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Eis und Dampf: Eine Steampunk-Anthologie (German Edition)

Eis und Dampf: Eine Steampunk-Anthologie (German Edition)

Titel: Eis und Dampf: Eine Steampunk-Anthologie (German Edition)
Autoren: Mike Krzywik-Groß , Torsten Exter , Stefan Holzhauer , Henning Mützlitz , Christian Lange , Stefan Schweikert , Judith C. Vogt , André Wiesler , Ann-Kathrin Karschnick , Eevie Demirtel , Marcus Rauchfuß , Christian Vogt
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aufeinander trafen. Wir haben erst mal eine Abordnung von denen zu unserem Tauch-Schwimmschiff geführt, um sie Kapitän Bergsdorff vorzustellen. Die waren auch gleich sehr interessiert an der Vinlandsucher .
    Die folgenden Tage haben wir damit zugebracht, über einander zu lernen. Wir waren fünfundzwanzig, die über hundert. Außer Seeleuten hatten die auch Soldaten dabei. Jeder Kapitän hatte eine Leibgarde. Deren Uniform war ganz aus dem Fell eines Raubtiers aus der Heimat der Tepanek. Die Felle der einfachen Soldaten waren hell mit dunklen Flecken, und die Flecken hatten schwarze Ränder, die der Offiziere waren ganz schwarz. Ihre Schiffe hatten die aus einer kuriosen Mischung aus Bronze- oder Messingplatten und Holz gebaut, und die Beiboote waren tatsächlich aus Schilf geflochten, wie Körbe. Diese Fremden müssen ausgezeichnete Seeleute und Schiffsbauer sein, wenn sie das Meer damit bezwingen, und navigieren können die!
    Auf jedem Schiff ist etwas in der Kapitänskajüte, das sieht aus wie ein Astrolabium, aber komplexer, und das läuft mit einem Uhrwerk. Die Tepanek wissen auch, dass die Erde eine Kugel ist, und mit dem Ding können sie anhand der Gestirne innerhalb kurzer Zeit ablesen, wo sie sich befinden.
    Sie waren auch froh, die Inselgruppe (es gab hier noch so ein halbes Dutzend weiterer Inseln) gefunden zu haben, weil der Brennstoff für ihre Dampfmaschinen fast zu Ende war und der Wind ungünstig für eine Heimfahrt wehte. Dem Anschein nach hatten sie schon früher mit Festland gerechnet. Die haben hier erst mal Bäume gefällt und Holzkohle daraus gemacht. Ihre Dampfmaschinen sind weniger fortgeschritten als unsere, soweit ich das sehen konnte. Jedenfalls sahen sie überaus einfach aus. Am dritten Tag konnten wir uns soweit verständigen, dass sie uns bei der Instandsetzung der Vinlandsucher helfen konnten. Das heißt, sie haben mit zweien ihrer Schiffe unseres aus der Sandbank gezogen, auf der es lag, jetzt mussten wir nur noch den Antrieb wieder hinbiegen. Die Kette, die wir ihnen zum Ziehen gaben, hat sie übrigens schwer beeindruckt, was weiß ich warum. Wir haben denen auch so gut wie möglich versucht zu erklären, wo wir herkommen, und die haben uns natürlich auch was von sich erzählt. Ich bin aber überhaupt nicht sicher, was von dem stimmt, kann sein, dass ich da ziemlich was falsch verstanden habe, da vieles auf Zeichen und Zeichnungen im Sand beruht, aber das haben die Tepanek uns erzählt:
    Das Herz ihres Reiches liegt auf einem schmalen Stück Land zwischen zwei Erdteilen. Auf dem nördlichen Erdteil gibt es einige alliierte kleine Staaten und eine große Mauer, oder eine Reihe von Burgen, um Räuber abzuhalten, weil der nördliche Kontinent unwirtlich und von Monstren bewohnt ist, sodass die meisten seiner Bewohner Räuber und Barbaren sind.
    Im Süden gibt es ein großes Gebirgsmassiv und einen Wald, beides wird von einem anderen Reich beherrscht, das zugleich größter Handelspartner und Konkurrent der Tepanek ist.
    Der König der Tepanek hat auch Schiffe über den Ozean noch weiter im Westen geschickt, da gibt es nach langer Fahrt auch ein Land, aber darüber wussten die Tepanek, die wir trafen, nur wenig. Aber die Leute dort schienen ähnlich auszusehen wie Chinesen. So hat es der Tepanek jedenfalls in den Sand gezeichnet.
    Am gleichen Abend haben wir auch zusammen gekocht, und die haben uns ausgestochen, das gibt es gar nicht. Wir hatten ja nur eingekochte Vorräte, Pökelfleisch und halt so Konservenfraß dabei. Ein paar Äpfel waren auch noch übrig. Das einzig Frische, das wir beisteuern konnten, war gefangener Fisch. Aber die Tepanek! Die hatten ein Gerät an Bord des größten Schiffes, damit kann man Obst und Fleisch kühl halten und so am Faulen hindern. So kamen wir in den Genuss von Früchten aus deren Heimat. Der Geschmack lässt sich gar nicht beschreiben, und zu dem Fleisch, das die gekocht haben, da gab es eine Soße, die werde ich mein Leben nicht vergessen. Die war kupferbraun und roch süß, aber die hat gebrannt wie die Hölle. Mir schoss das Wasser in die Augen, und rot geworden bin ich auch. Der Kerl der mir davon was gegeben hat, hat sich vor Lachen fast verschluckt.
    Tja, und nach so einer Woche haben dann die Probleme angefangen. Uns fiel auf, dass ein paar der Tepanek ziemlich zu niesen anfingen und dann auch noch zu husten, und fiebrig sahen sie aus. Die haben sich bei uns irgendwie die Grippe geholt oder so. Wir haben natürlich versucht zu helfen, und
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