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Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?

Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?

Titel: Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?
Autoren: Liz Fielding
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beschwere mich ja gar nicht“, gab er zurück und rubbelte sich die Haare trocken.
    „Ich würde dir empfehlen, jeden Moment zu genießen“, sagte Dawn. „Kinder werden viel zu schnell erwachsen, das kannst du mir glauben.“
    Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer. Josh schenkte sich einen Scotch ein und nahm vorsichtig auf einer Fußbank Platz, weil er den Sofabezug mit seinen nassen Sachen nicht ruinieren wollte.
    „Dawn, vielleicht hast du ja einen Tipp für mich“, sagte er. „Ich habe Grace versprochen, unsere Hochzeit zu organisieren. Aber sie möchte sich nicht so gern auf dem Standesamt trauen lassen, weil sie schlimme Erinnerungen damit verbindet. Fällt dir vielleicht eine Alternative ein?“
    „Also, um ganz ehrlich zu sein … die wenigsten Paare, die ich kenne, haben sich die Mühe gemacht, irgendwann zu heiraten. Zu viel Papierkram. Graces Vater und ich haben uns das damals übrigens auch erspart.“ Sie seufzte.
    „Bereust du das jetzt?“
    „Manchmal. Obwohl eine Heirat auch nichts an der Sache geändert hätte. Wenn ein Mann erst mal anfängt, sich nach anderen Frauen umzugucken, helfen auch keine Dokumente mehr. Egal, wie oft sie abgestempelt und unterschrieben wurden. Aber ich hätte mir sehr gewünscht, dass er wenigstens mit seinen Töchtern in Verbindung geblieben wäre.“
    „Es war bestimmt ganz schön schwer für dich.“
    Josh konnte sich kaum vorstellen, wie diese schlanke, zerbrechliche Frau ihren Minibus damals gegen einen Haufen Randalierer verteidigt hatte, die ihr Zuhause zerstören wollten. Aber wahrscheinlich war ihr das sogar noch relativ leichtgefallen – verglichen mit der Entscheidung, ihre Töchter loszulassen, damit sie in einem stabileren Umfeld aufwuchsen.
    „Ach, ich bin einigermaßen zurechtgekommen. Meistens jedenfalls.“ Sie lächelte.
    „Jedenfalls wollen Grace und ich heiraten, damit Posie eine richtige Familie hat“, erklärte Josh.
    „Viel wichtiger als das, was auf dem Papier steht, ist ja vielleicht die Tatsache, dass ihr auf zwei unterschiedlichen Kontinenten wohnt“, gab Dawn zu bedenken.
    „Schon, aber wir haben beide unsere Verpflichtungen“, sagte er und betrachtete nachdenklich sein Whiskeyglas. „Später regeln wir das vielleicht noch anders …“
    „Warum habt ihr es überhaupt so eilig mit der Hochzeit?“ Dawn neigte den Kopf und betrachtete Josh skeptisch. „Wovor hast du Angst?“
    „Ich habe Angst, sie zu verlieren.“ Die Worte waren ihm einfach so herausgerutscht. Und sie entsprachen der Wahrheit.
    „Wen? Posie? Oder Grace?“
    „Alle beide.“ Er blickte zu Dawn hoch. „Wusstest du eigentlich schon, dass Grace auch Posies leibliche Mutter ist? Dass sie auch die Eizelle gespendet hat?“
    „Nein … das ist sehr selbstlos von ihr. Ich bin wirklich stolz auf sie.“
    „Ja, du hast eine wundervolle Tochter großgezogen. Das Problem ist bloß, dass sie keinerlei Anspruch auf das Sorgerecht hat. Michael hat mich nämlich als Vormund eingesetzt.“
    „Und warum?“
    „Weil Posie ebenso meine leibliche Tochter ist. Michael hatte damals auch so seine Probleme …“
    „Verstehe. Das erklärt eine ganze Menge. Aber noch nicht alles“, fügte Dawn hinzu.
    „Alles kann ich dir auch nicht erklären. Ich verstehe viele Dinge selbst kaum.“ Josh rieb sich die Augen. „Ich bin völlig verwirrt. Was passiert ist, geht mir schrecklich nahe, aber ich kann nicht weinen. Wenn Grace und Posie nicht wären …“
    „Die Liebe ist das mächtigste Gefühl, das es gibt, Josh“, sagte Dawn.
    Die Liebe?
    „Sie gibt uns die Kraft, an etwas festzuhalten, selbst wenn der Verstand uns längst sagt, dass alles verloren ist. Und sie gibt uns den Mut loszulassen – auch wenn es sich anfühlt, als würde es einem das Herz aus der Brust reißen.“
    „Und woher weiß man, wann es sich lohnt festzuhalten? Und wann es besser ist loszulassen?“
    „Dafür musst du dich fragen, wer von deiner Entscheidung am meisten profitieren wird. Und wen sie verletzt. Und dann frag dich, wer dir wirklich etwas bedeutet.“
    „So einfach ist das?“ Er lächelte schief.
    „Dass es einfach ist, habe ich nie behauptet. Sich selbst gegenüber ehrlich zu sein, ist eine der größten Herausforderungen, die es gibt. Aber wenn du jemanden wirklich liebst, bist du auch mutig genug, der Wahrheit ins Auge zu sehen.“
    Dawn lächelte. „Aber eigentlich hattest du mich ja nach einem Tipp für eure Trauung gefragt. Zieh dir doch erst mal etwas Trockenes an, dann schaue
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