Ein Millionär, der an die Liebe glaubt
Feuerdiamanten.“
„Wie zum Teufel bist du daran gekommen?“
Sie erhob sich aus dem Bett und wickelte sich schamhaft die Decke um. Eigentlich albern, wenn man bedachte, was sie in der Nacht getan hatten, wie oft und in welchen Stellungen. „Die gehören mir. Bitte gib sie mir sofort zurück!“
Er kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. „Unsinn, sie können dir nicht gehören. Die Firma Dante verkauft keine losen Feuerdiamanten. Man kann sie nur eingearbeitet in Schmuckstücke kaufen. Also wie hast du …“
„Ich bin dir keine Erklärungen schuldig. Die Diamanten gehören mir. Tu sie wieder dahin, wo du sie rausgeholt hat.“
Wieder streckte sie die Hand aus und funkelte ihn böse an. Zu ihrer Überraschung widersprach er nicht, sondern legte den Diamanten zurück in das Säckchen, verstaute das Säckchen in der Handtasche und überreichte ihr alles.
„Du müsstest den Verschluss der Handtasche mal reparieren lassen. Ist alles rausgefallen, als ich sie heute Morgen aufgehoben habe.“
„Ja, das steht ganz oben auf meiner Liste.“ Sie war erleichtert, dass sie die Tasche zurück hatte, aber das Gefühl sollte nicht lange anhalten.
„Und was ist das, wenn ich fragen darf?“ Er zog ein Stück Papier aus der Hosentasche und entfaltete es. Es war der Zettel, auf dem sie die wichtigsten Dantes samt ihrer beruflichen Position vermerkt hatte. „Kannst du mir das erklären?“
Wie hatte sie nur die Liste vergessen können? Und überhaupt – warum war sein Name nicht darauf? In Zeitungsartikeln und auch bei der Internet-Suche war sie nie auf einen Draco Dante gestoßen. Der Morgen fing wirklich gut an. Mit dem Rest ihrer Selbstachtung stieß sie hervor: „Das geht dich gar nichts an.“
„Wenn es die Dantes betrifft, geht es mich sehr wohl etwas an.“ Er trat näher zu ihr. „Du hast behauptet, du kennst mich nicht. Hast du mich angelogen?“
„War etwa dein Name auf der Liste?“, hielt sie ihm kämpferisch entgegen.
„Verflixt noch mal, Shayla. Was zum Teufel geht hier vor?“
„Nichts, was irgendwie verboten oder illegal wäre“, entgegnete sie beleidigt. „Aber ich habe heute ein Meeting mit einigen Mitgliedern deiner Familie. Jetzt wirst du vielleicht auch meine Betroffenheit verstehen, als ich deinen Nachnamen gehört habe. Eine intime Beziehung zu einem Dante, wenn ich heute mit den anderen in Verhandlungen treten muss – das habe ich natürlich nicht gewollt. Übrigens ist das auch die Erklärung, warum ich mich gestern auf der Party eingeschlichen habe: Ich wollte mir unbemerkt schon mal die Leute ansehen, mit denen ich heute verhandle.“
Aber nicht mal das hatte sie geschafft. Stattdessen hatte sie der Versuchung nachgegeben und die Erwartungen ihrer Großmutter enttäuscht. Wie sie sich dafür schämte! „Nur aus Neugier: Warum ist dein Name eigentlich nicht auf der Liste der bekanntesten Dantes?“
„Ich habe ständig mit Juwelen zu tun und muss sie oft auch transportieren. Da steht man schon aus Sicherheitsgründen nicht gern im Rampenlicht. Aber jetzt zu diesem Meeting. Wer, was und warum, Shayla? Und vor allem: wann?“
Erschrocken zuckte sie zusammen. „Wie spät ist es denn?“
„Neun.“
„Um Himmels willen.“ Blitzschnell sammelte sie ihre Kleidung zusammen und eilte in Richtung Badezimmer. „Ich muss los. Sofort.“
In letzter Sekunde hielt er sie am Arm fest. „Nicht bevor du mir erklärt hast, was eigentlich los ist.“
Kaum hatte er sie berührt, erwachte erneut das Verlangen in ihr, aber sie kämpfte dagegen an, so gut es ging. „Darüber darf ich nicht reden. Davon abgesehen bin ich dir keine Erklärungen schuldig.“
„Nicht mal nach letzter Nacht?“
Mit eisernem Willen hielt sie seinem wütenden Blick stand. „Nicht mal nach letzter Nacht. Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun.“
„Da bin ich aber anderer Meinung.“
Wenn er sie nur nicht festhielte! „Bitte, Draco“, flüsterte sie. „Ich muss wirklich los. Vielleicht können wir nach dem Meeting über alles reden.“
Noch immer ließ er sie nicht los. Sie sah, dass er scharf nachdachte, aber was in seinem Kopf wirklich vorging, konnte sie nicht einmal erahnen. In der vergangenen Nacht war er so wunderbar gewesen, so zärtlich und liebenswert, und nun hatte sich schlagartig alles geändert. Plötzlich war er hart und aggressiv. Sie schauderte. Ein wirklicher Drache, wild und gefährlich.
„Na schön, zieh dich an.“ Er ließ ihren Arm los, aber zu ihrem
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