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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer
Autoren: Michelle Celmer
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dir nur sagen, dass ich nicht im Palast bleiben muss. Ganz bestimmt finde ich auch etwas Schönes in der Stadt oder baue mir was Neues.“
    Er deutete auf das Sofa. „Setz dich, bitte.“
    Sie folgte seiner Aufforderung, und er nahm neben ihr Platz. „Melissa, ich weiß, dass ich nicht immer sehr warmherzig erscheine. Das habe ich leider von unserem Vater geerbt, und Hannah liegt mir schon die ganze Zeit über in den Ohren, dass ich mich ändern muss. Aber ich möchte, dass du eins weißt, und was ich jetzt sage, meine ich aufrichtig und aus vollem Herzen: Du warst immer willkommen in diesem Palast und wirst es immer sein. Das Wie und Warum tun nichts zur Sache, du gehörst zur Familie, und dein Platz ist bei uns.“
    Seine aufrichtigen Worte berührten ihre Seele – wenn sie das doch nur schon vor einigen Monaten gewusst hätte, als sie das erste Mal nach Morgan Isle gekommen war. Dann wäre sie nicht so verletzlich gewesen und hätte Chris’ angebliche Liebe für sie sofort enttarnt.
    Sie gab Phillip dafür keine Schuld, das hatte sie sich ganz allein selbst zuzuschreiben.
    „Ich freue mich, das zu hören“, erwiderte sie.
    „Ich weiß, dass Sophie dir das alles schon gesagt hat, aber ich versichere dir, dass es niemals eine Absprache zwischen uns und Thomas Isle wegen deiner Ehe mit Prinz Christian gegeben hat. Im Nachhinein kann aber vielleicht einiges, was zwischen unseren Königshäusern besprochen wurde, falsch gedeutet worden sein. Das bedauere ich zutiefst, und ich übernehme die volle Verantwortung dafür.“
    „Wenn ich ehrlich sein soll, ich glaube, das Ganze ist ein einziges, dummes Missverständnis, und ich bin ebenso schuld daran. Am besten ist es wohl, wenn wir es alle einfach vergessen.“
    „Hast du es ihm denn schon gesagt?“
    „Chris?“, fragte sie, und Phillip nickte. Sie schüttelte den Kopf.
    Der König sah auf die Uhr. „Euer Flugzeug startet in weniger als einer Stunde. Ich denke, wenn du nicht mit ihm zurückfliegst, solltest du es ihm jetzt sagen.“
    „Das stimmt.“ Sie freute sich nicht darauf, das zu tun, aber es war unvermeidlich.
    Melissa fand Chris in der Gästesuite, wo er seine Sachen für die Rückreise zusammenpackte.
    „Unser Flug geht in vierzig Minuten“, sagte er zu ihr, ohne sie anzusehen. Vielleicht war er verärgert darüber, dass sie ihn letzte Nacht abgewiesen hatte. Vielleicht hatte das seine Gefühle verletzt, und das konnte bedeuten, dass es ihm doch etwas bedeutete. Fang gar nicht damit an, Melissa, ermahnte sie sich im Stillen. Bring es hinter dich.
    „Ich weiß“, erwiderte sie. „Ich fliege nicht mit.“
    „Willst du noch länger hierbleiben?“
    Viel länger. Für immer. „So in der Art, ja.“
    Er drehte sich mit müdem Gesicht zu ihr um. Er sah fast so aus, als hätte er die Nacht nicht geschlafen. „Ich weiß, du bist sauer auf mich.“
    „Wie kommst du denn darauf?“
    „Gestern Abend hast du mich links liegen lassen und mit jedem Mann getanzt, nur nicht mit mir.“
    Sie war überrascht, dass es ihm aufgefallen war. „Nicht mit jedem Mann.“
    „Mach ruhig weiter, sag, was du sagen willst, und dann lass uns nach Hause fliegen“, regte er sich auf. Das war ihr erster Streit als Mann und Frau – ihr erster und gleichzeitig ihr letzter.
    „Ich kann das nicht mehr, Chris.“
    „Was?“
    „Mit dir zusammen sein. Auf Thomas Isle bleiben. Ich fühle mich schrecklich einsam.“
    „Ich habe mit meinen Geschwistern gesprochen. Alles wird anders, wenn wir zurückkehren – sie behandeln dich von nun an nett.“
    Und damit sollte alles wieder in Ordnung kommen? „Der einzige Mensch, auf den es mir wirklich ankommt, bist du.
    Du behandelst mich so … ich fühle mich benutzt .“
    „Nein, das stimmt nicht“, widersprach er.
    „So kommt es mir aber vor.“
    „Du gibst also auf?“
    „Ich habe es wenigstens versucht, was man von dir ja nicht gerade behaupten kann, oder?“
    Er wusste offensichtlich keine Antwort darauf. „Also ist es aus?“, fragte er.
    „Für mich, ja. Schon seit einer ganzen Weile.“
    „Du verlässt mich?“
    „Mach dir keine Sorgen, es gibt unzählige Frauen, die es kaum erwarten können, in die Königsfamilie einzuheiraten. Sie sind jünger und werden keine Probleme damit haben, Kinder zu bekommen.“
    Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. „Unsere Probleme, Kinder zu bekommen, haben nichts mit meinen Gefühlen für dich zu tun.“
    „Du meinst mein Problem, Kinder zu bekommen.“
    „Ich habe dir nie
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