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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel
Autoren: Stephanie Laurens
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»Eindeutig unterwegs in den Hades.«
    Gabriel ergriff Alatheas Handgelenk. »Bist du sicher, dass der Kapitän tot ist? Oder hat Crowley das vielleicht nur gesagt, um dir Angst einzujagen?«
    Alathea schüttelte traurig den Kopf. »Ich glaube, er hat den Leichnam bereits in den Fluss geworfen.«
    Gabriel streichelte die Innenfläche ihres Handgelenks, dann ließ er sie los.
    Chillingworth verzog das Gesicht. »Für den Kapitän können wir jetzt nichts mehr tun. Der Schurke hier hat schon bekommen, was er verdient hat. Der beste Weg, den Kapitän zu rächen, ist jetzt, dafür zu sorgen, dass sein Plan zusammen mit ihm zur Hölle fährt.« Er zog eine Schublade heraus. »Sind Sie sicher, dass die Schuldverschreibungen hier sind?«
    »Ich denke doch.« Gabriel schaute sich um. »Das ist kein Linienschiff - das ist ein Freibeuterkahn und noch dazu ein kleiner, auf Schnelligkeit getrimmt - auf Flucht. Ich wette, Crowley hat seine Operationen von hier aus gelenkt, stets bereit, von einem Moment auf den andern auszulaufen. Wahrscheinlich wollte er, nachdem er Alathea und Struthers aus dem Weg geräumt hatte, die Schuldverschreibungen einfordern und England verlassen, sobald er das Geld in die Finger bekam.«
    Alathea begann, seinen Arm zu verbinden. »Crowley hat gesagt, er wolle die Wechsel sofort einfordern.«
    Chillingworth fuhr fort, den Schreibtisch zu durchsuchen. Charlie ging hinaus, um, wie er sagte, die anderen Kabinen unter die Lupe zu nehmen.
    Gerade als Alathea den Verband festmachte, tauchte Charlie wieder auf und zog eine kleine Seemannskiste hinter sich her. In der Hand hielt er eine Urkunde, die er herumschwenkte. »Ich glaube, das ist es, wonach wir suchen.«
    Das war es allerdings - ein dicker Stapel Schuldverschreibungen füllte die Kiste. Alathea nahm Charlie den Wechsel aus der Hand und begann zu zittern. Gabriel legte ihr einen Arm um die Taille und zog sie an sich, bis sie sich bei ihm anlehnte. »Nimm ihn mit nach Hause, zeig ihn deinem Vater und dann verbrenn das Ding.«
    Alathea warf ihm einen kurzen Blick zu, dann nickte sie, faltete das Papier zusammen und gab es Charlie mit der strengen Anweisung, es ja nicht zu verlieren.
    Charlie steckte es sich in die Tasche, dann fuhr er fort, die Namen zu lesen, die auf der Hand voll Urkunden standen, die er aus der Kiste geholt hatte.
    Chillingworth tat es ihm gleich. »Er hatte es überwiegend auf kleine Fische abgesehen. Nach den Adressen zu urteilen, sind die meisten Ladenbesitzer.« Er deutete auf einen anderen Stapel, den er aussortiert hatte. »Dies sind Adelige, aber die meisten sind eigentlich nicht die Sorte Mensch, die in solche Projekte investiert. Und die Summen, die er verlangt! Er hätte halb England in die Insolvenz getrieben.«
    Gabriel nickte. »Habgierig und skrupellos. Das müsste auf seinem Grabstein stehen.«
    »Also.« Chillingworth ordnete die Wechsel wieder zu einem Stapel. »Was fangen wir damit an? Verbrennen wir sie?«
    »Nein«, erhob Alathea stirnrunzelnd Einspruch. »Wenn wir das tun, erfahren die Leute ja nie, dass sie von dieser Verpflichtung befreit sind. Dann treffen sie weiterhin Entscheidungen unter der Voraussetzung, dass sie in Crowleys Schuld stehen, selbst wenn diese Schuld nie mehr eingefordert wird.«
    »Stehen auf allen Wechseln die Adressen?«, wollte Gabriel wissen.
    »Soweit ich sehen kann, ja«, antwortete Charlie. Chillingworth nickte.
    »Vielleicht …« Gabriel starrte ins Leere. »Sucht etwas zum Einpacken. Ich will sie Montague bringen. Er wird wissen, wie man sie am besten ihren Eigentümern zurückgibt, damit es aussieht, als seien sie ordentlich und rechtmäßig annulliert worden.«
    »Unsere Petition wird, sofern sie Erfolg hat, doch alle Wechsel annullieren«, warf Alathea ein.
    Er schüttelte den Kopf. »Wir werden sie nicht einreichen. Wir werden überhaupt nichts tun, was uns in Verbindung mit Crowley bringen könnte.«
    »Nein, wahrhaftig nicht.« Chillingworth warf einen flüchtigen Blick auf den Toten am Boden. »Und was machen wir mit ihm hier? Lassen wir ihn einfach hier liegen?«
    »Warum nicht? Er hat reichlich Feinde gehabt und ohne Zweifel seiner Mannschaft befohlen, sich heute Nacht vom Schiff fern zu halten.«
    »Allen, bis auf die Wache«, warf Charlie ein. »Aber der hat euch ja nicht mal gesehen.«
    Gabriel nickte. »Zwei von den Seeleuten - die den Brief überbracht haben - wissen, dass Alathea hierher gelockt wurde, aber viel mehr wohl auch nicht. Keine Frau hätte Crowley
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