Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mörder unter uns

Ein Mörder unter uns

Titel: Ein Mörder unter uns
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Charlie Hutchins dienen kann ?« fragte ich forsch.
    »Ich werde Sie ein bißchen
pieken, Sie Jammerlappen«, sagte Kirch mit dünner Stimme. »Nicht tödlich — aber
es wird hübsch weh tun. Sie können gleich zu schreien anfangen, wenn Sie wollen .«
    Ich wandte mich an Hoyt . »Lassen Sie mich Ihnen sagen, was ich von der Sache
halte .« Ich beobachtete den langsam auf mich
zugehenden Kirch aus dem Augenwinkel. »Es wissen zu viele Leute, daß ich
hierhergekommen bin — und auch weshalb. Wenn ich verschwinden oder tot
aufgefunden würde, brauchte sich niemand lange den Kopf zu zerbrechen, wer es
getan hat — jedenfalls nicht, solange Charlie Hutchins in Schußweite ist .«
    »Wer hat etwas davon gesagt,
daß Sie umgebracht werden sollen, Holman ?« bemerkte Hoyt mit schriller
Stimme. »Sie haben doch gehört, was Alex gesagt hat .«
    »Klar«, bestätigte ich. »Aber
was mir Sorge macht: Hat Ihr Chauffeur gehört, was Sie gesagt haben ?«
    »Jedes Wort«, brummte Lionel in
mein Ohr.
    Ich umfaßte den Rand des
Tisches fester und beugte mich eine Spur weiter vor. » Lionel — stimmt
das wirklich ?« fragte ich über meine Schulter weg und
ein wilder Stoß des Pistolenlaufs beantwortete die Frage — der Chauffeur war
empfindlich, was seinen Vornamen anbetraf.
    »Okay, Lionel«, fuhr ich
schnell fort, »Sie haben jedes Wort gehört, ja? Mr. Hoyt hat gesagt, es wäre eine Dummheit, mich umzubringen .«
    »Wir denken nicht daran, Sie
abzumurksen, Freund«, sagte er verächtlich. »Vielleicht werden Sie sich’s
allerdings wünschen, wenn Alex fertig ist .«
    »Dann nehmen Sie besser diese
Pistole von meinem Rücken weg«, knurrte ich. »Wenn Sie jetzt losginge, würde
Ihnen Mr. Hoyt das nie verzeihen .«
    Der Druck gegen mein Rückgrat
lockerte sich einen Augenblick lang und begann, sich dann zu lösen.
Gleichzeitig machte ich aus dem Stand einen krampfhaften Satz, der meine Füße
auf den Tischrand brachte. Für den Bruchteil einer Sekunde schwebte ich da wie
eine fragwürdige Skulptur, einen Sprinter an der Startlinie darstellend, dann
warf ich mich über die ganze Länge des Tisches nach vorne.
    Zwei verblüffte, durch die
schwere Hornbrille vergrößerte Augen schienen mir förmlich entgegenzuspringen,
dann krachte meine Schulter gegen Hoyts Brust, und
sein Stuhl stürzte nach hinten um. Er schrie einmal auf, dann entwich die
gesamte Luft aus seinen Lungen, während er, ich über
ihm, auf den Boden aufschlug. Ich rollte von ihm herunter, kam auf meine Knie,
packte mit der rechten Hand seinen Hemdkragen und stand dann auf, die
Miniaturausgabe eines großen Boß emporziehend. Nun war es an der Zeit, ihn den
Flaggenmast emporzuziehen und zu sehen, ob seine angeheuerten Strolche
salutieren würden.
    Ich hielt Hoyt vor mich hin, beide Hände um seine Kehle gepreßt und drückte zu. Er hüpfte auf
und ab wie eine mexikanische Springerbse, sagte aber aus naheliegenden Gründen
nichts.
    Der Chauffeur stand mit einem
unschlüssigen, beinahe verlegenen Ausdruck auf dem primitiven Gesicht noch
immer am anderen Ende des Tisches und blickte hilflos von der schlaff in seiner
Hand hängenden Pistole zu mir und seinem Boß herüber. Dieser Schleicher, Alex
Kirch, bewegte sich langsam um den Tisch herum auf uns zu, das Messer in der
Hand, und in seinen Augen noch immer den Ausdruck sadistischer Vorfreude. Ich
lockerte den Griff um Hoyts Hals weit genug, um ihn
einen heiseren zitternden Atemzug nehmen zu lassen.
    »Sie haben die Wahl, Freund«,
murmelte ich ihm liebevoll ins Ohr. »Entweder Sie weisen ihn an, das Messer
fallen zu lassen und zu bleiben, wo er ist, oder ich breche Ihnen das Genick .« Ich veränderte die Stellung meiner Hände, legte ihm eine
unters Kinn und preßte die andere flach gegen seinen Hinterkopf und drehte
seinen Kopf mit einem scharfen schmerzhaften Ruck, um ihm meine Absichten
klarzumachen.
    »Alex !« schrie Hoyt mit dünner Stimme. »Tun Sie, was er sagt!
Werfen Sie das Messer weg und bleiben Sie, wo Sie sind !«
    Zwei Sekunden lang dachte ich,
Kirch hätte die Worte nicht einmal gehört. Dann verschwand der starre Ausdruck
langsam aus seinen Augen und wurde durch den heftiger Enttäuschung ersetzt. Er
warf das Messer weg. Es schlidderte über den Boden und verschwand unter einem
Sessel.
    »Lionel, alter Freund«, sagte
ich und wies dem Chauffeur meine Zähne, »Sie lassen Ihre Pistole den Tisch
entlang zu mir her gleiten, und zwar hübsch ruhig. Ja?«
    Er fuhr sich ein paarmal mit
der Zunge über
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher