Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einfach erfolgreich sein - Lebe deinen Traum

Einfach erfolgreich sein - Lebe deinen Traum

Titel: Einfach erfolgreich sein - Lebe deinen Traum
Autoren: Pierre Franckh
Vom Netzwerk:
Denn lang anhaltende wahre Schönheit strahlt immer nur von innen nach außen. Wie gerne sind wir mit Menschen zusammen, die voller Humor sind, die liebevoll mit sich und anderen umgehen, die stets Milde walten lassen und gelernt haben mit ihren eigenen Fehlern und Schwächen auszukommen.
    Als ich vor kurzem zu einem Event eingeladen war, saß ich mit vielen anderen sehr erfolgreichen Menschen zusammen an einem großen, runden Tisch. Wir lachten, alberten herum und hatten unglaublich viel Spaß.
    Neben mir saß ein sehr bekannter Schönheitschirurg. Anstatt mit mir den Abend in wundervoll geselliger Laune zu verbringen, so wie es eben alle an diesem Tisch taten, erzählte er mir mit gedämpfter Stimme, was er an all den Menschen, die an diesem Tisch saßen, korrigieren würde. An jedem einzelnen fand er einen Makel.
    In dem Moment geschah etwas Seltsames. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich prächtig amüsiert, aber nun, nachdem dieser Schönheitschirurg meinen Blickwinkel auf den jeweiligen Mangel in den Gesichtern gelenkt hatte, sah ich diese auch– und zwar nur noch diese. Die Schlupflider, die Nasen, die nicht geradlinig gewachsen waren, das Doppelkinn, die Falten am Hals, die bereits erschlaffte Gesichtshaut, die Ohren, die leicht abstanden, die Oberarme ohne Festigkeit, ein viel zu großer Bauch etc.
    Merkwürdigerweise sah dies sonst niemand an dem Tisch. Alle lachten und waren vergnügt und mehr oder minder glücklich. Nur mein Blickwinkel war auf etwas gelenkt worden, was ich auf diese Weise vorher gar nicht beachtet hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mit allen anderen einfach nur einen vergnügten Abend verbracht. Ich mochte ihre Art zu lachen, zu reden, Witze zu erzählen und herumzualbern.
    Aber plötzlich war ich von dem Vergnügen und der Lebendigkeit des Tisches ausgeschlossen. Dieser Schönheitschirurg hatte einen seltsamen Samen gesät. Obwohl an unserem Tisch alles war wie zuvor– noch immer hatten alle Spaß an diesem Abend–, hatte meine Freude ziemlich nachgelassen. Ich empfand meine Tischnachbarn sogar plötzlich gar nicht mehr als so sympathisch wie vorher.
    Genaugenommen mochte ich nicht, was ich sah. Ich stand auf und ging im Saal umher. Es war seltsam. Unter diesem neuen Blickwinkel benötigte jeder eine Korrektur. Jeder in diesem Saal benötigte ganz dringend eine Korrektur. Eigentlich die ganze Welt.
    Wer denkt hier nun richtig und wer falsch? Muss sich die ganze Welt unter das Messer eines Schönheitschirurgen legen, weil wir die Welt nicht so annehmen wollen, wie sie ist, sondern nur so, wie sie dem Diktat eines wirklichkeitsfremden Schönheitsideals entspricht.
    Ich begann über die seltsame Verkehrung der Wahrheit zu schmunzeln und setzte mich zurück an den Tisch. Und da erkannte ich die ganze Wirklichkeit. Die Schlupflider gehörten einem wundervollen Menschen, das Doppelkinn war voller Humor, die abstehenden Ohren konnte der Besitzer sogar bewegen, wenn man ihn darauf ansprach, und der Bauch sprang vor und zurück, wenn sein Inhaber lachte, sodass man unweigerlich mitlachen musste. Was für liebenswerte Menschen! Was für wundervolle Wesen! Was für eine Fülle an Leben! Und welch fataler Irrtum, das Leben nicht einfach so anzunehmen, wie es ist.
    Letztendlich bezahlen wir diesen Irrtum mit ständiger Unzufriedenheit. Genaugenommen fühlen wir uns dadurch nur unglücklich.
    An diesem Abend geschah noch etwas Seltsames. Als ich zum Tisch zurückkam, fiel mir auf, dass unsere Gastgeberin, eine aparte, schlanke Frau, seltsam still geworden war. Wir saßen nebeneinander, aber sie nahm nicht mehr wirklich am Gespräch teil. Erst später erzählte sie mir, dass sich der Schönheitschirurg zu ihr gebeugt und ihr mitgeteilt habe, man könne aus ihrer Nase auch noch etwas machen.
    Eine einzige solche Bemerkung, und schon war alle Lebendigkeit aus der fröhlichen, unterhaltsamen Frau gewichen. Erst als wir beide über diese Bemerkung herzhaft zu lachen begannen und den Schönheitschirurgen und seine begrenzte Sicht bedauerten, begannen wir wieder fröhlich zu werden. Noch amüsanter war es, als wir uns darüber austauschten, was wir alles beim Schönheitschirurgen verbessern würden. Das wäre wahrlich Schwerarbeit geworden!
    Immer wenn ich wieder in die Falle des Vergleichens gerate, dann denke ich einfach nur an diesen Abend zurück, als wir vergnügt und glücklich waren, bis man mir einzureden versuchte, einen anderen Blickwinkel aufzusetzen. Dann denke ich auch an die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher