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Ein heißes Wiedersehen

Ein heißes Wiedersehen

Titel: Ein heißes Wiedersehen
Autoren: Shawna Delacorte
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werfen.
    Was war nur los mit ihr? So hatte sie bisher bei keinem Mann empfunden. Und dieser war auch noch der falsche, um … Sie riss sich zusammen. “Es ist spät.”
    “Ja.” Er beugte sich vor und streifte mit seinem Mund ihre vom Kuss feuchten Lippen. “Das ist es wohl.” Er betrachtete sie noch einmal voller Verlangen. “Dann sehe ich dich bei Sonnenaufgang.” Und damit drehte er sich um und ging.
    Lexi stand in ihrer Hütte am Fenster. Seit einer halben Stunde beobachtete sie die frühmorgendlichen Aktivitäten in dem beleuchteten Korral. Sie war überrascht gewesen, dass Nick gemeinsam mit den anderen Cowboys arbeitete, statt sie nur zu überwachen. Lexi fiel auf, wie gründlich er alles überprüfte. Nichts entging ihm. So benahm sich keinesfalls ein verantwortungsloser Mann, der nur an sich selbst dachte.
    Andererseits tat er dort seine Arbeit – das war etwas ganz anderes. Dass er in seinem Beruf gewissenhaft war, besonders wenn es sich um sein eigenes Unternehmen handelte, hieß noch lange nicht, dass er sich in seinem Privatleben ebenso positiv verhielt.
    Sie trat vom Fenster zurück und ging unruhig durchs Zimmer. Da sie fürchtete, zu nervös zu wirken, wollte sie ihre Hütte erst verlassen, wenn wenigstens schon ein paar von den anderen Gästen am Korral waren. Sie wollte nicht mit Nick allein sein, weil sie nicht wusste, was sie sagen und wie sie sich verhalten sollte.
    War der Kuss gestern Abend für ihn die übliche Prozedur gewesen? Etwas, das am nächsten Tag keinerlei Bedeutung mehr für ihn hatte? Hatte er Marnie genauso behandelt, ihr das Gefühl gegeben, sie sei etwas Besonderes, während sie in Wirklichkeit nur ein weiteres Spielzeug für ihn war? Lexi war nicht sicher, ob sie mit seiner Gleichgültigkeit fertig werden würde, wenn sie allein waren. In einer Gruppe dagegen wäre er gezwungen, sie zumindest wie alle anderen zu behandeln.
    Oder war es gar möglich, dass er eine ähnliche Unsicherheit empfand wie sie? Bei dem Mann, der Marnie verlassen hatte, war das sicher schwer vorstellbar. Aber war Nick Clayton wirklich dieser Mann? Lexi war sich so wenig sicher wie zu dem Zeitpunkt, als sie in Chicago das Flugzeug bestiegen hatte. Es war ihr bisher nicht nur nicht gelungen, eine ihrer selbst gestellten Aufgaben zu erfüllen – jetzt musste sie sich auch noch mit einem neuen Problem auseinandersetzen: ihrem Schuldgefühl.
    Wie hatte sie sich nur von ihm küssen lassen können? Wie hatte sie nur einen solchen Verrat am Andenken ihrer Schwester begehen können? Lexi seufzte.
    Schließlich verließ sie ihre Hütte und ging zum Korral.
    Als Nick sie entdeckte, erwachte seine Begierde von neuem. In den letzten zehn Minuten war seine Anspannung mit jedem Neuankömmling gestiegen, denn er konnte es gar nicht erwarten, sie endlich wieder zu sehen.
    Jetzt trat er vor und begrüßte alle, die sich im Korral versammelt hatten. “Guten Morgen, Ladys und Gentlemen. Es freut mich, Sie alle zu so früher Stunde begrüßen zu können. Ich hoffe, Sie haben einen gesunden Appetit mitgebracht, denn in einer halben Stunde wartet ein Frühstück auf uns. Und jetzt wird es Zeit zum Aufsitzen. Wir haben uns bemüht, für jeden Reiter das passende Pferd bereitzustellen, den Reitkenntnissen entsprechend, die Sie angegeben haben. Wenn ich Sie aufrufe, treten Sie bitte vor. Wir brechen in wenigen Minuten auf, doch zuerst möchte ich Ihnen noch einige Dinge zu Ihrer Sicherheit erläutern.”
    Lexi hörte jedem Wort aufmerksam zu. Seine Professionalität beeindruckten sie. Die Sicherheit war ihm ebenso wichtig wie der Spaß bei der Sache. Erneut zeigte er sich sehr umsichtig und überließ nichts dem Zufall.
    Als er ihren Namen aufrief, ging sie zu ihrem Pferd. Er senkte die Stimme, damit niemand sie hörte. “Schön, dich heute Morgen zu sehen. Hast du gut geschlafen?”
    Seine Worte schienen halb scherzend, halb ernst gemeint zu sein. Machte er sich darüber lustig, weil sie früh hatte schlafen gehen wollen und ihn deswegen fortgeschickt hatte? Doch dann beugte er sich vor, um ihr bei der Überprüfung des Sattelgurtes zu helfen, und sie fühlte seine Lippen an ihrer Wange. Wieder flackerte Begehren in ihr auf, und alles andere schien in den Hintergrund zu treten.
    Ein paar Minuten später waren Reiter und Pferde unterwegs. Das Pink und Orange des Sonnenaufgangs wich allmählich einem klaren, hellen Blau. Die frische Morgenluft machte Lexi hellwach und schärfte ihre Sinne. Sie behielt Nick wachsam im
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