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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)
Autoren: Laura Gambrinus
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bleiben und auf dich warten. Ich werde das schon irgendwie schaffen, bis du wieder da bist.“
    „Das wäre super, danke.“
    Er umwickelte Sanias Hand provisorisch mit einer Küchenserviette und erklärte Lara nebenbei, wie Kasse und Kaffeemaschine funktionierten. Dann half er dem immer noch kreidebleichen Mädchen auf die Beine und führte sie nach draußen.
    Lara holte tief Luft. Was hatte sie da nur geritten? Es stimmte schon, sie hatte während ihrer Studienzeit Dienst in einem Restaurant geschoben, weil ihr Vater der Meinung gewesen war, es konnte nicht schaden, wenn seine verwöhnte Tochter lernte, sich ein wenig Geld selber zu verdienen. Aber hier?
    Sie hoffte inständig, dass Loris bald wieder zurück käme und bis dahin keiner etwas von ihr wollte.
    Keiner ihrer beiden Wünsche sollte in Erfüllung gehen.
    Es waren höchstens fünf Minuten vergangen, seit Loris die Bar verlassen hatte, als ein Schwung junger Leute hereinkam. Ein paar von ihnen hatte Lara schon hier gesehen, alle bestellten durcheinander und schnell kannte sie sich hinten und vorne nicht mehr aus. So ging das auf keinen Fall!
    Mit erhobenen Händen bat sie verzweifelt um Ruhe und spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss, als alle Augen auf sie gerichtet waren.
    „Hört mal, Sania hat sich die Hand aufgeschnitten und Loris bringt sie gerade zum Arzt“, erklärte sie so ruhig sie nur konnte. „Ich war zufällig hier und helfe ihm, aber ich kenne mich hier überhaupt nicht aus. Bitte seid so nett und redet langsam mit mir, weil ich euren Dialekt sonst nicht verstehe.“
    Leises Lachen und ein Raunen war die Antwort. Während ihrer letzten Worte hatte eine weitere kleine Gruppe das Lokal betreten, ehe Lara es sich versah, löste sich einer der jungen Männer von den anderen und trat neben sie hinter die Bar.
    „Ich helfe dir“, hört sie ihn sagen und machte ihm überrascht und dankbar zugleich Platz.
    „Jetzt seid doch endlich mal leise hier, zum Donnerwetter!!“ verschaffte er sich energisch Gehör.
    Stille breitete sich aus.
    „Also, was wollt ihr?“
    Einer nach dem anderen gab seine Bestellung auf und der Fremde dirigierte Lara von rechts hinten nach links vorne und wieder zurück, zeigte ihr, wo die Säfte standen, wie sie Cola, Bier und Wein zapfen musste, machte nebenbei die caffès und kassierte ab. Nach etwa einer halben Stunde war der Andrang schließlich vorbei und sie nutzte die Gelegenheit, einmal tief Luft zu holen.
    „Danke für deine Hilfe! Ich heiße übrigens Lara“, sie reichte ihm die Hand.
    Der Kerl, dem sie da gegenüberstand, war schon auf den ersten Blick ein völlig anderes Kaliber als alle, die sie bisher hier kennen gelernt hatte: dunkle, geschwungene Brauen über Augen, die so blau waren, wie sie noch nie welche gesehen hatte, mit langen schwarzen Wimpern, ein scharf geschnittenes, leicht gebräuntes Gesicht mit hoher Stirn und akzentuierten Wangenknochen. Von der kühnen, geraden Nase führten zwei tief eingegrabene Lachfältchen zu den Mundwinkeln, die Lippen waren geschwungen und so voll, wie man es einem Mann gerade noch durchgehen lassen konnte und das energische, markante Kinn zeigte ein kleines Grübchen in der Mitte. Seine ganze Erscheinung strahlte eine deutliche physische Präsenz aus.
    „Freut mich, Lara. Ich bin Alessandro.“
    Sein Händedruck war fest und angenehm. Entweder sie täuschte sich oder er schüttelte ihre Hand einen Augenblick länger als nötig, ehe er sich abwandte und ein Bier kassierte. Während er den Kopf kurz zur Seite gewandt hielt, bemerkte sie in seinem kurz geschnittenen dunklen Haar ein paar silberne Fäden an den Schläfen. Dann drehte er sich wieder zu ihr um und sah sie forschend an.
    „Und was machst du sonst so hier? Warte mal …“, er trat einen Schritt zurück und sah sie mit schief gelegtem Kopf prüfend an. „Dich hab ich doch hier irgendwo schon mal gesehen!“
    Verwundert sah sie ihn an, gab aber keine Antwort, sie erinnerte sich nicht, ihm schon begegnet zu sein und das würde sie, soviel war sicher.
    Er schnippte zufrieden mit dem Finger, als es ihm einfiel.
    „Na klar, das war vorne am Hafen, ist schon eine Weile her. Da hast du mir aber nicht den Eindruck gemacht, als ob du auf soviel Gesellschaft versessen wärst, wie du sie heute hier hast.“
     „Ich war nur zufällig gerade da, als Sania sich vorhin in die Hand schnitt“, erklärte sie ihm, ohne dabei informativer zu sein als vorhin bei den anderen. „Ansonsten mache ich hier Ferien
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