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Ein Traummann auf Mallorca

Ein Traummann auf Mallorca

Titel: Ein Traummann auf Mallorca
Autoren: Penny Roberts
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Konkurrenten, und …“
    „Konkurrenten?“ Charlene lachte bitter auf. „Nein, so kann man das wahrlich nicht bezeichnen!“ Entschieden schüttelte sie den Kopf. „Konkurrenz ist im Grunde keine schlechte Sache, im Gegenteil: Sie belebt das Geschäft. Aber Ihr Neffe – Señor Santiago – ist nicht einfach ein Konkurrent. Er nutzt die Tatsache, dass er über die größeren finanziellen Rücklagen verfügt, skrupellos aus. Aus den Unterlagen meines Vaters geht hervor, dass er seine Jachten zu Dumpingpreisen anbietet; Preisen, mit denen er unmöglich Gewinn machen kann. Ich habe die Bücher von Beckett’s Dockyard überprüft. Wissen Sie eigentlich, wie viele Boote mein Vater in den vergangenen Monaten verkauft hat? Ein einziges! Und das alles nur, weil Javier Santiago uns aus dem Geschäft drängen will!“
    „Nun, ich muss zugeben, dass ich Ihnen dazu nichts weiter sagen kann, denn mit dem Unternehmen meines Neffen habe ich nichts zu tun. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass er in irgendeiner Weise unlautere Methoden einsetzt.“
    „Die Fakten sprechen aber eine andere Sprache!“, entgegnete Charlene gereizter als beabsichtigt.
    „Wenn das so ist, wäre es doch gut, mein Angebot anzunehmen und sich einen Teil von dem, was er Ihrem Vater genommen hat, zurückzuholen“, erwiderte Maria Velásquez lächelnd. Dann winkte sie seufzend ab. „Hören Sie, Charlene, es ist Aurora, um die Sie sich kümmern sollen, nicht Javier. Und finden Sie nicht auch, es wäre nur fair, dem Kind eine Chance zu geben, ohne es für die Sünden seines Vaters zu verurteilen?“
    Charlene zögerte, doch im Grunde ihres Herzens war sie mit der Unternehmerin einer Meinung. Ein einsames kleines Mädchen, das in der Obhut eines Mannes wie Javier Santiago aufwuchs, brauchte einfach jemanden, dem es sein Herz öffnen konnte. Und vielleicht konnte ja tatsächlich sie dieser Jemand sein.
    „Nun, was sagen Sie?“ Maria Velásquez beobachtete sie gespannt. „Geben Sie Aurora trotz Ihrer Abneigung gegen ihren Vater eine Chance? Ich kann Ihnen natürlich nicht garantieren, dass Javier Sie auf Dauer behalten wird, aber er hat kaum eine andere Wahl, als es zumindest mit Ihnen zu versuchen. Die meisten geeigneten Kindermädchen auf der Insel hat seine Tochter nämlich bereits in die Flucht geschlagen. Ich bin mir also recht sicher, dass Sie nach einem Vorstellungsgespräch die Anstellung bekommen.“
    „Vorstellungsgespräch?“, fragte Charlene unsicher.
    Maria Velásquez nickte. „Wie schon gesagt, kann ich nur bei der Vermittlungsagentur Einfluss nehmen. Die wird Sie meinem Neffen zwar wärmstens empfehlen, doch er wird Sie natürlich kennenlernen wollen. Aber da sehe ich keine Probleme. Seien Sie einfach Sie selbst. Wenn Sie die Anstellung haben, werden Sie Ihr Gehalt von Javier erhalten. Die Extravereinbarungen, von denen ich sprach, erfülle ich.“
    Charlene atmete noch einmal tief durch und nickte. „Also gut, versuchen wir es. Aber ich kann Ihnen nichts versprechen. Wenn das Kind mich nicht mag oder wir nicht miteinander zurechtkommen, kann ich nichts machen.“
    „Das versteht sich von selbst“, entgegnete Maria Velásquez sichtlich zufrieden. „Glauben Sie mir, Auroras Wohl steht für mich an allererster Stelle.“ Die Unternehmerin erhob sich und reichte Charlene die Hand. „Die zuständige Dame von der Arbeitsvermittlung wird sich noch heute mit Ihnen in Verbindung setzen. Ich bin zuversichtlich, dass dann alles schnell über die Bühne gehen wird.“
    Die zwei Frauen verabschiedeten sich voneinander, und als Charlene wieder allein war, starrte sie einen Moment lang gedankenversunken aufs Meer hinaus. So groß ihre Erleichterung über die Chance, doch noch alles zu einem guten Ende zu führen, auch sein mochte – ebenso groß waren ihre Zweifel. Warum tat Señora Velásquez das alles, warum war sie so großzügig? Was steckte dahinter? In erster Linie aber fragte Charlene sich, was für ein Mensch Javier Santiago sein mochte.
    Nun, zumindest Letzteres würde sie schon sehr bald erfahren.
    Über die Frage, was für ein Mensch Javier Santiago war, dachte Charlene noch nach, als sie sich zwei Tage später auf dem Weg zu seinem Anwesen befand. Die Straße führte direkt an der Küste entlang, und so hatte sie einen herrlichen Ausblick auf das glitzernde tiefblaue Meer. Felsige Abschnitte mit schroffen Klippen wechselten sich ab mit geschützten Buchten, die von feinsandigen, blütenweißen Stränden gesäumt
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