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Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Titel: Ein Maerchenprinz aus dem Orient
Autoren: Barbara McMahon
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habe ich sie zuletzt gesehen.“
    â€žSie sind der Kapitän dieser Maschine und tragen die Verantwortung für alles, was an Bord vor sich geht. Ich werde Sie zur Rechenschaft ziehen. Wie konnten Sie zulassen, dass sie einfach aussteigt?“ Der Blick seiner dunklen Augen schien sie zu durchbohren. Seine ganze Haltung verriet seinen Ärger. Auch wenn er sich im Griff hatte, wirkte er auf sie nicht weniger bedrohlich.
    â€žWoher sollte ich denn wissen, dass sie gar nicht hierherkommen wollte? Ich dachte, alles sei abgesprochen.“ Sie konnte ihm wohl schlecht sagen, wie romantisch sie die ganze Geschichte fand – eine arrangierte Ehe mit Flucht der Braut. „Nun, da ich weiß, dass Haile gar nicht mitfliegen wollte, bin ich froh, dass ich sie nicht gegen ihren Willen hierhergebracht habe.“ Sie blickte zu der älteren Frau hinüber. „Wenn Sie schon jemanden zur Rechenschaft ziehen wollen, dann sind Sie bei ihr da an der richtigen Adresse. Mein Chef wollte Ihnen nur einen Gefallen tun, indem er sich erbot, die beiden von Marokko nach Quishari zu bringen.“
    â€žUnd Sie haben dabei versagt. Haile ist nicht hier.“
    â€žDas sehe ich auch. Und was erwarten Sie jetzt von mir?“
    â€žDiese Ehe sollte zum Vorteil beider Länder geschlossen werden. Es ist Ihre Schuld, dass daraus nun nichts wird.“
    Bethanne hielt seinem Blick tapfer stand. Sie wusste, dass sie dafür nichts konnte. Warum hatte die Anstandsdame ihren Schützling nicht zurückgehalten? Oder jemanden von der Flucht informiert? Mehr gab es dazu nicht zu sagen.
    Jedenfalls hatte sie sich ihre Ankunft in Quishari, auf die sie sich so sehr gefreut hatte, völlig anders vorgestellt.
    â€žDas Wichtigste ist jetzt erst einmal, den Schaden zu begrenzen“, fuhr er nach einer Weile fort, und sie meinte förmlich zu sehen, wie er krampfhaft überlegte.
    â€žEs tut mir leid, dass ich Ihnen dabei nicht helfen kann“, sagte sie in dem Versuch, die Spannung zwischen ihnen zu entschärfen. Sie hatte ihre Pflicht erfüllt und den Jet überführt. Nun musste der Scheich nur noch die Papiere unterzeichnen, dann konnte sie ihren Urlaub in Quishari beginnen, nach ihrem Vater suchen und sich die Sehenswürdigkeiten des Landes ansehen. Jess hingegen wollte mit der nächsten Maschine zurück nach Texas fliegen.
    â€žAh, das können Sie sehr wohl. Und ich bestehe sogar darauf“, sagte der Scheich mit einem festen Unterton in der Stimme.
    â€žWie stellen Sie sich das vor? Soll ich zurück nach Marokko fliegen und sie dort aufspüren? Ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen sollte.“
    â€žDas wird nicht nötig sein.“ Er machte eine abwehrende Handbewegung. „Trotz der Bemühungen meiner Familie um Diskretion sind Gerüchte im Umlauf. Es ist bekannt geworden, dass ich demnächst einen besonderen Gast erwarte. Nun werden Sie eben einspringen.“
    â€žWie bitte?“
    â€žSie werden die gute Freundin sein, die mich besucht.“
    Ungläubig blickte sie ihn an. „Haben Sie den Verstand verloren? Ich meine …“ Dann wurde ihr bewusst, dass sie mit einem bedeutenden Kunden ihres Unternehmens sprach, und verstummte. Er konnte doch nicht im Ernst daran denken, sie als seine Verlobte auszugeben. Die Familie al Harum gehörte zu den reichsten im Land. So viel wusste sie von ihrem Vater. Sie vertrieb das Öl ihrer riesigen Vorkommen auf dem Weltmarkt. Auch in der Regierung saßen zahlreiche Verwandte.
    Ihre Gedanken jagten einander. Ausgerechnet sie sollte nun die Verlobte des Scheichs spielen?
    Der sprach unterdessen in schnellem Arabisch auf die Anstandsdame ein. Stirnrunzelnd blickte die Frau Bethanne an. Mit einem resignierten Gesichtsausdruck nickte sie schließlich.
    Bethanne hatte kein Wort verstanden. In Gedanken spielte sie verschiedene Möglichkeiten durch und verwarf sie wieder.
    â€žEs ist abgemacht. Hailes Begleiterin wird sich in den nächsten Tagen um Sie kümmern. Ihr Name ist Fatima. Sie kann kein Englisch, aber eine Verständigung kriegen wir schon irgendwie hin.“
    â€žEinen Moment. Ich kann nicht …“
    Er hob die Hand. „Sie befinden sich hier in meinem Land, Ms. Sanders. Hier gelten meine Regeln. Gewisse einflussreiche Persönlichkeiten beobachten mein Privatleben sehr genau. Glücklicherweise hat meine Familie die Verhandlungen sehr diskret geführt, sodass niemand weiß,
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