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Eine Frau zum Heiraten

Eine Frau zum Heiraten

Titel: Eine Frau zum Heiraten
Autoren: Penny Jordan
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tatsächlich ein bedauernder Ausdruck in seinen Augen lag, als Alex sich von ihr abwandte.
    “Alex ist also mit seiner Schwester in die Staaten zurückgekehrt?”, erkundigte sich Hannah, während Claire damit begann, die Geschirrspülmaschine auszuräumen.
    “Ja, das stimmt”, erwiderte sie.
    Hannah war vor einer halben Stunde gekommen, zwei Stunden nachdem Alex und Mary-Beth mit den Kindern abgereist waren. Mittlerweile mussten die vier bereits im Flugzeug sitzen.
    “Ich weiß nicht genau, wann ich zurückkomme, aber ich schätze, innerhalb einer Woche”, hatte Alex zu ihr gesagt, bevor er aufgebrochen war. Claire hatte mit ihm in der Eingangshalle gestanden, und er hatte eine finstere Miene gemacht. Sie hatte sich gefragt, ob es deswegen war, weil er sich Sorgen um seine Schwester machte oder weil er bedauerte, was in der letzten Nacht zwischen ihnen vorgefallen war.
    Unwillkürlich zuckte sie zusammen, als sie sich ins Gedächtnis rief, dass sie beinah schwach geworden wäre. Sie war nämlich drauf und dran gewesen, ihn zu bitten …
    Worum?, fragte sie sich jetzt. Hatte sie von ihm hören wollen, dass es für ihn genauso wundervoll gewesen war wie für sie? Dass ihm dadurch genau wie ihr vieles klar geworden war, dass er sie liebte und sein Leben nie wieder wie vorher sein würde?
    Zum Glück hatte sie sich rechtzeitig beherrscht und ihm nur die Hand gegeben.
    Mary-Beth hatte sie zum Abschied umarmt und sich bei ihr bedankt, doch er war ihr gegenüber ziemlich distanziert gewesen.
    “Wie lange wird er wegbleiben?”, drängte Hannah. “Du wirst ihn sicher vermissen. Es ist nicht schlecht, einen Mann im Haus zu haben.”
    “Er wohnt erst seit ein paar Tagen hier”, erinnerte Claire sie, schämte sich aber gleich darauf, als sie den verletzten Ausdruck in Hannahs Augen sah. Leider hatte Hannah recht – beinah jedenfalls.
    Sie vermisste Alex nämlich schon jetzt. Gleichzeitig war sie völlig verunsichert und fragte sich, ob Mary-Beths plötzliches Auftauchen ihm nicht doch sehr gelegen gekommen war. Dieser Gedanke war äußerst schmerzlich.
    Du hast also mit ihm geschlafen, sagte sie sich später, nachdem Hannah gegangen war. Na und? Warum sollte ihm das etwas bedeuten?
    Ob Alex sich überhaupt daran erinnerte? Schließlich hatte er kurz zuvor hohes Fieber gehabt.
    Gequält fragte sich Claire, was für sie am schlimmsten sein würde – wenn er sich an nichts mehr erinnerte oder wenn er sich daran erinnerte, es ihm aber nichts bedeutete.
    Außerdem überlegte sie, ob sie sich wieder so verhalten hätte, wenn sie noch einmal die Wahl gehabt hätte.
    In Anbetracht der Tatsache, dass viele lange, einsame Nächte ohne Alex an ihrer Seite vor ihr lagen, konnte sie diese Frage nicht beantworten.

9. KAPITEL
    Zwei Wochen vergingen, ohne dass Claire etwas von Alex hörte. In der Mitte der dritten Woche erhielt sie dann einen Anruf von Tim, der ihr erzählte, dass Alex sich bei ihm gemeldet habe.
    “Er hat versucht, dich anzurufen, aber du warst nicht da. Sein Onkel – der, der die Firma leitet – hatte einen Herzinfarkt und liegt auf der Intensivstation. Da Alex für ihn einspringen und seine Arbeit übernehmen musste, wird er in absehbarer Zeit vermutlich nicht zurückkommen.”
    “Aber was ist mit seinen Sachen? Die sind immer noch hier”, protestierte Claire. Erst jetzt war ihr klar geworden, wie sehr sie darauf gehofft hatte, dass Alex zurückkehren würde.
    Nun hatte Tim ihr alle Illusionen geraubt. Für sie brach eine Welt zusammen, und ihr war furchtbar elend zumute.
    “Vermutlich möchte er, dass wir ihm die Sachen nachschicken”, erklärte er. “Du brauchst mir nur zu sagen, worum es sich handelt, dann kümmern wir uns darum.”
    Nachdem sie aufgelegt hatte, ging Claire wie in Trance nach oben in Alex’ Zimmer. Bildete sie es sich bloß ein, oder duftete es noch ein wenig nach ihm? Sie spürte den Schmerz über den Verlust fast körperlich.
    Mit Tränen in den Augen ging sie zum Bett und strich über das Kissen.
    Dann sagte sie sich, dass ihr Verhalten lächerlich sei. Schließlich war sie eine erwachsene Frau. Eine erwachsene Frau verliebte sich nicht innerhalb so kurzer Zeit Hals über Kopf in einen Mann, den sie kaum kannte. Eine erwachsene Frau litt nicht so sehr an gebrochenem Herzen, dass sie den Schmerz körperlich wahrnahm.
    Unwillkürlich musste Claire daran denken, wie sehr sie sich getäuscht hatte. Sie hatte geglaubt, niemals so empfinden zu können.
    Tim hatte ihr erzählt, dass
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