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Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Ein prickelndes Spiel (German Edition)

Titel: Ein prickelndes Spiel (German Edition)
Autoren: Tori Carrington
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Nötigste für ihr Leben aufzubringen. Ihnen ging es nicht darum, eine hohe Hypothek abzuzahlen oder auf die Sauna zu sparen, sondern sie kämpften ums nackte Überleben. Und damit hatten sie so viel zu tun, dass sie sich selten um die anderen Hotelgäste kümmerten.
    Wieder musste sie an Alex denken. Seine Erscheinung war zu auffällig, als dass er in einer gesichtslosen Masse untergehen konnte. Und das hatte nicht nur mit seiner Größe und seinem guten Aussehen zu tun, sondern auch mit einer ganz bestimmten Ausstrahlung, die Nicole bisher noch nicht richtig definieren konnte. Sie wusste nur, dass sie viel lieber heute Nacht wieder in ihr kleines Hotel zurückkehren würde, anstatt den Zug um Mitternacht nach New York zu nehmen – mit den Rubinen.
    Sie schlüpfte in das Gästezimmer, das dem Raum gegenüberlag, in dem wahrscheinlich der dritte Safe untergebracht war, und schob die Tür bis auf einen schmalen Spalt zu. Schon lange hatte sie nicht solche Schwierigkeiten gehabt, sich auf die vor ihr liegende Aufgabe zu konzentrieren. Alex stellte eine Gefahr für sie dar, gut. Dass sie darüber nachdachte, war zu verstehen. Aber dass sie sich immer wieder vorstellte, wie es wäre, sich an ihn zu schmiegen und ihn zu küssen, das hatte mit ihrem Beruf nun wirklich nichts zu tun.
    Da, ein Schatten.
    Nicole griff schnell in ihre Handtasche und holte eine kleine Pistole heraus. Sie entsicherte die Waffe und sah durch den Türspalt, dass jemand, der wie ein Kellner gekleidet war, aus dem Schlafzimmer am anderen Ende des Flurs kam und nun in ihre Richtung ging. Entweder war er gierig und hatte auch noch das mitnehmen wollen, was sich in dem Safe im Schlafzimmer befand, oder er wusste nicht, dass die Rubine sich höchstwahrscheinlich im Safe in diesem Gästezimmer befanden. Das bedeutete, dass er entweder ein Neuling oder verrückt war. Oder beides, eine gefährliche Kombination. Denn während sie ihre Anwesenheit hier in dem Gästezimmer immer mit einer leichten Übelkeit erklären konnte, die sie gezwungen hatte, sich ein wenig hinzulegen, gab es für einen Kellner keinen Grund, sich hier aufzuhalten.
    Umso besser. Sie hatte vor, ihm die Steine abzunehmen, sowie er sich sicher fühlte. Der Kellner blickte in ihre Richtung, und Nicole trat einen Schritt zurück, damit er sie nicht sehen konnte. Und stieß gegen etwas, das sie instinktiv als Mann identifizierte.
    “Oh!” Sie unterdrückte mit Mühe einen entsetzten Ausruf.
    “Guten Abend”, flüsterte Alex direkt neben Nicoles Ohr.
    Ein Haucht von Zimt kitzelte seine Nase. Hm, sie roch so süß und sexy. Er berührte mit dem Kinn leicht ihren Scheitel und legte ihr den Arm um die Hüften.
    “Sieht so aus, als würden wir uns immer wieder begegnen”, wisperte sie. Für ihn hörte sich das an wie das Schnurren einer Katze, und er fragte sich, ob sie vielleicht zu den Katzenmenschen gehörte. Für ihren Beruf wäre das ganz sicher von Vorteil. Man musste sich sehr leise bewegen können, und ein paar mehr Leben – Katzen hatten ja angeblich neun – könnten auch nicht schaden, für den Fall, dass man mal eins verlor.
    Er strich ihr über den nackten Arm und spürte, wie sie zitterte. Schnell nahm er ihr die Pistole ab. “Wie niedlich.”
    “Aber sehr wirksam.”
    Er lachte kaum hörbar, denn er wusste, dass der andere Mann auf dem Flur allein zu sein glaubte. “Nur wenn Sie abdrücken können, bevor der andere Sie im Visier hat.”
    “Ja, das würde helfen.”
    Ob sie wusste, wer er war? Hatte seine Stimme ihn verraten? Auf jeden Fall war er ziemlich sicher, dass sie wusste, wer hinter ihr stand.
    Er spürte, dass sie inzwischen ihre Fassung wiedergewonnen hatte, und ließ die kleine Waffe in seine Smokingtasche gleiten. Nicole versuchte, sich seinem Griff zu entziehen, aber Alex hielt sie eisern fest. “Ruhe jetzt, oder wir sind verloren.”
    Er beobachtete über Nicoles Schulter hinweg, wie der Dieb in den gegenüberliegenden Raum trat und die Tür lautlos hinter sich schloss. Alex fragte sich, wie Nicole zu der blonden Perücke gekommen war. Sie war in einem Restaurant verschwunden und dann mit blondem Haar wieder aufgetaucht. Und er hatte eine ganze Weile gebraucht, bis er wusste, wer diese Blonde war. Wahrscheinlich hatte sie ihren schwarzen Rucksack mit der Alltagskleidung irgendwo draußen in den Büschen versteckt.
    “Ich bin doch sowieso verloren”, flüsterte sie.
    “Kommt darauf an, in welcher Beziehung.” Alex konnte den Blick nicht von ihrer
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