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Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Titel: Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)
Autoren: Irvine Welsh
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bei allem, was er machte, Riesenspaß zu haben schien. Aber es gab zu viele, die wie arrogante Säcke ohne Seele aussahen, und das merkte man auch ihrem Mix an. Du kannst von den anderen Säcken nicht erwarten, Spaß zu haben, wenn du selber keinen hast.
    An einem Nachmittag wollte ich gerade gemütlich n bisschen Mixen, als es an der Tür klingelte. Ich hatte die Musik leise laufen, aber ich dachte trotzdem, es wären die Yuppiefotzen vom Flur gegenüber, die sich über alles und jedes beschwerten.
    Ich machte die Tür auf, und vor mir stand die alte MrsMcKenzie von unten.– Suppe, keifte sie mit verkniffenem Gesicht.
    Jetzt fiel’s mir wieder ein. Ich hatte vergessen, in den Supermarkt zu gehen und die Zutaten für meinen Eintopf zu holen. Ich mache donnerstags immer nen Riesenpott Suppe, bevor das exzessive Wochenende anfängt, damit ich immer was Nahrhaftes im Haus hab, falls ich zu fertig oder pleite für was anderes bin. Dann bring ich der alten MrsMcKenzie in einer Tupperware-Schüssel was runter. Sie ist ein braves altes Mädchen, aber was als einmalige Geste des guten Willens gedacht war, hat sich zur Dauereinrichtung entwickelt und geht mir langsam auf den Senkel.
    – Tut mir leid, MrsMack, bin noch nicht dazu gekommen, sie zu machen.
    – Ja … ich dachte nur … Suppe … der Junge von oben bringt am Donnerstag immer eine Schüssel Suppe runter … ich sag gerade zu Hector. Suppe … ich sag’s neulich erst zu Hector. Suppe. Der Junge von oben. Suppe.
    – Ja, ich mach sie gleich.
    – Suppe Suppe Suppe … ich dachte, wir kriegten nen Teller Suppe.
    – Ist schon in Arbeit, MrsMack, das kann ich Ihnen versichern.
    – Suppe …
    – DIE SUPPE IST NOCH NICHT SO WEIT, MISSUS MCKENZIE. WENN ICH SIE FERTIG HAB, WAS NOCH N BISSCHEN DAUERN KANN, BRING ICH IHNEN WELCHE RUNTER, OKAY?
    – Suppe. Später …
    – GENAU, MISSUS MCKENZIE. SUPPE. SPÄTER.
    Ich musste nen Heidenlärm gemacht haben, denn die Spießerkuh von gegenüber kam an ihre Tür, um zu gucken, was der Krach sollte.– Ist alles in Ordnung, MrsMcKenzie? Hat Sie die laute Musik auch gestört?, fragte sie das alte Schätzchen, die verfickte, egozentrische, intrigante, seelenlose Fotze.
    – Die Suppe ist in Arbeit, erklärte MrsMack fröhlich und besänftigt, während sie quälend langsam den Flur lang und die Treppe runterschlurfte.
    Ich ging wieder rein, schminkte mir das Mixen ab und ging schnell raus in die Geschäfte, um die Sachen für die Suppe zu holen. Als ich ging, kam gerade ne Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Es war ne endlos weitschweifige Erklärung von Nukes, aus der eigentlich nichts weiter zu entnehmen war, außer dass er die Polizei im Haus gehabt hatte.

5 Heather
    Als ob.
    Als ob die physische Nähe die emotionale Distanz ausgleichen könnte.
    Er hält mich fest umschlungen, aber darin liegt weder Liebe noch Zärtlichkeit, nur Verzweiflung. Vielleicht hat es mit dem Wissen zu tun, dass ich ihm entgleite, der Welt entgleite, in der ich für ihn leben soll: seine Welt, die nicht unsere gemeinsame Welt ist.
    Es ist nicht unsere gemeinsame Welt, weil ich ihm gehöre, sein Eigentum bin, das er nicht so ohne Weiteres aufgeben wird. Ich bin ein Trostspender, ein Teddybär für einen erwachsenen kleinen Jungen. Nur dass die anderen ihn nie so zu sehen bekommen, und wenn sie die unfassbare Unreife dieses angeblich so erfolgreichen Mannes durchschauen würden, würden sie sie nur liebenswert finden, so wie ich früher auch. Aber das ist vorbei, denn sie ist traurig und erbärmlich.
    Er ist ein verdammter Schwachkopf.
    Was hat er davon, sich so aufzuführen?
    Er blüht auf, während ich innerlich sterbe.
    Er sollte auch sterben, aber tut es nicht.
    Das hat er nicht nötig, das überlässt er mir.
    Was will ich? Liebe genügt nicht. Es hat mit Verliebtsein zu tun. Ich liebe meine Mutter, meinen Vater. Ich will keine neue Mama und keinen neuen Papa. Früher schon. Früher wollte ich das, weil ich nichts anderes kannte, weil ich nicht wusste, was ich wirklich wollte.
    Ich will nicht beschützt werden. Hugh ist ein Beschützer.
    Früher brauchte ich das auch.
    Aber ich bin innerlich gewachsen, Hugh, mehr gewachsen, als dir lieb ist. Du hast mir oft gesagt, ich solle erwachsen werden. Du hättest Angst vor mir, wenn du mich sehen könntest, wie ich wirklich bin. Ich glaube, die hast du jetzt schon. Deswegen klammerst du dich fest, klammerst dich an mich wie ans liebe Leben.
    Innerlich sterben.
    Innerlich wachsen.
    Bring das mal unter
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