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Ein Liebestraum auf den Bahamas

Ein Liebestraum auf den Bahamas

Titel: Ein Liebestraum auf den Bahamas
Autoren: Brenda Jackson
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die meisten nicht lange zögern, bevor sie jemandem sagen, dass er etwas falsch gemacht hat.“
    „Klingt, als wäre Ihr Vater ein sehr kluger Mann.“
    „Ja, er war ein kluger Mann. Dad ist vor einigen Jahren gestorben“, erwiderte er leise.
    Cassie wurde ernst. „Das tut mir sehr leid. Standen Sie Ihrem Vater nahe?“
    „Ja, sehr. Wir waren sogar Partner in unserer Firma“, fügte er hinzu. „Meine Mutter starb, als ich gerade zehn Jahre alt war. Lange Zeit gab es nur mich und meinen Dad.“
    Sie nickte. „Mein Vater ist vor etwas mehr als vier Monaten von uns gegangen; und meine Mom einen Monat vor ihm.“
    Brandon hörte den schmerzerfüllten Unterton, und im schwachen Licht der Parkplatzbeleuchtung sah er Tränen in ihren Augen schimmern. Impulsiv blieb er nur wenige Meter von seinem Wagen entfernt stehen und umarmte Cassie. Sie wehrte sich nicht, sondern schmiegte sich vertrauensvoll an ihn. Seufzend schloss er die Augen. Er hatte das ungute Gefühl, dass er seine Lügengeschichte eines Tages sehr bereute.
    „Das tut mir leid“, flüsterte er ihr ins Ohr. Und er fühlte wirklich mit ihr, weil er den Schmerz kannte. Sie hatte ihre Eltern genauso geliebt wie Brandon seine, und er konnte sie sehr gut verstehen. Zum ersten Mal seit Johns Tod verband er mit dem Namen Cassie Sinclair-Garrison einen Menschen aus Fleisch und Blut, mit normalen Gefühlen und Problemen – und nicht nur ein Schild auf einer Akte in seinem Büro. Er sah in ihr mehr als nur die Frau, mit der Parker Ärger hatte.
    „Entschuldigung, ich wollte mich vor Ihnen nicht so gehen lassen“, sagte sie einen Augenblick später und befreite sich verlegen aus seiner Umarmung.
    „Das macht doch nichts. Ich kann Ihren Schmerz sehr gut verstehen. Ich habe auch beide Eltern verloren. Aber als meine Mutter starb, konnte mein Vater für mich da sein und mir helfen. Bei Ihnen sind beide innerhalb so kurzer Zeit gegangen, dass es sehr schwer gewesen sein muss. Ich kann mir nicht vorstellen, wie Sie es ausgehalten haben. Haben Sie wenigstens Geschwister?“ Er hatte die Frage ohne Hintergedanken gestellt. Trotzdem wartete er nun gespannt. Ob sie die Garrisons in Miami anerkannte?
    Stirnrunzelnd sah sie ihn an, als müsste sie lange nachdenken. Dann sagte sie: „Mein Vater hatte auch andere Kinder, aber ich bin ihnen nie begegnet.“
    „Nicht einmal auf der Beerdigung?“, fragte er, obwohl er die Antwort kannte.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, nicht einmal dort.“ Hastig fuhr sie fort: „Ich möchte lieber nicht mehr darüber reden, Brandon. Es ist etwas zu persönlich.“
    Er nickte. „Ich verstehe. Verzeihen Sie meine Neugier.“
    Unvermittelt streckte sie den Arm aus und nahm seine Hand. „Sie waren nicht neugierig. Es ist nur im Moment alles sehr kompliziert.“
    „Glauben Sie mir, ich verstehe Sie, aber wenn Sie jemals mit jemandem reden möchten oder …“
    „Mich an jemandes Schulter ausweinen möchte?“, vollendete sie den Satz, offensichtlich um die Atmosphäre zu lockern.
    Brandon lachte. „Ja, eine Schulter zum Ausweinen. Meine steht Ihnen jedenfalls zur Verfügung.“
    „Vielen Dank. Sie sind sehr freundlich.“ Sie schenkte ihm ein Lächeln, das ihm durch und durch ging. „Wie lange werden Sie noch im Hotel bleiben?“
    Nachdem er ihr die Beifahrertür des Wagens geöffnet hatte, antwortete er: „Eine Woche. Und Sie?“
    Sie setzte sich zuerst, bevor sie erwiderte: „Bis auf unbestimmte Zeit. Ich arbeite im Hotel. Je nach Programm verbringe ich dort manchmal die Nacht, statt nach Hause zu fahren. Hier steht mir eine Privatsuite zur Verfügung, aber mein Zuhause liegt am anderen Ende der Insel.“
    „Ach so“, bemerkte er nur, bevor er dir Tür schloss. Er hatte Cassie noch eine Gelegenheit gegeben, ihm die Wahrheit zu sagen. Sie vertraute ihm noch nicht genug, um zuzugeben, dass das Hotel ihr gehörte.
    Nachdem er um den Wagen gegangen und sich hinter das Steuer gesetzt hatte, wandte Brandon sich ihr zu und ließ den Motor an. „Ich bin froh, dass Sie heute Abend mit mir gegessen haben. Was haben Sie für Pläne für morgen?“
    Sie lächelte. „Am Morgen habe ich ein Meeting. Danach fahre ich nach Hause. Zum Hotel komme ich erst am Donnerstag früh zurück.“
    Mit einem charmanten Lächeln, das er absichtlich einsetzte, beugte er sich leicht vor. „Habe ich auch nur die geringste Chance, noch eine Verabredung mit Ihnen zu bekommen?“
    Cassie lachte. „Noch ein Abendessen?“
    „Ja. Ich hätte sogar nichts
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