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Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1

Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1

Titel: Eine Vampirin auf Abwegen: Argeneau Vampir 1
Autoren: Lynsay Sands
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würde jemand ausgerechnet ihn als Sexsklaven haben wollen?
    Greg hatte ein gesundes Selbstbewusstsein, und er wusste, dass er attraktiv aussah, aber nicht so umwerfend wie ein Rockstar oder ein GQ-Model. Er war ein Psychologe, der konservative Anzüge trug, einen konservativen Haarschnitt hatte und ein konservatives Leben führte, das sich um seine Arbeit, seine Familie und wenig anderes drehte. Na ja, seine Arbeit, seine Familie und die Flucht vor all den Verabredungen, die seine Mutter, Schwestern und Tanten für ihn arrangieren wollten, korrigierte er sich und hätte beinahe gegrinst.
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, als sich die Schlafzimmertür erneut öffnete. Er erstarrte und riss den Kopf hoch, um besser sehen zu können, und erkannte, dass es dieselbe Frau war wie einen Augenblick zuvor. Er betrachtete sie mit argwöhnischem Interesse. Wenn man von ihrem langen blonden Haar absah, sah sie ganz ähnlich aus wie die Brünette, die ihn hergebracht hatte. Sie war wunderschön, mit vollen Lippen, einem ovalen Gesicht, einer geraden Nase und den gleichen silbrigblauen Augen wie ihr brünettes Gegenstück. Offensichtlich kauften sie ihre Kontaktlinsen im selben Geschäft.
    Nein, korrigierte er sich. Ihre Augen waren nicht exakt gleich.
    Sie hatten die gleiche Farbe und Form, aber in denen der Brünetten hatten eine Traurigkeit und Weisheit gestanden, die so gar nicht zu ihrem jugendlichen Äußeren passen wollten. Dieser Frau hier fehlte das. Die Augen der Blonden waren klar, unberührt von Leid oder echtem Schmerz. Es ließ sie jünger aussehen.
    Die Blonde war jedoch offensichtlich eine Verwandte der Brünetten, dachte Greg, während er zusah, wie sie zu der Kommode neben dem Bett ging und eine Schublade aufzog. Wahrscheinlich ihre Schwester, überlegte er. Er ließ den Blick über ihr kurzes, eng anliegendes schwarzes Kleid gleiten, dann über ihre wohlgeformten Beine, und er hielt es für eine Schande, dass sie eindeutig zu alt war, um besagte Tochter zu sein. Er hätte nichts dagegen gehabt, ihr Geschenk zu sein.
    Er verdrehte die Augen über seine eigenen unmöglichen Gedanken, beobachtete sie weiter, als sie die Schublade wieder schloss, und wartete hoffnungsvoll darauf, dass sie sich umdrehte und ihn ansah, aber das tat sie nicht. Sehr zu seinem Erstaunen ging sie einfach wieder zur Tür zurück und hatte offenbar vor, das Zimmer zu verlassen, ohne auch nur ein Wort mit ihm gewechselt zu haben. Greg war so schockiert, dass sein Mund zweimal auf- und zuklappte, bevor er endlich ein einfaches „Entschuldigen Sie, bitte” herausbrachte.
    Die Blonde blieb stehen und drehte sich um, um ihn neugierig zu betrachten.
    Greg zwang sich zu einem steifen Lächeln und fragte: „Könnten Sie mich vielleicht losbinden?”
    „Sie losbinden?” Die Bitte schien sie zu überraschen, und sie kam langsam zu ihm und blickte auf ihn hinunter.
    „Ja, bitte”, sagte er entschlossen und bemerkte, wie ihr Blick zu seinen Händen wanderte. Greg wusste, dass seine Handgelenke rot und abgeschürft waren, weil er an seinen Fesseln gezerrt hatte. Dieser Umstand schien sie zu verwirren und zu bedrücken.
    „Warum hat Mutter Sie nicht beruhigt? Sie hätte Sie nicht so liegen lassen sollen. Warum.... ” Sie hielt inne und blinzelte, dann verstand sie. „Oh, selbstverständlich! Dass Bastien so früh eingetroffen ist, hat sie wahrscheinlich aufgehalten, bevor sie sich richtig um Sie kümmern konnte. Sie hatte wahrscheinlich vor zurückzukommen, es dann aber wohl wieder vergessen.”
    Greg hatte nicht die geringste Ahnung, wovon sie sprach, nur dass sie offenbar glaubte, ihre Mutter hätte ihn hergebracht, und er war sicher, dass sie sich irrte. „Die Frau, die mich hergebracht hat, war zu jung, um Ihre Mutter zu sein. Sie sah aus wie Sie, hatte aber dunkles Haar. Ihre Schwester vielleicht?”, formulierte er seine Vermutung.
    Aus irgendeinem Grund ließen diese Worte sie lächeln. „Ich habe keine Schwester. Die Frau, die Sie beschrieben haben, ist meine Mutter. Sie sieht jünger aus, als sie ist.”
    Greg akzeptierte das ein wenig ungläubig, dann wurden seine Augen groß beim Gedanken an die möglichen Auswirkungen dessen, was sie gesagt hatte. „Dann bin ich also Ihr Geburtstagsgeschenk?”
    Sie nickte bedächtig, dann sah sie ihn forschend an und sagte:
    „Das ist ein seltsames Lächeln. Was denken Sie gerade?”
    Greg hatte sich gerade überlegt, dass er wirklich ein Riesenglück hatte, die vorhergehende Vorstellung
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