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Eine Hochzeit wie im Maerchen

Eine Hochzeit wie im Maerchen

Titel: Eine Hochzeit wie im Maerchen
Autoren: Day Leclaire
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Inneren ein Sturm zu toben, und nur ein Gedanke beherrschte Lazz: Diese Frau sollte ganz ihm gehören. Er wollte sie in seine Arme ziehen und nie wieder loslassen.
    In jeder Hinsicht wollte er sie besitzen und ihr zeigen, wie stark die Verbindung zwischen ihnen war. Ohne Zweifel, sie beide waren füreinander bestimmt.
    Als er wie aus weiter Ferne den Priester sagen hörte, dass er die Braut nun küssen durfte, jauchzte sein Herz vor lauter Freude.
    Da war zunächst die leise Berührung gewesen, die die Verbindung begründet hatte. Und nun dieser wunderbare Kuss. Und später, wenn sie endlich allein waren, würde er das Band zwischen ihnen endgültig festigen. Sie würden eins werden …
    Nicht aus Angst zitterte Ariana in seinen Armen, das spürte Lazz während des Kusses genau. Zuerst war sie sicher aufgeregt und überrascht. Doch als sie den Kuss erwiderte, schien es Lazz, als ob ihre Herzen schneller schlugen, im gleichen Takt. Tief berührt erkannte er, dass die Anziehung auf Gegenseitigkeit beruhte.
    „Vier zu null für das Inferno“, raunte Marco, der neben Lazz stand, ihm leise ins Ohr. „Sieht ganz so aus, als wäre unser Familiensegen wieder am Werk …“
    Sofort ließ Lazz Ariana los und ging auf Distanz. Nein. Auf keinen Fall! Das konnte und durfte nicht das Inferno sein. Aber gab es eine andere Erklärung für so überwältigende Gefühle? Soweit Lazz sich erinnerte, hatte er Ariana seit ihrem fünften Lebensjahr nicht mehr gesehen. Und doch kam es ihm so vor, als würde er sie schon sehr lange kennen. Darüber hinaus begehrte er sie mehr als jemals eine andere Frau zuvor.
    „Was war das?“, fragte sie auf Italienisch und sah ihn wie betäubt an.
    „Nichts. Gar nichts“, erwiderte Lazz, der sich die Wahrheit nicht eingestehen wollte.
    Als sie sich zu den Gästen umdrehten, bemerkte er Belustigung in Arianas Augen. Sie wirkte genauso sympathisch, wie er sie sich am Telefon vorgestellt hatte.
    „Wenn das ‚nichts‘ war, dann möchte ich nur zu gern wissen, wie erst ‚etwas‘ ist“, raunte sie ihm scherzhaft zu.
    Bevor sie weitersprechen konnten, begannen die Glocken zu läuten, und die Streichinstrumente setzten ein. Ariana hakte sich bei ihm unter, und gemeinsam gingen sie den Mittelgang der Kirche entlang in Richtung Portal.
    Als sie zu der ersten Bankreihe kamen, erblickte Lazz seine Großeltern. Während Nonna sich die Tränen abwischte, sah ihn Primo so erleichtert und glücklich an, dass er ein schlechtes Gewissen bekam.
    Geheimnisse und Lügen: Beides verachtete Lazz, dennoch war er darin verstrickt. In den letzten Monaten hatte er immer wieder versucht, sich einzureden, dass seine Gründe für diese Ehe stichhaltig waren. Um den Brimstone zu retten, lohnte es sich durchaus, die Unannehmlichkeiten einer Ehe auf Zeit auf sich zu nehmen.
    Doch ein Blick auf seinen Großvater verriet ihm unmissverständlich, dass dieser die Entscheidung niemals billigen würde – selbst wenn es um hundert kostbare Steine von der Qualität des Brimstones ginge, die dann ins tiefe blaue Meer gekippt würden. Für Primo gab es nur einen einzigen Grund, eine Ehe zu schließen: das Inferno.
    „Was ist passiert, als wir uns zum ersten Mal berührt haben?“, erkundigte sich Ariana leise, so als ahnte sie Lazz’ Gedanken.
    „Wie ich schon sagte: nichts“, antwortete Lazz fast mechanisch – was weniger eine Lüge als vielmehr eine Art Hoffnung war.
    Gemeinsam verließen sie die Kirche und gingen zu der großen Limousine, mit der sie zum „Le Premier“ gebracht werden sollten. Der Fahrer öffnete die Tür, und Lazz half der Braut beim Einsteigen.
    Als sie im Wagen saßen, wandte sich Ariana ihm zu. „Es stimmt nicht, dass das ‚nichts‘ war“, begann sie. „Und versuch nicht, mir weiszumachen, dass es eine ganz normale elektrische Entladung war.“
    „War es aber.“
    „Wie du willst. Aber lass mich wissen, wenn du bereit bist, es mir zu erklären.“ Sie lächelte.
    „Da gibt es nichts zu erklären“, beharrte er.
    Als sie sich an ihn lehnte und er sie nah bei sich spürte, fiel es ihm schwer, die Hände bei sich zu behalten. Wie gerne hätte er sie noch einmal geküsst. Ob das vor dem Altar eine einmalige Sache war? Womöglich ein Anflug von Verrücktheit? Würde sich so etwas wiederholen?
    „Falls du es noch nicht gemerkt haben solltest“, meinte sie, „gerade hast du gegen eine deiner eigenen Bedingungen verstoßen. Weißt du noch? Keine Geheimnisse.“
    „Das ist jetzt nicht der richtige
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