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Ein verfuehrerischer Handel

Titel: Ein verfuehrerischer Handel
Autoren: Kat Martin
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eigenartig grauen Augen -, wenigstens für einen Mann in seinem Alter.
    »Morgen, Mylord«, begrüßte sie ihn und machte einen tiefen respektvollen Knicks. Das hatte sie seit Tagen geübt, und jetzt war sie froh darüber, dass ihr dieses schwierige Manöver gelang, ohne dabei die Balance zu verlieren.
    »Es ist wirklich ein schöner Morgen, Miss Summers.« Sein Blick glitt bewundernd über ihren Körper. Sie fühlte sich dabei wie eine Frau und nicht mehr wie ein Mädchen. »Wo ist dein Vater an einem so herrlichen Morgen?«
    »Er will etwas im Dorf erledigen. Sicher hat er vergessen, dass Ihr heute kommt.« Und Ariel hütete sich in der Früh, ihn daran zu erinnern. Ohne ihn konnte sie in aller Ruhe allein mit dem Grafen sprechen.
    »Es tut mir Leid, dass ich ihn verpasst habe, aber vielleicht ist es nicht so schlimm.« Er blickte über die Felder, und sein Blick drückte warme Anerkennung aus. »Ich sehe, dass das Getreide gut steht. Wenn das Wetter so bleibt, bringt ihr sicher in diesem Jahr eine sehr gute Ernte ein.«
    »Bestimmt wird es so sein.« Der Graf wandte sich ab und ging zurück zu seinem Wagen, doch Ariel zupfte ihn am Ärmel. »Entschuldigt bitte, Mylord, aber es gibt da etwas, über das ich gern mit Euch gesprochen hätte.«
    Er lächelte und wandte sich zu ihr um. »Natürlich, meine Liebe. Worum geht es denn?«
    »Glaubt Ihr ... glaubt Ihr, dass ich hübsch bin?« Sie war davon überzeugt, denn er schien sie immer auf eine so eigenartig wohlwollende Weise zu betrachten; trotzdem hielt sie den Atem an. Wenn sie eine abschlägige Antwort erhielte, wäre ihr Plan vergebens.
    Ein anerkennendes Lächeln umspielte seine Lippen. Er nahm die Form ihres Mundes wahr, die Linie ihres Kinns, dann ging sein Blick zu ihren Brüsten. Sie wünschte sich, sie wären rund und voll, wie die von Betsy.
    »Du bist sehr hübsch, Ariel!«
    »Glaubt Ihr ... glaubt Ihr ... dass ein Mann ... ein Mann wie Ihr ... glaubt Ihr - in ein paar Jahren, meine ich -, dass ein Mann wie Ihr sich für ein Mädchen wie mich interessieren könnte?«
    Lord Greville runzelte die Stirn. »Es gibt da verschiedene Arten von Interesse, Ariel. Du und ich, wir stammen nicht aus der gleichen gesellschaftlichen Schicht, aber das bedeutet nicht, dass ich dich nicht attraktiv finde. Ich glaube - in ein paar Jahren - wirst du zu einer wunderschönen jungen Frau herangewachsen sein.«
    Ihr Herz tat einen wilden Hoffnungssprung. »Wenn das so ist, dann frage ich mich ... ich habe Geschichten gehört, Mylord ... über die Damen, die Ihr in London aushaltet...«
    Wieder runzelte er die Stirn und sah sie mit einem Blick an, den sie nicht so recht verstand. »Was sind das für Geschichten, die du gehört hast, meine Liebe?«
    »Oh, nichts Schlimmes, Mylord«, versicherte sie ihm schnell. »Nur über die Mädchen ... dass Ihr sie sehr gut behandelt und ihnen schöne Kleider kauft und all das.«
    Er fragte nicht, wo sie diese Geschichten aufgeschnappt hatte. Es war im Dorf allgemein bekannt, dass sich der Graf seit Jahren eine ganze Anzahl junger Frauen als Geliebte hielt.
    »Was genau willst du von mir wissen, Ariel?«
    »Ich hatte gehofft, dass wir, Ihr und ich, vielleicht so eine Art Handel abschließen könnten.«
    »Was für einen Handel?«
    Die Worte kamen aus ihrem Mund gepurzelt, als sei ein Damm gebrochen. »Ich möchte eine Lady werden, Mylord -mehr als alles andere auf der Welt. Ich möchte lesen und schreiben lernen. Ich möchte richtig reden können und hübsche Kleider tragen - und mein Haar hochstecken.« Sie hob die Masse der Locken auf ihren Kopf, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. Als sie das Haar wieder losließ, fiel es ihr bis zur Taille hinunter. »Wenn Ihr mich in eine Schule schicken würdet, in der sie all diese Dinge unterrichten ... wenn ich auf eine dieser Schulen gehen könnte, in denen sie einem beibringen, eine Lady zu werden - dann wäre ich bereit, mich Euch zur Verfügung zu stellen.«
    Sie sah, wie der überraschte Blick in seinen Augen der Spekulation wich - ein eher unangenehmes Leuchten, fand sie - und sie verspürte den ersten Anflug von Furcht.
    »Du willst, dass ich für deine Erziehung bezahle - ist es das, was du auf dem Herzen hast?«
    »Aye, Mylord.«
    »Und im Gegenzug dazu wärst du bereit, meine Geliebte zu werden?«
    Sie schluckte. »Aye.«
    »Weißt du denn überhaupt, was dieses Wort bedeutet?«
    Eine heiße Röte stieg in ihr auf; sie wusste, dass es bedeutete, im gleichen Bett mit einem Mann zu
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