Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter
Autoren: Anna Gracie
Vom Netzwerk:
unbedingt ein Ehemann sein, der es euch beibringt." Ihre Schwestern erröteten und lächelten.
    „Ich werde darauf bestehen", murmelte Prudence.
    „Ich wünschte, du hättest Estrellita mitgebracht", sagte Grace, unberührt von solchen Erwachsenenthemen. „Ich will sie unbedingt kennenlernen! Sie muss sehr lustig sein."
    „Das ist sie tatsächlich, und du wirst sie auch irgendwann kennenlernen. Nur im Moment sind Estrellita und ihr Mann in Schottland. Mac will sie dem restlichen McTavish-Clan vorstellen. Da er jedoch bei uns in Blacklock Manor arbeiten wird, begegnest du ihr noch früh genug." Faith schmunzelte. „Und falls Stevens mit seinem Vorhaben Erfolg hat, lernt ihr vielleicht sogar die Dame kennen, die mich ,la petite tigresse' genannt hat!"
    „Du meinst die französische Köchin, von der du uns geschrieben hast?", erkundigte sich Charity.
    „Genau. Stevens meinte, all die Romantik, die ihn umgeben hätte, wäre nicht spurlos an ihm vorbeigezogen. Irgendwie hätte ihn das alles angesteckt und er machte der Dame einen Heiratsantrag. Erst dachte er, sie würde vielleicht gern Köchin in Blacklock Manor sein, doch dann fiel Nicholas ein, dass der Wirt vom Blacklock Inn einen Käufer für sein Gasthaus suchte. Also hat er es erworben. Eine viel bessere Lösung, denke ich, denn ich vermute, sie wäre nicht begeistert davon gewesen, eine Bedienstete zu werden."
    „Wo wir gerade von Gasthäusern sprechen", meldete sich nun Tante Gussie zu Wort. „Es gibt da Neuigkeiten, die dich bestimmt interessieren werden, Faith. Es hat den Anschein, als wäre ein gewisser ungarischer Graf Felix Vladimir Rimavska von ein paar Raufbolden in Paris überfallen und verschleppt worden. Schockierend, nicht wahr!" Sie ließ den Blick über ihre gespannten Zuhörer schweifen. „Der Graf scheint wie vom Erdboden verschwunden zu sein. Ist das nicht außergewöhnlich? Es geschah ungefähr zu der Zeit, als Sebastian und Oswald auch gerade in Paris weilten, aber Männer haben ja leider kein rechtes Ohr für Klatschgeschichten." Ungerührt von der Fragenflut, mit der sie bestürmt wurde, nahm sie sich ein Stück Konfekt von einem Silberteller und betrachtete es prüfend. „Ach ja, und die andere Neuigkeit, eine wesentlich positivere übrigens, lautet, dass eine bulgarische Dame namens Mrs Yuri Popov ihren vermissten Ehemann - er war jahrelang verschwunden - plötzlich zurückbekommen hat. Und welch glückliche Fügung, gleichzeitig kam sie in den Besitz eines kleinen Vermögens." Sie biss in das Konfektstück. „Da sie eine tüchtige Geschäftsfrau ist, hat sie eine große Schweinefarm erworben. Jetzt steht der gute Yuri Popov jeden Tag bis zu den Knien im Schweinemist, und abends tritt er mit seiner Geige in dem Gasthaus auf, dass Mrs Popovs vier Brüdern gehört. Übrigens vier großen und starken Brüdern, die ihre Schwester gut beschützen." Sie bedachte Faith mit einem strahlenden Lächeln. „Ich liebe Geschichten, die gut ausgehen, du
    doch auch, nicht wahr?"
    „Schweinemist?", kicherte Faith. „Weißt du, ich habe schon ewig nicht mehr an diesen Mann gedacht. Nicholas hat ihn ziemlich nachhaltig aus meinem Gedächtnis vertrieben."
    Tante Gussie tätschelte ihr das Knie. „Braves Mädchen."
    Genau in dem Moment betraten die Herren den Salon. Zuerst Großonkel Oswald, gefolgt von Gideon, Edward, Sebastian und Nicholas. Alle lachten und plauderten, als würden sie sich schon seit Jahren kennen.
    „Brrr, es wird langsam ziemlich kühl", stellte Großonkel Oswald fest und ging geradewegs auf den Kamin zu. „Nun, meine kleine Faith, du hast wirklich einen netten Ehemann abbekommen, auch wenn er mich beim Billard geschlagen hat! Ich muss gestehen, ich dachte, du wärst vom Regen in die Traufe geraten, als du schriebst, du hättest einen Mann geheiratet, dem du zufällig begegnet seist - noch dazu in einem so sonderbaren Land wie Frankreich! Weißt du eigentlich, was für ein irrsinniges Risiko du eingegangen bist, einen vollkommen Fremden zu ehelichen?" Faith erhob sich vom Sofa und legte den Arm um Nicholas' Taille. „Überhaupt kein Risiko, Großonkel Oswald. Du hast es ja eben selbst gesagt."
    Er sah verwirrt auf. „Wie? Was habe ich gesagt? Gussie, was habe ich gesagt?"
    „Weiß der Himmel, Oswald. Aber mir ist aufgefallen, dass er schöne, große Hände hat." Tante Gussie zwinkerte Faith zu, die prompt errötete.
    Sie kannte Tante Gussies skandalöse Theorien über die Größe von Männerhänden. Faith schmiegte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher