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Ein Liebestraum auf den Bahamas

Ein Liebestraum auf den Bahamas

Titel: Ein Liebestraum auf den Bahamas
Autoren: Brenda Jackson
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war im Grunde überzeugt, dass Bonita zumindest etwas von der Affäre geahnt haben musste. Denn John war zu häufig und zu lange fort gewesen. Doch bei der Testamentsverlesung hatte Bonita so bestürzt und überrascht reagiert, als Cassies Name gefallen war. Zu dem Zeitpunkt hatte sie garantiert nichts von dem unehelichen Kind gewusst.
    Brandon rieb sich das Kinn. Zeit für eine Rasur. Leise vor sich hinsummend packte er aus. Er wusste, dass er Cassie Sinclair-Garrison irgendwann im Laufe der nächsten Tage über den Weg laufen würde. Denn er würde selbst dafür sorgen.
    Cassie stand auf einer der vielen Terrassen auf der Ostseite des Hotels, die auf die Tahita Bay hinausgingen. Es war später Nachmittag, doch der Himmel erstrahlte immer noch in einem blendenden Blau. Darunter schimmerte das Meer mit fast derselben Leuchtkraft. Eine Handvoll Jachten schaukelten in der Bucht, und einige Badende sonnten sich träge ausgestreckt auf dem hellen Strand. Cassie lächelte und winkte einem Paar zu, das auf einem Segelboot stand. Jedes Mal wenn Cassie ein glückliches Paar sah, dachte sie an ihre Eltern. Und noch bedrückte es sie.
    Die Arbeit für heute war erledigt. Cassie beschloss, die Nacht im Hotel zu verbringen, statt die halbstündige Fahrt nach Hause auf sich zu nehmen. Im Moment fehlte ihr die Energie, sich ins Auto zu setzen. Vielleicht würde sie nachher ein wenig am Strand spazieren gehen, um sich wieder zu fangen.
    Am liebsten übernachtete sie in den Diamond Keys. In diesem exklusiven Teil des Hotels gab es Suiten, deren Salon- und Terrassentüren direkt zum Strand führten. Diese Zimmer waren selbstverständlich sehr viel teurer als die gewöhnlichen, aber sie waren es auch eindeutig wert.
    Cassie ging wieder hinein und in ihr Schlafzimmer, wo sie sich ihr Kostüm auszog und in eine bequeme Seidenhose und ein dazu passendes Kamisol schlüpfte. Es war lange her, dass sie sich Zeit für sich gegönnt hatte. In den vergangenen Monaten hatte Cassie sich in die Arbeit vertieft und um ihre Eltern getrauert. Sie hatte versucht, über den Verlust hinwegzukommen und einen Tag nach dem anderen durchzustehen, ohne zusammenzubrechen.
    Bei der Beerdigung ihrer Mutter hatte Cassie neben ihrem Vater gestanden. Er hatte den Schock nicht überwunden. Und jetzt schmerzte es sie immer noch, dass sie nicht zu der Beerdigung ihres Vaters hatte fahren können. Denn sie hatte erst danach von seinem Tod erfahren. So blieb ihr nur die Erinnerung an das letzte Mal, als sie sich gesehen hatten.
    John Garrison war unerwartet auf die Insel gereist und nicht ins Hotel gekommen, sondern in Cassies Wohnung. Er hatte dort auf sie gewartet, bis sie nach der Arbeit zu Hause war. Der immer noch gut aussehende, charismatische Mann, den sie gekannt und geliebt hatte, war nur noch ein Schatten seiner selbst gewesen. Ihr Vater hatte vom tiefen Kummer regelrecht erdrückt gewirkt.
    An jenem Abend war er mit ihr essen gegangen. Und bevor er nach Miami zurückkehrte, hatte er ihr die Urkunde von dem wunderschönen Anwesen in Lyford Cay mitsamt dem Land, das es umgab, in die Hand gedrückt. In diesem Haus wohnte Cassie inzwischen, es gehörte ihr allein.
    Seufzend sah sie sich um, während sie nun zum Strand schlenderte. Das Tageslicht war schwächer geworden, die Dämmerung hatte eingesetzt. Aber das machte Cassie nichts aus. Im Gegenteil, sie zog es sogar vor, da der Strand nachts atemberaubend schön war. Der Wind trug die Musik von der Band hinüber, die im Foyer spielte. Die Klänge vermischten sich mit dem Plätschern der Wellen, die gegen das Ufer schlugen.
    Sie zog sich die Sandaletten aus, um den weichen Sand unter ihren Füßen zu spüren. Am Strand fühlte sie sich immer wie ein anderer Mensch, so viel gelassener und so viel glücklicher. Die Weite und die ruhige Atmosphäre hier halfen ihr dabei, Sorgen und Kummer zu vergessen. Hier draußen schöpfte Cassie neue Kraft und Energie.
    Lächelnd zog sie mit dem Fuß Linien im Sand und sah sich verstohlen um. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sie wirklich allein war, hüpfte sie von einem Quadrat ins nächste. Als sie in dem Versuch, auf einem Bein ein Feld zu überspringen, fast ausgerutscht wäre, lachte Cassie. Was für eine schöne Art, die Anspannung des Tages von sich fallen zu lassen, dachte sie. Und der heutige Tag war eindeutig einer der anstrengenderen gewesen.
    Noch nie war das Hotel so regelmäßig ausgebucht gewesen wie jetzt. Regelmäßig baten Hotelgäste um eine
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