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Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?

Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?

Titel: Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?
Autoren: Liz Fielding
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ich mal in die Zeitung. Vielleicht fällt mir dabei ja etwas ein.“ Schwerfällig stand sie vom Sofa auf.
    Josh sprang auf und half ihr hoch.
    „Kaputte Hüfte …“, murmelte sie.
    „Ist es sehr schlimm?“
    „Na ja, ein bisschen wie dieses Schloss hier in der Nähe. Melchester Castle. Eine völlig baufällige Ruine.“ Als Josh sie besorgt ansah, machte sie nur eine wegwerfende Handbewegung. „Ach, übrigens … da fällt mir gerade etwas ein. Im Schlosspark, direkt am See, steht so ein kleiner pseudogriechischer Tempel, den irgendjemand im neunzehnten Jahrhundert dort hingesetzt hat. Ich habe gehört, dass man da schnell und ohne großen Aufwand heiraten kann. Wenn du magst, erkundige ich mich mal danach.“
    „Sehr gern, vielen Dank. Wenn es passt, kannst du auch gleich etwas buchen. Aber sag Grace noch nichts davon. Ich wollte mich ja eigentlich darum kümmern. Du bekommst dann eine Kreditkarte von mir, bevor ich nach London fahre. Und, Dawn?“
    „Ja?“
    „Falls sie dir irgendwelche Komplettpakete anbieten – nimm bloß nichts mit Tauben oder Streichquartetten, okay?“
    Josh fuhr im Bett hoch. Ich habe nur geträumt, dachte er.
    Es war derselbe Traum, der ihn schon seit Jahren verfolgte. Er handelte von Grace, der sinnlichen, duftenden, wunderschönen Grace. Sie tauchte vor ihm auf, aber sosehr er sich auch bemühte – sie war für ihn unerreichbar.
    Es dauerte einige Minuten, bis er sich endgültig darüber klar wurde, wo er gerade war und warum. Was in den letzten Wochen alles passiert war. Er hatte seinen Bruder verloren … und er hatte erfahren, dass Posie nicht nur seine leibliche Tochter war, sondern auch Graces.
    Und dann war er die ersten zaghaften Schritte auf seine Mutter zugegangen und sie auf ihn. Auf einmal war es ihm wichtig, sich auch mit seinem Vater zu versöhnen.
    Außerdem stand ihm etwas Großes, Bedeutsames bevor: seine Hochzeit mit Grace. In zwei Wochen würde sie ihm ihr Eheversprechen geben und sich damit fest an ihn binden. Nicht etwa in einem traumhaften Kleid in einer kleinen Dorfkirche, sondern in einer Zehnminutenprozedur in einem pseudogriechischen Tempel. Nicht, weil ihm ihr ganzes Herz gehörte, sondern weil es für sie die einzige Möglichkeit war, ihr Baby zu behalten.
    Ja, in ein paar Wochen würde Grace zu ihm gehören. Aber nur auf dem Papier. In Wahrheit blieb sie für ihn auch dann unerreichbar …
    Er schlug die Bettdecke zurück und stand auf. Ich muss dringend an die frische Luft, dachte er.
    Er zog sich eine Jogginghose und ein T-Shirt an. Als er die Kellertreppe hochkam, hörte er Posie im ersten Stock leise wimmern. Sofort rannte er nach oben und nahm dabei zwei Stufen auf einmal.
    Die Tür zum Kinderzimmer war offen. Vor dem Bettchen stand Grace mit Posie auf dem Arm. In einem dünnen, seidigen Morgenmantel, der kurz über ihren Füßen endete. Sie wandte sich zu Josh um. „Hey … haben wir dich geweckt?“
    „Nein, ich war sowieso wach. Wie lange bist du schon hier?“
    „Ich weiß nicht. Vielleicht seit einer halben Stunde. Sie hat ganz laut geweint, und ich dachte erst, sie hätte Hunger …“ Sie hielt dem Baby ein Fläschchen hin, aber Posie drehte immer wieder den Kopf weg.
    Was machte ein Vater in so einer Situation? „Kann ich irgendwie helfen?“
    Grace zuckte mit den Schultern. „Ich weiß auch nicht. Eigentlich wollte ich gerade meine Mutter wecken.“
    „Dann machst du dir also echte Sorgen?“
    „Ein bisschen. Vielleicht kann Mum das einordnen. Sie hat ja schon zwei Kinder großgezogen, da kennt sie sich besser aus als ich.“
    „Soll ich Posie mal nehmen?“
    Ohne zu zögern, reichte sie ihm das Baby. Die Kleine klammerte sich fest an ihn und kuschelte sich an seine Schulter. Einen Moment lang sah es so aus, als hätte sie sich beruhigt. Aber dann fing sie wieder herzzerreißend an zu weinen.
    „Vielleicht ist sie krank“, überlegte Grace laut. „Meinst du, wir sollten einen Arzt rufen?“
    Wir.
    Es war nur ein kleines Wort, aber es bedeutete so unendlich viel.
    Er legte Posie die Hand auf die Wange. „Heiß fühlt sie sich nicht an“, sagte er. „Wahrscheinlich geht es ihr gerade wie uns anderen auch. Sie spürt die Anspannung, ist jetzt völlig verunsichert und will getröstet werden. Sich geborgen fühlen.“
    „Tja, wer wünscht sich das nicht?“, gab Grace etwas schnippisch zurück. Doch als er statt einer Antwort einfach den Arm um sie legte, schmiegte sie sich an seine Schulter.
    Da stand er nun, ein weinendes
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