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Einarmige Banditen

Einarmige Banditen

Titel: Einarmige Banditen
Autoren: Ulf Blanck
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musst es sofort ausschalten!«  Doch es war zu spät. In Justus’ Hand begann das  fremde Handy zu vibrieren und als Klingelton  erklang die Melodie der amerikanischen National hymne. Der dicke Ben brüllte vor Lachen. »Dan, du hast die besten Ideen. Das Bimmeln kommt aus

    dieser Richtung. Jetzt sitzen die Zwerge wie die Ratten in ihren Löchern.«

Schmiergelder
    Den dreien stockte der Atem. Schritte näherten sich ihnen. »Hört auf mit dem Spielchen! Wir wissen, wo ihr steckt. Kommt raus!« Die Stimme von Ben  klang überhaupt nicht mehr freundlich. Schließlich verließ einer nach dem anderen das Versteck. Mit einer Taschenlampe wurde ihnen direkt ins Gesicht geleuchtet. »Brav. Ganz brave Kinder. Los, mitkommen.«  Oben warteten schon Bud Norris und sein Sohn.  Skinny schien sich prächtig zu amüsieren. »Wen  haben wir denn da? Den dicken Schlauberger, den  langen Angsthasen und die Brillenschlange.«  Justus, Peter und Bob ließen die Köpfe hängen.  Plötzlich klopfte jemand von außen lautstark  gegen die Eingangstür der Bar. »Aufmachen!  Polizei. Machen Sie sofort auf!«  Bud Norris hatte keine andere Wahl, nahm den  Schlüssel und öffnete die Tür. Es war Sergeant  Raider. Erleichtert rannten die drei ??? auf ihn zu.

    »Bin ich froh, dass Sie da sind!«, rief Peter. »Sie können alle hier im Raum festnehmen. Sie glauben nicht, was wir im Keller entdeckt haben.«  Bud Norris hob nervös die Arme. »Sergeant, ich  habe damit nichts zu tun. Nur den Kellerraum habe ich vermietet. Ich hatte doch keine Ahnung.« Auch Skinny beteuerte seine Unschuld. »Mein Vater sagt die Wahrheit. Wir wissen von nichts. Die beiden da müssen Sie verhaften!«  Ben und Dan standen regungslos am Tresen.  Sergeant Raider ging langsam auf die Brüder zu.
    »So, meine Herren. Ich denke, es ist so weit. Dan, gib mir mal ein Bier!«  Fassungslos starrten die drei ??? den Polizisten an, der ohne abzusetzen eine Bierflasche austrank.  Skinny Norris bekam den Mund nicht mehr zu.
    »Aber, Sergeant – Sie sind doch im Dienst!«  Allmählich ahnte Justus, was vor sich ging. »Oh  nein! Jetzt wird mir alles klar.«  Der dicke Ben setzte ein breites Grinsen auf. »Na, klickert’s im Köpfchen? Ich hab doch gesagt, dass 

    wir die Polizei nicht fürchten, stimmt’s, Larry?«  Sergeant Raider nickte und stellte die Bierflasche auf den Tresen. »Stimmt, Ben. Von dem bisschen Geld, das man als Polizist verdient, kann man nicht leben und nicht sterben. Da sagt man zu einem Haufen blanker Dollars aus der Unterwelt nicht  nein. Eine Hand wäscht die andere.« Skinny Norris begriff immer noch nichts. »Dad, was soll das?«  Sein Vater nahm jetzt auch eine Flasche Bier.
    »Skinny, du bist aber auch zu blöd. Kapierst du das nicht? Die haben Sergeant Raider geschmiert.  Verstehst du? Der Bulle ist korrupt. Der nimmt  Geld dafür, dass er die beiden in Ruhe ihre Ge schäfte machen lässt. Bestechung nennt man so  etwas.«  Zufrieden steckte sich der dicke Ben eine Zigarre an. »Du hast es erfasst, Bud. Bei richtig viel Kohle kann nicht einmal die Polizei hart bleiben. Jeder hat seinen Preis. Das ist in Rocky Beach nicht anders als in Las Vegas. Alle sind bestechlich, sonst könnten wir doch gar nicht in Ruhe unsere Geschäfte machen. Ein Jammer, dass wir diese schnuckelige  Stadt wieder verlassen müssen. Dabei lief gerade alles so gut. Wir haben die alten Spielautomaten aus Vegas rangeschafft und ein bisschen an ihnen herumgeschraubt. Die spucken kaum noch Gewinne aus und alles bleibt schön bei Ben und Dan in der Brieftasche. Aber dank dieser drei kleinen Schnüffler ist die ganze Sache ja nun leider aufgeflogen.  Schade eigentlich, ich hatte mich gerade an die  Stadt gewöhnt. Dan, was machen wir jetzt?«
    »Ganz einfach. Wir hauen ab. Die alten Automaten lassen wir hier stehen. In Vegas besorgen wir uns neue. So, es wird Zeit, zu verschwinden. Ben, du und Larry kümmert euch um die drei Gören. Tja, Bud, das war’s dann erst mal. Die richtige Polizei wird bald kommen und die Automaten entdecken.  Dir und deinem Sohn wird kaum was passieren.  Sag einfach, du hast von der ganzen Sache nichts gewusst. Hier, ein bisschen Schweigegeld für dich.« Bud Norris steckte das Bündel Banknoten  schnell in die Hosentasche. »Gut, dann verschwindet jetzt aus meiner Bar, bevor die Bullen nach den Kindern suchen.«  Als sie Norris’ Bar verließen, war es spät am Nachmittag. Justus dachte an Tante Mathilda. 
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