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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung
Autoren: Michelle Raven
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und schlang ihre Arme um seinen Hals, nachdem sie ihm ihren Hausschlüssel gegeben hatte.
    Morgan schob die Haustür auf und trug Sam hinein, durch den kurzen Flur hindurch direkt ins Wohnzimmer. Dort schaltete er das Licht an und ließ Sam dann zu Boden gleiten. Mit offenem Mund blickte sie sich um. Unsicher wartete Morgan auf ihre Reaktion. Es war alles so gut wie möglich wieder hergerichtet und die zerstörten Gegenstände ersetzt worden. Mit Tränen in den Augen wanderte Sam im Zimmer umher und sah sich alles genau an.
    Schließlich drehte sie sich zu Morgan um. »Wer war das?«
    Morgan zuckte mit den Schultern. »Nachdem eindeutig meinetwegen bei dir eingebrochen wurde, fand ich es nur angemessen, den Schaden zu ersetzen.«
    »Aber wie bist du hier reingekommen? Und woher wusstest du, was alles fehlte?«
    Morgan lächelte, trat zu ihr und umarmte sie von hinten. »Staatsgeheimnis.«
    »Es ist wirklich toll. Vielen Dank!« Damit drehte sie sich in seinen Armen um und drückte ihn fest an sich.
    »Schön, dass es dir gefällt.« Dann räusperte er sich und wechselte das Thema. »Wie wäre es, wenn wir jetzt etwas zu essen bestellen würden? Ich bin inzwischen wirklich hungrig.«
    »Natürlich.« Sie ging zum neuen Funktelefon. »Schick. Geh doch mal die Werbung durch, die neben der Tür liegt, ob da irgendein Prospekt von einem Restaurant mit Lieferservice dabei ist.«
    Morgan kam mit mehreren Zetteln zurück. »Such dir was aus.«
    Sam strahlte, als sie einen Prospekt herauszog. »Chinesisch.« Sie blickte ihn fragend an. »Ist dir das recht?«
    »Natürlich. Sag mir einfach, was du haben willst, dann rufe ich an, und du kannst dich schon mal frisch machen.«
    Sam verzog den Mund. »Mit anderen Worten: Ich bin dreckig.«
    Morgan lachte. »Ein wenig staubig, ja. Ich dachte nur, du würdest vielleicht gerne eine kurze Dusche nehmen.«
    Sam reichte ihm das Telefon. »Dazu sage ich nicht Nein. Ich nehme ›Ente süßsauer‹. Sag mir Bescheid, wenn das Essen da ist.« Damit verschwand sie im Bad.
    Zwanzig Minuten später klingelte es an der Haustür. Morgan nahm die Lieferung entgegen, bezahlte den Boten und trug das Essen in die Küche. Dann klopfte er an die Badezimmertür. »Essen ist da!«
    Er traute sich nicht hineinzugehen, aus Angst, wieder einmal von Sam abgelenkt zu werden. Er musste erst noch etwas erledigen, bevor er es sich mit ihr gemütlich machte. Zurück in der Küche holte er eine kleine Schachtel hervor und legte sie neben seinen Teller. Ein Blick darauf löste zugleich Trauer, Liebe und Nervosität in ihm aus. Ungeduldig wartete er darauf, dass Sam endlich aus dem Badezimmer kam, um ihr endlich seine Überraschung geben zu können. Er wusste nicht, ob er mit dem Knoten im Magen überhaupt etwas essen konnte.
    Die Tür öffnete sich, und Sam erschien frisch geschrubbt im Zimmer. Begeistert begutachtete sie das gelieferte Essen und den liebevoll gedeckten Tisch. »Super, ich könnte einen ganzen Bären verspeisen.«
    »Dann setz dich und greif zu.«
    Das ließ Sam sich nicht zweimal sagen. Sie nahm Platz und blickte zu Morgan hinüber. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Seine Augen blickten unsicher, sein Mund war zu einem dünnen Strich zusammengepresst, die Stirn sorgenvoll gerunzelt. »Was ist los?«
    »Du wolltest doch essen.«
    »Das kann warten. Also, was hast du?«
    Morgan räusperte sich. »Ich möchte dir etwas geben.«
    »Etwas geben? Was denn? Und warum schaust du deshalb so unglücklich?«
    Statt einer Antwort öffnete Morgan die Schachtel, griff hinein und holte einen Gegenstand heraus. Er nahm Sams Hand in seine, legte etwas hinein und schloss ihre Finger darüber.
    Verwirrt zog Sam ihre Hand zurück und öffnete sie. Auf ihrer Handfläche lag ein absolut außergewöhnlicher Kettenanhänger, geformt aus verschiedenen Metallarten und mit einem Stein aus Lapislazuli. Fasziniert bewunderte Sam ihn von allen Seiten, bevor sie schließlich fragend zu Morgan aufblickte.
    »Er wurde für dich gemacht.«
    »Wie …? Wann …? Wieso …?« Sam konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Morgan schien ihre Gedanken zu erraten. »Den Anhänger hat Mara in ihrer Ausbildung gemacht. Sie hat ihn mir kurz vor ihrem … Tod gegeben und mir gesagt, dass sie ihn für die Frau gemacht hatte, die ich einmal lieben würde.« Er lächelte sie an. »Und das bist du.« Sam lächelte unter Tränen zurück. »Ich habe sie an dem Tag ausgelacht und gesagt, ich würde ihn noch lange nicht brauchen, vielleicht
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