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Ein Bodyguard zum Heiraten? (German Edition)

Ein Bodyguard zum Heiraten? (German Edition)

Titel: Ein Bodyguard zum Heiraten? (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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kommen zu lassen.“
    „Vielen Dank.“ In diesem Moment tat es ihr unendlich leid, wie sie beim Essen seine mutige Tat quittiert hatte. Sie hatte ihm ja sogar noch die Schuld für alles gegeben! „Ich meine das ganz ernst – vielen Dank. Wenn ich daran denke, wie ich mich verhalten habe …“ Sie beendete den Satz nicht und senkte schuldbewusst den Kopf.
    „Besonders dankbar warst du wirklich nicht gerade.“
    Na ja, diesen Rüffel hatte sie verdient. „War keine böse Absicht, ich war einfach etwas durcheinander. Aber das ist natürlich keine Entschuldigung. Ich bin dir sehr dankbar, und es tut mir leid, dass ich dich überhaupt in diese Situation gebracht habe.“
    Als sie sein amüsiertes Lächeln bemerkte, wurde ihr klar, dass er absichtlich diese Schuldgefühle in ihr ausgelöst hatte – sicher, um ihr ihr unpassendes Verhalten zurückzuzahlen. Und sie war darauf hereingefallen.
    „Kein Problem“, erwiderte er. „Nächstes Mal lasse ich das Taxi einfach auf dich zurasen, ohne einzugreifen.“
    „Das tust du bestimmt nicht.“ Natürlich kannte sie ihn immer noch nicht besonders gut, aber eins war ihr bewusst: Mutiges heldenhaftes Verhalten gehörte einfach zu seinem Wesen. Es war nicht seine Natur, jemanden im Stich zu lassen.
    „Du hast recht, das würde ich nicht tun“, erklärte er seufzend. „Einfach nur tatenlos dazustehen – das könnte ich nicht.“
    Dann verschwand er. Als sie Wasser rauschen hörte, war ihr klar, dass er unter der Dusche stand, und sie nutzte die Zeit, um aufzustehen und ihre Kleider zusammenzusuchen. Einige empfindliche Teile wiesen Risse auf; sie beide waren wohl recht stürmisch gewesen.
    Als sie auf Zehenspitzen durch sein Apartment ging – sie wusste selber nicht, warum sie sich so leise verhielt –, entdeckte sie zu ihrer Erleichterung ein zweites Badezimmer. Bevor sie unter die Dusche ging, fielen ihr diverse Seifen und Kosmetika auf, die nur eine Frau hinterlassen haben konnte. Beunruhigt fragte Téa sich, ob diese Person in Lucs Leben immer noch eine Rolle spielte. Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, zog sie sich an. Sie hörte, wie Luc im Schlafzimmer in seiner Kommode kramte, und blieb stehen.
    Was soll ich jetzt tun, fragte sie sich. Entweder konnte sie sich wie ein Dieb aus seiner Wohnung schleichen. Oder sie trat ihm entgegen, um sich der Situation zu stellen. Da sie beide wahrscheinlich in den kommenden sechs Wochen zusammen sein würden, schien das die bessere Lösung zu sein. Außerdem war sie nicht der Typ, der vor einem Problem davonlief. Schon vor langer Zeit hatte sie gelernt, Verantwortung für ihre Fehler zu übernehmen; es war eine bittere Lektion für sie gewesen. Und das mit Luc – das war in ihren Augen ein Riesenfehler.
    Seufzend ging sie ins Wohnzimmer. Draußen wurde es langsam Nacht. Durchs Fenster sah sie Boote, die Golden Gate Bridge und sogar Alcatraz.
    In diesem Moment kam Luc herein. „Hast du Hunger? Oder sollen wir uns gleich sinnlos betrinken und so tun, als wäre das alles nicht passiert?“
    Meinte er das ernst, oder sollte das ein Scherz sein? Vielleicht von beidem etwas. Sie sah ihn an. „Es ist sicher das Beste, wenn ich gehe. Aber vorher sollten wir noch ein paar Sachen besprechen.“
    „Ein paar Sachen besprechen“, wiederholte er entnervt. Dazu schien er keine Lust zu haben. „Dann brauche ich aber einen Drink. Möchtest du auch einen?“
    „Nein, danke.“
    Langsam ging er zur Hausbar, schüttete Eiswürfel in ein Glas und goss dann Whisky darüber. Nachdem er beides vermengt hatte, leerte er das Getränk in einem Zug. „Na gut, dann leg los. Aber ich kann mir auch schon so denken, was du sagen willst. Dass so etwas nie wieder passieren darf. Dass wir schließlich für die nächsten sechs Wochen aneinander gebunden sind und die ganze Sache lieber aus einem professionellen Blickwinkel betrachten sollten. Dass wir am besten so tun, als ob das, was geschehen ist, nicht passiert wäre. Wär’s das so in etwa?“
    Das war es ganz genau, obwohl sie ihm am liebsten das genaue Gegenteil gesagt hätte. Dass sie sich für die sechs Wochen eine heiße Affäre erhoffte und jede Nacht in seinem Bett verbringen würde, um alles Mögliche mit ihm auszuprobieren.
    „Ich glaube, ich könnte doch was zu trinken gebrauchen“, erklärte sie.
    „Ein weiser Entschluss.“
    „Hast du auch Wein?“
    „Rot, weiß oder rosé?“
    „Rot.“
    Mit Kennermiene wählte er eine Flasche aus, entkorkte sie und goss ihr ein Glas ein.
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