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Ein Vampir unterm Weihnachtsbaum (German Edition)

Ein Vampir unterm Weihnachtsbaum (German Edition)

Titel: Ein Vampir unterm Weihnachtsbaum (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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wenn er dir ein gutes Zeugnis ausstellt, dann will ich mal sehen, was ich für dich tun kann.«
    Als sie nichts erwiderte, wandte er sich zu ihr um und stellte fest, dass sie in sich hinein grinste. Offenbar gefiel ihr die Vorstellung, New York gegen eine Kleinstadt einzutauschen. Teddy warnte: »Port Henry ist bei weitem nicht so aufregend wie New York. Zum nächsten Kino oder Theater muss man eine halbe Stunde fahren, und Nachtclubs gibt es auch keine.«
    »Klingt gut«, befand sie.
    Teddy lächelte matt und schüttelte den Kopf.
    »Und du, lebst du schon immer in Port Henry?«, erkundigte sie sich.
    »Ja, seit meiner Geburt. Nur während der Zeit in der Armee war ich nicht dort.«
    »Und wie war es bei den Streitkräften?«, fragte sie neugierig.
    »Es hatte gute und schlechte Aspekte«, sagte er bedächtig. »Ich habe Disziplin und ordentliches Verhalten gelernt. Dort haben sie mich quasi zum Mann gemacht. Und ich bin ein bisschen in der Welt herumgekommen, aber Port Henry habe ich die ganze Zeit über vermisst.«
    »Klingt, als ob du dich darüber wunderst.«
    »Ja, es war schon irgendwie seltsam«, gestand er lachend. »In meiner Jugend wollte ich immer nur weg von Port Henry, die Welt sehen und Abenteuer erleben«, berichtete er kopfschüttelnd und amüsierte sich über sein jugendliches Ich. »Ich musste wohl erst fortgehen, um Port Henry wirklich schätzen zu lernen.«
    »Gibt es nicht ein altes Sprichwort, das besagt, dass man erst dann etwas zu schätzen weiß, wenn man es verloren hat? Vielleicht ist das auch nur eine Zeile aus einem Lied.«
    »Oder beides«, meinte er gelassen. »Jedenfalls stimmt es. Zumindest für mich traf es damals zu.«
    Nach kurzem Schweigen fragte sie: »Warst du eigentlich jemals verheiratet, Teddy?«
    Er schüttelte den Kopf. »Dieses Vergnügen hatte ich nie. Du?«
    Sie schmunzelte ironisch. »Nein, aber das ist für meinesgleichen auch nicht ungewöhnlich. Bei uns kann es Jahrhunderte, manchmal sogar Jahrtausende dauern, ehe wir unseren Lebensgefährten finden.«
    »Ah ja, die Lebensgefährten der Unsterblichen. Die einzige Person, die ein Unsterblicher nicht lesen oder kontrollieren kann. Nur in seiner Gegenwart können sie sich entspannen und ganz sie selbst sein.«
    »Da steckt noch weitaus mehr dahinter«, erklärte Katricia feierlich. »Alles ist schöner, wenn man es mit einem Lebensgefährten teilen kann. Das Essen schmeckt besser, Farben erscheinen leuchtender, alles ist einfach … mehr … und natürlich können wir unsere Träume und unsere Lust miteinander teilen. Das muss das Großartigste überhaupt sein.« Sie seufzte voller Leidenschaft. »Ich kann es kaum erwarten.«
    Teddy schmunzelte über ihr glückseliges Lächeln. »Dann solltest du dich mal mit Marguerite unterhalten. Sie scheint so etwas wie eine übersinnlich begabte Kupplerin zu sein, die Königin der unsterblichen Verbandelung. Gib dich vertrauensvoll in ihre Hände, und du wirst in null Komma nichts deine Lust teilen können.«
    »Würdest du so etwas nicht auch gern erleben?«
    Teddy starrte sie an und entgegnete verblüfft: »Ich bin sterblich. Wir Sterblichen haben keine Lebensgefährten – so wie ihr.«
    »Ein Sterblicher kann aber der Lebensgefährte eines Unsterblichen sein«, bemerkte sie gleichmütig.
    »Stimmt.« Schweigend dachte Teddy nach. Er hatte schon einige Male miterlebt, wie sich solche Paare gefunden hatten – und offen gestanden beneidete er jedes von ihnen unglaublich. Doch er war kein Idiot und gab sich keiner falschen Hoffnung hin, dass auch ihm eines Tages so etwas widerfahren könnte.
    Inzwischen hatten sie das Ende der Auffahrt bereits überschritten und standen nun an der Straße – die genauso aussah wie am Morgen. Die Bäume lagen noch immer auf der Fahrbahn, die, soweit das Auge reichte, unter einer dicken Schneedecke verschwunden war. »Sieht ganz so aus, als würden wir hier noch eine ganze Weile nicht durchkommen.«
    »Na, zum Glück haben wir Essen und Feuerholz«, meinte Katricia fröhlich und machte sich auf den Rückweg. Teddy nickte zustimmend, blieb aber noch einen Augenblick stehen. Er starrte die Straße an und fragte sich, wie lange sie wohl zu Fuß bis in die Stadt brauchen würden, nur für den Fall, dass sie am morgigen Tag auch nicht geräumt wäre. Zwar würde ihnen das Feuerholz bestimmt nicht ausgehen, denn die Vorräte reichten noch eine ganze Weile, doch die zwei Kisten mit Proviant würden möglicherweise nicht so lange vorhalten. Aber
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