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Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Ein mörderischer Schatten (German Edition)

Titel: Ein mörderischer Schatten (German Edition)
Autoren: Daniela Frenken
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einem genervten Seufzen langte ihre Mutter nach dem Käse und hobelte unwirsch etwas davon ab.
    „Hmm, jetzt erinnere ich mich“, murmelte plötzlich ihr Vater.
    „Ja?“ Eifrig beugte Toni sich vor.
    „Im Stahlwerk. Da könnt ich was gesagt haben.“
    „Auf der Arbeit?“
    „Ja.“ Paul kaute nachdenklich auf seinem Ei. „Stimmt. Da hab ich mich mit einem unterhalten. Aber nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich hab dich gar nicht erwähnt.“
    „ Aber etwas hast du gesagt?“ Toni merkte, wie ihre Erschöpfung von ihr abfiel und Adrenalin sie hellwach werden ließ. „Zu wem?“
    „Pfff“, ließ Paul die Luft entweichen. „Mit dem Neuen. Genau.“ Er löffelte noch einmal in seinem Ei. „Wir hatten Pause und saßen in der Kantine. Er klagte, dass er nicht wisse, wo er mit seiner Familie in Urlaub hinfahren könne. Ob ich keine Idee hätte.“
    „Und?“
    Paul fuchtelte mit der Hand. „Na, ich hab ihm gesagt, dass Campingurlaub doch schön wäre für Kinder, oder so etwas. Meinst du, ich weiß noch genau, was ich vor Wochen zu irgendjemandem gesagt hab?“
    „Und du hast ihm gesagt, wo ich bin?“
    „Nein, nicht direkt. Er hat gefragt, wo denn zum Beispiel ein schöner Platz wäre. Ob ich was empfehlen könnt. Und da hab ich gesagt, es gäbe einen schönen Platz, aber da wär eh alles ausgebucht dieses Jahr. Er wollte es trotzdem versuchen. Also hab ich ihm gesagt, wie der Platz heißt.“
    „Aha! Ich wusste es!“, rief Toni triumphierend. „Und wie hieß der Arbeitskollege?“ Aufgeregt hing Toni an seinen Lippen.
    „Keine Ahnung.“
    „Wie, keine Ahnung? Du wirst ja wohl deine Arbeitskollegen kennen!“
    „ Unsinn. Wie stellst du dir das vor? Weißt du, wie viele Springer wir zurzeit haben? Die werden auch in den anderen Werken eingesetzt. Meinst du, die kenn ich alle? Und der war auch noch neu.“
    „ Mist! Wie sah er denn aus?“
    Ihr Vater funkelte sie an. „Arbeitskleidung, Helm, Arbeitshandschuhe. Männlich!“
    „Dunkle Haare, helle, groß, klein, schmächtig, muskulös?“
    „Spinnst du? Ich sehe den Mann vielleicht ein, zwei Mal die Woche von Weitem im Vorbeigehen. Hat sich auch nicht öfter als ein, zwei Mal mit mir unterhalten in seiner Pause. Obwohl“, Paul hielt inne. „Doch, erst vorgestern hat er sich mit mir über seine Kinder unterhalten. Dass seine Tochter den falschen Freund hat, oder so. Hab mich noch gewundert, wie alt die Tochter denn  bitte schön sein soll. Er kam mir nicht so alt vor, dass er schon eine Tochter im jugendlichen Alter haben könnte.“
    „Also war er jung?“
    „Was heißt jung? Keine Ahnung. Aussehen kann auch täuschen.“
    „Und er hat sich über falsche Freunde unterhalten?“
    „Hab ich doch gesagt .“
    „Und dann wollte er bestimmt wissen, ob du da auch was zu sagen könntest:“
    „Nun..ja.“
    „Und sicher hast du dich mit ihm über mich unterhalten.“
    „Ja, nun, nur kurz. Ist ja nicht so, als würde er dich kennen oder ich privat mit ihm verkehren. War auch nur oberflächlich.“ Als Paul den angewiderten Blick seiner Tochter sah, fühlte er sich genötigt, sich zu verteidigen. „Hab nur gesagt, ich hätte auch so meine Probleme. Dass meine Tochter auch den falschen Umgang hätt und sich nun sehr verändert hätt.“
    „Er ist es!“ Aufgeregt sah Toni von ihrem Vater zu ihrer Mutter. „Der Stalker! Er ist es. Ich hab ihn gefunden. Ganz sicher!“ Erleichtert, endlich einen Schritt weitergekommen zu sein, fasste Toni wieder Mut. „Papa, kannst du nicht herausfinden, wer das ist? Dich umhören? Andere kennen den doch bestimmt und wissen, wie er heißt.“
    „Wenn dein Herz dranhängt, frag ich morgen mal nach“, sagte Paul ergeben und wechselte einen Blick mit seiner Frau.
    „Ach, und ich brauch den Hund.“
    „Den Hund?“
    „Ja. Heute Nacht. Ich will Herrn Rossi haben. Als Wachhund.“
    „Du willst den Hund mitnehmen, zu dir nach Hause? “ Ihr Vater starrte sie an. Mit dem Hund stellte er sich genauso an wie mit seinem Auto.
    „Ja, genau. Ich will heute Nacht den Hund im Haus haben. Wie ich ja schon längere Zeit betont habe, fühle ich mich aus euch bekannten Gründen in meinem Haus nicht mehr sicher. Und da sich euer Sachbearbeiter bei der Bank ja angeblich immer noch im längsten Urlaub aller Zeiten befindet- wahrscheinlich ist er zum Mond geflogen-“, Toni warf ihrer Mutter einen anklagenden Blick zu, „und ich ja deshalb immer noch keine Rollladen vor den Fenstern hab-.“
    „Also, Toni, ich glaub einfach
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