ihr heraus.
    „Ach du Scheiße. Und jetzt?“
    „Ja wie, und jetzt? Bist Du schwer von Begriff? Ich bin schwanger.“
    „Aber das ist doch prima, ich wollte sowieso später Papa werden. Dann eben jetzt schon“, freute er sich.
    „Heinz, du weißt schon, dass ich auch noch einen Freund hatte zur gleichen Zeit“, sagte sie hinweisend.
    „Was meinst du damit?“
    „Was soll ich schon meinen, du bist echt langsam.“
    „Heißt das…“, er kam nicht weit in seinem Satz.
    „Genau das heißt es, verstehst du jetzt?“
    „Weiß er es?“
    „Nein, niemand weiß es, nur du jetzt. Und du hältst die Schnauze, hast du kapiert?“
    „Doris, jetzt müssen wir erst recht miteinander reden. Ich will dich noch immer,
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