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Einarmige Banditen

Einarmige Banditen

Titel: Einarmige Banditen
Autoren: Ulf Blanck
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Schließlich ergriff der dicke Ben das Wort. »Meine lieben Gäste. Wir werden in wenigen Minuten in See stechen und dann kann  auch schon bald das Spiel beginnen. Sobald wir die Drei-Meilen-Zone verlassen haben, rollt die Kugel.  Denn dort gibt es keine Gesetze, die uns rechtschaf-fenen Spielern den Spaß verderben können. Dann ›Schiff ahoi‹ und ›Viva Las Vegas‹!«  Jetzt wurden die Dieselmotoren angeworfen und  der rostige Dampfer setzte sich in Bewegung.  Justus, Peter und Bob konnten durch ein kleines  Bullauge sehen, wie sie langsam den Hafen  verließen. Nun gab es kein Zurück mehr.  Ungeduldig verteilten sich die Spieler um die einzelnen Automaten. Vor dem Roulettetisch standen einige Männer mit Geldscheinen in den Händen.  Auch Jimmy hatte jetzt den Raum betreten und  bekam von Dan einige Dollarnoten in die Hand  gedrückt. Sofort verschwand er mit dem Geld und  sicherte sich einen freien Automaten.

    »Das scheint sein Lohn gewesen zu sein«, vermu tete Bob.  Durch das kleine Bullauge war mittlerweile kein  Land mehr zu sehen. Nach einiger Zeit stellte sich der dicke Ben auf einen Hocker. »Es ist so weit.  Wir haben Kalifornien verlassen und können nun  mit dem Spiel beginnen. Viel Glück!« Kaum hatte  er die Worte ausgesprochen, begannen die Spieler damit, ihre Münzen in die Automaten zu stecken.  Scheine flogen über den grünen Filz und der Raum war erfüllt vom Klimpern der Geldstücke.  Am Roulettetisch stapelten sich neben Ben die  Geldscheine. Nach einer halben Stunde winkte er  seinen Bruder zu sich. Unauffällig nahm Dan die  Scheine und ging direkt auf die drei ??? zu. Peter wich entsetzt zurück. »Mist, der kommt hierher!  Schnell, wir verstecken uns hinter der Tür!«  Sie drängten sich dicht zusammen. Dann wurde  die Tür geöffnet. Mit einer schnellen Bewegung  öffnete der lange Dan eine Schublade und legte die Geldscheine hinein. Dann verschwand er wieder, ohne die drei bemerkt zu haben.
    »Glück gehabt«, stöhnte Bob erleichtert und holte tief Luft. »Die sammeln anscheinend hier in der Schublade das gewonnene Geld. Guckt euch das an, das müssen Hunderte von Dollars sein!«  Peter nahm ihm erschrocken die Scheine wieder  aus der Hand. »Bist du verrückt geworden? Wenn  die uns mit dem Geld erwischen, dann werden wir  garantiert über Bord geschmissen.«  In diesem Moment hörten sie aus dem Spielraum  ein lautes Klirren. Justus blickte neugierig durch das Fenster. Ein Gast hatte eine Bierflasche zu Boden fallen lassen. Dan gab Jimmy ein Zeichen.
    »He, feg das mal zusammen! Sonst tritt da noch  jemand rein.« Jimmy, der schon längst sein Geld  verspielt hatte, machte sich mürrisch daran, die Scherben aufzusammeln. »Doch nicht mit den Händen, du Idiot! In der Küche habe ich einen  Besen gesehen. Los, beeil dich!«  Die drei ??? vergaßen vor Schreck zu atmen.  Schnell versteckten sie sich wieder hinter der Tür.  Dann betrat Jimmy die Küche und suchte nach dem  Besen. Doch als er hinter sich die Tür schließen wollte, entdeckte er Justus, Peter und Bob. »Zum Teufel! Wo kommt ihr denn plötzlich her? Erst hetzt ihr die Polizei auf mich und jetzt das hier!« Er hatte sich genauso erschrocken wie die drei.  Justus trat nervös einen Schritt vor und stotterte:
    »Wir, äh, wir sind unschuldig. Das mit der Polizei war mein Onkel. Damit haben wir nichts zu tun.«
    »Und was habt ihr hier zu suchen?«
    »Also, es ist so. Wir wollten auch unbedingt  einmal am Glücksspiel teilnehmen. Sie haben doch selbst erzählt, dass man dabei Millionen gewinnen 

    kann. Darum haben wir uns hier versteckt.« Jimmy starrte ihn fassungslos an. »Aber das ist doch  nichts für Kinder. Selbst in Las Vegas ist das  verboten.«
    »Ich weiß, darum wollten wir ja auch unbedingt  mit auf die Calimbra«, fuhr Justus fort. »Auf hoher See gibt es doch keine Gesetze, oder?«  Jimmy kratzte sich unsicher am Kopf. »Nun ja,  ich glaube nicht. Habt ihr denn überhaupt Geld  dabei?«  Bob schob sich unauffällig mit dem Rücken vor  die Geldschublade. Vorsichtig packte er mit der  Hand ein Bündel und hielt es Jimmy vor die Nase.
    »Sehen Sie! Wir haben unsere Sparschweine  geplündert.« Mit großen Augen glotzte der Werk stattbesitzer das Geld an. »Sie können Ben und Dan doch sagen, dass wir Ihre Gäste sind«, schlug Bob vor. »Wenn Sie ein gutes Wort für uns einlegen, dann springt für Sie auch was heraus.« Dann zog er einen
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