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Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music

Titel: Ein Rest von Schuld - Rankin, I: Rest von Schuld - Exit Music
Autoren: Ian Rankin
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zugedröhnte ›Bläserin‹? Sie heißt Gill Morgan – na, klingelt’s? Sie haben dabei zugeguckt, wie das geliebte Stieftöchterchen Ihres Bosses kokst und Schwänze lutscht.Wie wird sich das wohl machen, wenn Sie beim nächsten Geschäftsfressen Sir Mike unter die Augen treten?«
    Das Blut verschwand so rasch aus Janneys Gesicht, als hätte man es ihm abgezapft. Rebus stand auf und steckte die DVD wieder ein, dann ging er zur Tür und ließ Siobhan Clarke herein. Sie starrte ihn an, erkannte aber, dass sie keine Aufklärung zu erwarten hatte. Also nahm sie seinen Platz ein und legte eine Aktenmappe und ein paar Fotos vor sich auf den Tisch. Dann sammelte sie sich kurz, warf einen weiteren Blick in Rebus’ Richtung und lächelte. Er antwortete mit einem Nicken.
    Jetzt sind Sie dran, wollte er ihr damit sagen.

    »Am Montag, dem 20. November«, begann Clarke, »haben Sie im Gleaneagles Hotel in Perthshire übernachtet, dann aber beschlossen, früh auszuchecken … warum, Mr. Janney?«
    »Ich wollte nach Edinburgh zurück.«
    »Und deswegen haben Sie um drei Uhr früh Ihre Sachen gepackt und die Rechnung verlangt?«
    »In meinem Büro wartete ein Haufen Arbeit auf mich.«
    »Aber doch nicht so viel Arbeit«, erinnerte ihn Rebus, »dass Sie nicht die Zeit dafür gehabt hätten, uns Mr. Stachows Liste in Edinburgh ansässiger Russen vorbeizubringen.«
    »Das stimmt«, entgegnete Janney, noch immer damit beschäftigt, etwas zu verarbeiten, das er offenbar von Rebus erfahren hatte. Clarke fand, dass der Banker ziemlich durcheinander war. Gut, dachte sie, bringt ihn aus dem Gleichgewicht …
    »Ich glaube«, sagte sie, »Sie haben uns diese Liste nur deswegen persönlich überbracht, weil Sie wissen wollten, was sich in der Riordan-Sache tat.«
    »Was?«
    »Schon mal davon gehört, dass der Hund zu dem zurückkehrt, was er erbrochen hat?«
    »Das ist von Shakespeare, oder?«
    »Eigentlich aus der Bibel«, korrigierte ihn Rebus. »Sprüche Salomos.«
    »War zwar nicht direkt der Tatort«, fuhr Clarke fort, »aber doch eine Chance für Sie, ein paar Fragen zu stellen, zu sehen, wie die Dinge so lagen …«
    »Mir ist immer noch nicht klar, worauf Sie hinauswollen.«
    Clarke ließ eine kleine Pause entstehen und schlug dann die Akte auf. »Sie wohnen in Barnton, Mr. Janney?«
    »Das ist richtig.«
    »Ganz in der Nähe der Forth Road Bridge.«
    »Ja.«
    »Und über die sind Sie von Gleneagles zurückgekommen, stimmt’s?«
    »Ich glaube.«
    »Eine Alternative wäre Stirling und die M9«, erklärte ihm Clarke.
    »Oder zur Not«, fügte Rebus hinzu, »hätten Sie die Kincardine Bridge nehmen können …«
    »Aber welche Route Sie auch genommen hätten«, fuhr Clarke fort, »Sie wären von Westen oder von Norden her in die Stadt gekommen und damit praktisch zu Hause gewesen.« Sie legte wieder eine Pause ein. »Und genau deswegen zerbrechen wir uns den Kopf darüber, was Ihr silbergrauer Porsche Carrera, anderthalb Stunden nachdem Sie Gleneagles verlassen hatten, auf der Portobello High Street zu suchen hatte – gut zehn Kilometer östlich von Barnton.« Sie schob Janney das Überwachungsfoto zu. »Wie Sie sehen, sind Datum und Uhrzeit aufgedruckt. Ihr Wagen ist so ziemlich der einzige auf der Straße, Mr. Janney. Würden Sie uns verraten, was Sie da taten?«
    »Da muss ein Irrtum vorliegen …« Janney starrte zur Seite, konzentrierte sich eher auf den Fußboden als auf das Beweisstück, das vor ihm lag.
    »Das werden Sie also vor Gericht sagen, ja?«, spottete Rebus. »Damit wird Ihr schweine teurer Verteidiger vor Richter und Jury plädieren?«
    »Vielleicht hatte ich einfach noch keine Lust, nach Hause zu fahren«, meinte Janney, was Rebus mit einem Händeklatschen quittierte.
    »Das klingt doch schon besser!«, sagte er. »Bei so einem Schlitten … Sie wollten einfach so weiter die Küste entlangdüsen. Vielleicht wären Sie bis ganz runter zur Grenze gefahren -«
    »Aber jetzt kommt, was unserer Ansicht nach tatsächlich passiert ist, Mr. Janney«, unterbrach Clarke Rebus. »Sergei Andropow machte sich Sorgen wegen einer Aufzeichnung …« Beim Wort »Aufzeichnung« schoss Janneys Blick hinüber zu Rebus, der mit einem bedächtigen, übertriebenen Augenzwinkern antwortete. »Vielleicht hat er das Ihnen gegenüber selbst erwähnt«, fuhr Clarke fort, »oder vielleicht war’s sein Fahrer. Sein Problem: Ihm war die Bemerkung herausgerutscht, er würde sich freuen, wenn Alexander Todorow tot wäre – und jetzt war
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