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Eins zu Null für Schreckenstein

Eins zu Null für Schreckenstein

Titel: Eins zu Null für Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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kann.
    Eugen und Udo geleiten ihn hinauf in die Bibliothek. Der Kriechgang muß sofort untersucht werden. Droben haben sich die Geretteten gesammelt. Sie berichten alle durcheinander, und jetzt, da die Gefahr überstanden ist, meldet sich der Hunger. Einige gehen in die Küche, um für alle zu kochen. Nach Schreckensteiner Art, endlich mal wieder!
    Mücke, der Räucherstratege, und Stephan, der als einziger durch die Regaltür zurückgekommen ist, zählen die Köpfe. Neuer Schreck: Doktor Waldmann, Beni und Ottokar fehlen immer noch.
    „Dann sie sind im Verlies!“ weiß der Oldboy . „Auf die Telefonzelle liegt das lange Seil! Drei starke Männer, schnell! Und viele Broomtrees ... Ginsterzweige und Streichholze…!“
    Dampfwalze, Stephan und der beste Lassowerfer der Ritterschaft, Emil, verschwinden mit glimmenden Ginsterzweigen und Taschenlampen unter besorgten Ritterblicken in der Bücherwand. Es geht die Eisenleiter hinunter, in einem fensterlosen Zickzackgang durch den Pallas in den Südturm, wo sich der Weg in drei gabelt.
    Iain nimmt den mittleren. „Vorsicht! Gleich kommt eine große Loch!“ Sie gelangen in einen runden Raum, von ungefähr zwei Meter Durchmesser. Aber der Boden ist nur schulterbreit. In der Mitte geht’s hinunter wie in einen Brunnenschacht. Iain kniet sich nieder und leuchtet hinunter.
    „Hallo!“ kommt es da mit Echo herauf.
    Emil knotet seine Taschenlampe an das Seil und läßt es hinab.
    „Alle drei!“ Dampfwalze atmet auf wie ein Flußpferd .
    „Weiterwedeln!“ sagt der Oldboy aufgeregt. „Sonst Hector uns zieht hinunter!“
    Als sie mit den Geretteten in die Bibliothek zurückkehren, ist der Jubel groß, doch jäh wird er unterbrochen. Die Tür geht auf und gefolgt von dem ginsterschwenkenden Doktor Schüler und Mücke, erscheint ein Geist, ein ziemlich mitgenommener Geist, der bei allen den gleichen Gedanken auslöst: Hector hat wieder die Oberhand, weil er sich in den Rex verwandelt hat.
    Doch da spricht der Geist, unverwechselbar. „Guten Abend, die Herren Ritter. Ein fulminanter Empfang, das muß ich schon sagen! Ich reise an, will euch überraschen und gerate gleich am Tor in ein Magnetfeld, das mich in einen Stollen zieht, aus dem ich nicht mehr herauskomme.“ Aber er lacht. Und so lacht kein Geist, nur der Rex.
    Gegen den Jubel, der jetzt losbricht, ist die Brandung, die drunten an die Felsen schlägt, ein Plätschern. Nun wird berichtet, gefragt, erklärt.
    Oldboy Iain ist des Lobes voll: „Daß ihr auf den Ginster gekommen seid, war die Rettung!“
    Mücke winkt ab. „Unsere Fortschritte in Englisch! Das alte Magiebuch lag zwar auf dem Tisch, aber wenn man nicht weiß, was Geist und was Ausräuchern heißt…“
    „Das hätten uns die Boys sagen müssen!“ meint der kleine Herbert streng, und die Ritter nicken.
    Iain Mac Harris schüttelt den Kopf. „Sie haben keine Schuld! Man merkt die Sog erst, wenn man vier Wochen hier hat gelebt. Und so lang seid ihr nicht da. Wenn Hector diesmal ist früher gekommen, dann vielleicht, weil ihr seid Wikinger…?“
    Da stoßen die Ritter Urlaute aus, als wären sie Schotten. „Wie ist das physikalisch zu erklären?“ fragt Pummel ungerührt.
    „Man hat Magnetfelder gemessen“, erklärt der Oldboy , „aber es ist nicht nur Physik. In Schottland man muß immer mit allem rechnen.“ Gleichsam zum Beweis, öffnet sich erneut die Tür.
    „Ein Geist!“ ruft Klaus. „Ein Geist!“
    Alle fahren herum und starren auf einen von großer Hitze geröteten Strehlau . „Quatsch!“ sagt der. „Das Essen ist fertig. Eier in Senfsoße!“
    Der nächste Sturm bricht los. Mit schottischen Urlauten stürzen die Ritter hinüber in den Eßsaal , und es schmeckt auf Duncraig endlich wie auf Burg Schreckenstein . Vielleicht ein bißchen schärfer. Das liegt am englischen Senf. Die Ritterköche haben in die Bestände gegriffen, wie seinerzeit die Wikinger. Sechs Eier pro Kopf ist die Untergrenze.
    Zwischendurch meldet sich noch einmal Oldboy Iain zu Wort: „Ich wollte euch sagen, warum ich bin gekommen! Um euch zu sagen, daß die Shawls sind fertig. Tartan of Rosenfels! Fulminant! Und noch etwas will ich euch sagen. Weil ihr mit eure Streich Hector besiegt habt, kriegt jeder, der noch keinen hat, von mir zum Abschied einen Sgian Dubh !“
    Da dröhnt der Pallas vom Beifall, daß sensible Geister sofort die Flucht ergreifen müssen.
    Fritz, der Seltenfröhlich, hebt die Hand. „Und was macht Hector jetzt?“
    Schlagartig ist es
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