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Eine Hochzeit wie im Maerchen

Eine Hochzeit wie im Maerchen

Titel: Eine Hochzeit wie im Maerchen
Autoren: Day Leclaire
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Zeichen gab. Zeit, in die Kirche zu gehen. „Die Einzelheiten kann ich dir jetzt nicht alle erzählen. Glaub mir bitte, dass ich alles in meiner Macht Stehende tue, um den Stein wiederzubekommen.“
    „Aber Papa, warum ziehen wir dann überhaupt die Hochzeit durch? Warum hast du mir nicht sofort Bescheid gegeben, als du mitbekommen hast, dass der Stein weg ist? Und wieso hast du den Dantes nichts gesagt?“
    „Ich brauche Zeit, dann finde ich ihn schon.“
    „Aber Zeit haben wir nicht“, erinnerte sie ihn. „In zwei Tagen habe ich Geburtstag. Bin ich bis dahin nicht mit Lazz verheiratet, ist der Brimstone für immer verloren – vorausgesetzt natürlich, dass du ihn überhaupt wiederfindest.“
    Unglücklich nickte Vittorio. „Wenn du jetzt die Hochzeit absagen willst, habe ich volles Verständnis.“
    Unter diesen Umständen schien das die einzig vernünftige Lösung zu sein. Würde der Stein aber wiedergefunden, so würde diese Entscheidung einen unermesslichen Verlust bedeuten. „Und die Folgen für unsere Familie? Wie werden es die Dantes aufnehmen?“, gab sie zu bedenken.
    „Uns bleibt nichts anderes übrig, als Primo, Carolina und Penelope alles zu erzählen.“
    Ariana bekreuzigte sich.
    „Keine Angst, bambolina. Das kriegen wir schon irgendwie hin“, tröstete Vittorio sie. Ariana fiel auf, dass er ihrem Blick auswich. „Bestimmt reagieren die Dantes sehr vernünftig darauf.“
    Vielleicht … Ariana dachte daran, dass Lazz sich bei ihren Eheverhandlungen sogar ausgesprochen vernünftig verhalten hatte. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er den Verlust des Diamanten weitaus weniger gelassen nehmen würde.
    Nachdenklich spielte sie mit den Fingern. Was, wenn die Dantes rechtliche Schritte einleiten würden? Das würde die Romanos endgültig ruinieren und einen mächtigen Presserummel auslösen. Nicht nur Ariana und Vittorio wären davon betroffen. Constantine würde es noch schwerer haben, ein eigenes Geschäft zu eröffnen – und ganz zu schweigen von den Folgen für Granny … Sie hatte schon einmal im Mittelpunkt des Medieninteresses gestanden. Noch einmal würde sie damit sicher nicht fertig werden. Und unter solchen Umständen ließ sich Großmutters wohl gehütetes Geheimnis, dass sie die Autorin des Mrs.-Pennywinkle-Kinderbuches war, kaum vor der Öffentlichkeit verbergen.
    „Ich heirate“, erklärte sie knapp. „Das gibt dir die Möglichkeit, nach dem Diamanten zu suchen. Aber bitte, Papa, beeil dich.“
    Mehr Zeit zum Reden blieb ihnen nicht. Eilig kam die Hochzeitplanerin auf sie zu, nahm sie beide bei der Hand und zerrte sie regelrecht in die Kirche. „Beeilung bitte! Höchste Zeit für uns.“
    Im Vorraum blieben sie stehen. Noch einmal küsste der Vater Ariana und zog ihr dann den Schleier vors Gesicht. Gemeinsam betraten sie die kühle dämmrige Kirche. Als die Glocken aufgehört hatten zu läuten, setzten die Streichinstrumente ein, um die Ankunft der Braut zu verkünden.
    Ariana kämpfte mit ihren Gefühlen. Plötzlich dachte sie nicht mehr an die eigentlichen Gründe für diese Heirat. Unbewusst sehnte sie sich nach etwas … Alles, was zu einer feierlichen Trauung gehörte, war vorhanden: die festlich geschmückte Kirche, die stimmungsvolle Musik, Sympathie und Wohlwollen der beiden Familien für das Brautpaar. Aber etwas fehlte – das Wichtigste überhaupt.
    Liebe.
    Seitlich vor dem Altar stand ein Mann im Smoking, der Marco bis aufs Haar glich. Als sie näher kam, bemerkte Ariana, dass ihr Bräutigam zwar ebenso gut aussah wie sein Zwillingsbruder. Aber er besaß nicht dessen lebendige Augen und das jugendliche Lächeln. Dies hier war ein Mann, der stets die Selbstbeherrschung bewahrte. Aufmerksam und interessiert beobachtete er, wie Ariana langsam auf ihn zukam.
    Unwiderstehlich fühlte sie sich zu ihm hingezogen, denn er schien so viel Ruhe und, bei aller Zurückhaltung, männliche Souveränität auszustrahlen. Mit jedem Schritt verspürte Ariana die wachsende Spannung. Als sie schließlich neben ihm vor dem Altar stand, war das Gefühl kaum noch auszuhalten.
    Nie zuvor hatte sie etwas Vergleichbares erlebt. Beinahe hätte sie vor Aufregung gezittert, doch sie nahm alle Kraft zusammen, sich nichts anmerken zu lassen.
    Offenbar empfand Lazz ähnlich, denn er straffte den Rücken und betrachtete sie fasziniert. Seine braunen Augen hatten die gleichen goldenen und grünen Sprenkel wie die von Marco, nur dass die grünen bei Lazz intensiver waren.
    Ariana fühlte
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