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Ein Hauch von Moder

Ein Hauch von Moder

Titel: Ein Hauch von Moder
Autoren: Jason Dark
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bekommen.«
    »Sagen Sie schon…«
    »Die Verdammten oder Verfluchten der Totengruft, Sir James. Das sind meine Freunde.« Hartfords Augen blitzten plötzlich. »Jetzt wissen Sie Bescheid. Die Verfluchten der Totengruft warten auf Sie. Und ich werde Sie dorthin bringen.«
    »Weshalb mich?«
    »Nicht nur Sie allein, auch die kleine Glenda Perkins. Sie war so nett, sich von mir zum Essen einladen zu lassen. Leider wußte sie nicht, mit wem sie aß.«
    »Wer sind Sie?«
    »Das werde ich Ihnen später sagen.«
    »Haben Sie mit dem Dunklen Gral zu tun, Hartford?«
    In den Augen des Mannes leuchtete plötzlich Mißtrauen. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Es war nur eine Frage.«
    »Vielleicht«, erwiderte Hartford. »Vielleicht weiß ich tatsächlich etwas über den Gral.«
    »Auch über die Templer?«
    Sein Lächeln wurde breit. »Sie sind nicht dumm, Sir James. Sie befinden sich bereits auf dem richtigen Weg. Ja, ich kenne die Templer. Nur ist das für Sie nicht wichtig. Die Verfluchten der Totengruft sind es. Nur sie zählen. Und diese, meine Freunde, werden Sie gleich holen, Sir James. Ich wußte, daß Sie Ihr Büro verlassen würden. Wer will schon mit einem derartigen Geruch auf seiner Arbeitsstelle bleiben?« Er lachte laut. »Deshalb habe ich auf Sie gewartet.«
    »Was ist mit Miß Perkins?«
    »Auch sie hat es erwischt. Sie ist ebenfalls für die Gruft vorgesehen worden.«
    Sir James verengte die Augen. »Sind Sie ein Mensch oder ein Dämon, Hartford?«
    »Raten Sie mal!«
    Sir James wußte keine Antwort. Er spürte genau, daß ihm etwas entgegenwehte. Eine widerliche Wolke, die wesentlich intensiver roch als der Geruch, den er ausströmte.
    »Sie können kein Mensch seai, Hartford. Nein, das glaube ich einfach nicht. Sie besitzen nur ein menschliches Aussehen, aber Sie haben keine Seele.«
    »Wie Sie meinen, Sir James. Nur ist das unwichtig für Sie. Was zählt, ist die Totengruft und deren Inhalt.« Hartford hatte bisher ziemlich tonlos gesprochen. Jetzt aber beugte er sich vor, und seine Stimme bekam einen zischenden Klang. »Man hat uns damals in die Totengruft eingesperrt, weil man dachte, uns für alle Zeiten los zu sein. Ein Irrtum, Sir James, wir sind noch da, und wir werden das Land mit Angstund Terrorüberziehen. Wir, die Verfluchten der Totengruft. Diejenigen, die verdammt und begraben worden sind, kehren zurück. Die Nächte der Toten sind angebrochen. Ein Hauch von Moder wird uns begleiten und den Menschen klarmachen, was auf sie zukommt.« Während des Sprechens veränderte sich sein Gesicht. Die Haut wurde bleicher, sie kam Sir James auch dünner vor, und dahinter zeichneten sich die Knochen ab. Nur seine Pupillen blieben. Ihre Farbe nahm an Intensität zu, bis sie in einem kalten, strahlenden Grün leuchteten.
    Wächsern wirkte das Gesicht, die Ausstrahlung des Bösen traf den Superintendenten, der allmählich anfing zu schwitzen. Er schaute zu, wie Basil Hartford die Arme ausbreitete und mit den Handflächen auf Sir James zeigte.
    »Da, sehen Sie!«
    Er sah nichts, nur den Nebel, der urplötzlich in seinem Arbeitszimmer entstand.
    Vier Säulen waren es, die ihn einkreisten. Sie standen nicht still, dafür drehten sie sich in ihrem Innern, und allmählich nur schälten sich Gestalten hervor.
    Furchtbare Wesen, halb Mensch, halb Skelett. Bedeckt mit teilweise schwarzen Hautfetzen und Augen, die aus den Höhlen gequollen waren. Die Verdammten der Totengruft!
    »Da ist er!« rief Basil Hartford und deutete auf Sir James, dem eine Flucht nicht mehr gelang.
    Er stemmte sich noch aus seinem Sessel, danach war es vorbei. Die Wesen fielen über ihn her, sie packten ihn. Er spürte ihre Knochenfinger überall an seinem Körper.
    Brutal rissen sie ihn hoch und tauchten mit ihm ein in die Nebel wölken. Zurück blieb Basil Hartford und lachte. Dabei schaute er zu, wie sich das Opfer gemeinsam mit den Verfluchten der Totengruft auflöste. Er nickte und verließ den Raum, als wäre nichts gewesen.
    Zurück blieb — ein Hauch von Moder…
    Ich wußte nicht, woher diese Gestalten so plötzlich gekommen waren. Mir war nur bewußt, daß sie sich auf Glenda spezialisiert hatten und sie entführen wollten.
    Sie war noch nicht entkleidet. In der Wanne schäumte das Wasser. Darüber trieb ein feiner Dunst, der stark parfümiert roch. Das waren Einzelheiten, die ich am Ende wahrnahm, als ich mit einem gewaltigen Sprung in das Bad stürmte und mich der ersten Gestalt entgegenwarf. Ich bekam sie zu packen, ich wollte sie
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